Festival im Stadtpalais Stuttgart: Wie Frauen die Stadtgeschichte geprägt haben
Historische und zeitgenössische Frauen und Frauengeschichte stehen ab Freitag (03.03.) in Stuttgart im Rampenlicht. Das Stadtpalais verwandelt sich für sechs Monate mit Konzerten, Workshops und Podiumsdiskussionen in das „FemPalais – Festival der Frauen“. Dabei sind alle Ausstellungen, Veranstaltungen und Formate ausschließlich Stuttgarter Frauen gewidmet. Und sie werden von Frauen geleitet, geplant und umgesetzt. Gezeigt werden soll, welche Frauen die Geschichte der Stadt und über den Kessel hinaus geprägt haben. Das Programm im Überblick:
Die Eckdaten zu "FemPalais - Festival der Frauen":
- Dauer: 03.03. bis 10.09.
- Ort: Stadtpalais – Museum für Stuttgart, Konrad-Adenauer-Straße 2.
- Eröffnung: Freitagabend (03.03.) 19 Uhr
- Eintritt: 6 Euro
- Anfahrt: Die Anreise mit dem ÖPNV (Haltestelle Charlottenplatz) oder dem Fahrrad empfiehlt sich, da es direkt am Museum keine Parkplätze gibt. Informationen zu öffentlichen Stellplätzen in der Nähe finden Sie unter www.stuttgart.de/parken
Stadt voller Frauen: Sonderausstellung vom 04.03. bis zum 10.09.
Margarete von Wrangell, Clara Zetkin und Else Kienle: Ihre Namen sind oft weniger bekannt – ihr Einstehen für ihre Anliegen ist aber umso eindrucksvoller. Stuttgart war zu keiner Zeit ein Zentrum der nationalen oder internationalen Frauenbewegung. Dennoch gab es Stuttgarterinnen, die sich in der Vergangenheit bewusst für mehr Gleichberechtigung eingesetzt haben oder mit ihrem Handeln, Normen und Konventionen ihrer Zeit in Frage stellten und neue Maßstäbe setzten.
In der Ausstellung wird die Geschichte historischer Stuttgarterinnen vorgestellt, die beispiellos neue Wege in Politik, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft beschritten haben, deren Engagement über die Grenzen Stuttgart hinaus für gesellschaftlichen Wandel sorgten und deren Wirken bis in die heutige Zeit reicht.
Paula Straus: Vom Kunsthandwerk zum Industriedesign, Sonderausstellung vom 04.03. bis 10.09.
Realisiert wird 80 Jahre nach der Ermordung von Paula Straus die erste Einzelausstellung ihres Werks. Straus (1894–1943) hat sich nicht gegen tradierte patriarchalische Frauenbilder aufgelehnt, sondern hat als junge Frau vorausgeschaut, ihr Recht auf gleiche Ausbildungschancen wahrgenommen und hatte damit Erfolg.
Sie zählt zu den wenigen Protagonistinnen im Silberhandwerk der 1920er-Jahre, die nicht nur in Deutschland, sondern weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt wird. Ihre Entwürfe für Silberwaren und Schmuck sind bis heute zeitlos, elegant und hochwertig.
„Gallery of One’s Own“, Interaktionsraum und Ausstellung vom 04.03. bis 10.09.
Die „Gallery of One’s Own“ ist eine Ausstellung, eine Minibibliothek und ein Interaktionsraum in einem. Der Raum ist inspiriert von dem 1929 erschienenen Essay „Ein Zimmer für sich allein“ der britischen Schriftstellerin Virginia Woolf. Dieser Essay „A Room of One’s Own“ (englischer Originaltitel) ist bis heute einer der grundlegenden Texte der Frauenbewegungen des 20. Jahrhunderts. Als Interaktionsraum werden in der „Gallery“ unter anderem eine Schreibwerkstatt für Jugendliche, Workshops und Führungen angeboten.
Wenn wir die Masken fallen lassen, Sonderausstellung im Salon Sophie vom 04.03. bis 14.05.
In der multimedialen Ausstellung „Wenn wir die Masken fallen lassen“ wagen die Kuratorinnen Doris Ansu-Holz und Yeama Bangali einen neuartigen Versuch: Mithilfe von alltäglichen Artefakten und dem Einfangen von individuellen Geschichten eröffnen sie den Besuchern einen direkten Zugang zu afrodiasporischen Lebensrealitäten und Biografien. Die Frage, wie eine afrodeutsche Kunst- und Kulturpraxis konkret aussehen könnte, um eine größere Teilhabe für BIPoC, also Indigene und Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, in Kunst- und Kulturräumen zu gewährleisten, steht dabei im Fokus.
Weitere Sonderausstellungen im Salon Sophie:
- „Mothers*, Warriors, and Poets: Fürsorge als Widerstand“, vom 21.05. bis 09.07.
- „Creating Sp★ce – queere und feministische Perspektiven in und auf Stuttgart“, vom 15.07. bis 10.09.
Weitere Informationen zu Veranstaltungen, Workshops und Führungen finden Sie auf der Homepage des Festivals.