Gemeinderatswahl in Stuttgart: Das vorläufige Endergebnis steht fest
Das vorläufige Endergebnis der Gemeinderatswahl in Stuttgart liegt vor: Wie die Stadtverwaltung am Dienstagnachmittag (11.06.) veröffentlichte, ist die CDU mit 23,4 Prozent der Stimmen der Wahlsieger. Damit hat die Partie von OB Frank Nopper die Grünen (22,9 Prozent) auf Platz zwei verdrängt. Das bisherige öko-linke Bündnis kann seine Mehrheit im Gremium aber behaupten. Zu den Gewinnern gehört auch die AfD, die ihr Ergebnis auf 8,3 Prozent steigern konnte. Ergebnisse, Sitzverteilung, Gewinner und Verlierer im Überblick:
Gemeinderatswahl - das vorläufige Endergebnis aus Stuttgart:
- CDU: 23,4 % (+ 4 % im Vergleich zu 2019)
- Grüne: 22,9 % (- 3,4 %)
- SPD: 11,1 % (- 0,3 %)
- AfD: 8,3 % (+ 2,2 %)
- FDP/DVP: 7,4 % (- 0,5 %)
- Freie Wähler: 6,2 % (- 0,9 %)
- Linke: 4,5 % (- 0,8 %)
- SÖS: 4 % (- 0,4 %)
- Volt: 2,8 % (+ 2,8 %)
- Die Stadtisten: 1,9 % (- 0,6 %)
- Die Partei: 1,6 % (+ 0,1 %)
- Klimaliste: 1,3 % (+ 1,3 %)
- Tierschutzpartei: 1,2 % (+ 0,2 %)
- Vielfalt: 0,8 % (+ 0,8 %)
- Stuttgarter Liste: 0,9 % (+ 0,9 %)
- ÖDP: 0,7 % (+/- 0 %)
- Children first: 0,4 % (+ 0,4 %)
- Feli: 0,4 % (+ 0,2 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 57 Prozent - und damit nur 0,5 Prozent unter dem Wert von 2019. "In Stuttgart waren 439.480 Menschen aufgerufen, einen neuen Gemeinderat zu wählen. Davon haben exakt 250.413 Gebrauch gemacht", sagte Stadtwahlleiter Clemens Maier, Dabei fiel die Briefwahlquote mit 43,4 Prozent aller Wählenden so hoch wie nie zuvor bei einer Gemeinderatswahl aus." Das amtliche Endergebnis stellt der Gemeindewahlausschuss am Freitag (14. 06.) um 16 Uhr fest. "Bis dahin prüft das Statistische Amt ungültige Stimmzettel und die rechnerisch korrekte Erfassung. Hierbei kann es zu Ergebnisveränderungen kommen", heißt es von der Stadtverwaltung.
Diese 60 Kandidierenden haben es in den Stuttgarter Gemeinderat geschafft:
Alle Stimmzettel sind ausgewertet. Damit ist klar, wer von den insgesamt 866 Kandidierenden künftig in den Stuttgarter Gemeinderat sitzen darf. Und der Stimmenkönig steht auch fest, ist in diesem Fall aber eine Monarchin: Petra Rühle von den Grünen sammelte 118.956 Stimmen ein. Auf Platz zwei landet Alexander Kotz. Der CDU-Mann ist neben Rühle der einzige Bewerber, der über 100.000 Stimmen auf sich vereinigen konnte (100.121). Das Ergebnis im Überblick:
- Für die CDU (14 Sitze): Kotz, Alexander; Bulle-Schmid, Beate; Reiners, Markus; Nopper, Klaus; Warth, Michael; Porsch, Nicole; Vetter, Carl-Christian; Unsöld, Andrea; Rzymann, Leonard; Wenk, Klaus; Sauer, Jürgen; Durst, Bianka; Breuning, Marjoke; Weichselgartner, Isabelle-Florentine.
- Für die Grünen (14 Sitze): Rühle, Petra; Munk, Gabriele; Peterhoff, Björn; Böhm, Alicia; Fischer, Simone; Roth, Marcel; Pitschel, Florian; Albrecht, Afina; Moch, Stephanie; Schiener, Beate; Ildeş, Mehmet; Karl, Sebastian; Ruck, Heike; Reger, Fabian.
- Für die SPD (7 Sitze): Conzelmann, Stefan; Meergans, Jasmin; Dahme, Sara; Schanbacher, Lucia; Hackl, Maria; Perc, Dejan; Streicher, Clara.
- Für die AfD (5 Sitze): Mayer, Michael; Fachet, Siegfried; Rosspacher, Thomas; Degler, Steffen; Foitzik, Niels.
- Für die FDP/DVP (4 Sitze): Oechsner, Matthias; Neumann, Eric; Hummel, Cornelius; Haag, Friedrich.
- Für die Freien Wähler (4 Sitze): Brodbeck, Axel; von Stein, Rose; Veyhl, Gerhard; Schrade, Michael.
- Für die Linke (3 Sitze): Pantisano, Luigi; Tiarks, Johanna; Reinholdt, Manja.
- Für die SÖS (2 Sitze): Rockenbauch, Hannes; Müller-Enßlin, Guntrun.
- Für Volt (2 Sitze): Bollow, Tillmann; Hirschka, Celine.
- Für die Stadtisten (1 Sitz): Puttenat, Thorsten.
- Für die Partei (1 Sitz): Schumann, Ina.
- Für die Tierschutzpartei (1 Sitz): Landgraf, Dennis
- Für die Klimaliste (1 Sitz): Ozasek, Christoph.
- Für die Stuttgarter Liste (1 Sitz): Halding-Hoppenheit, Laura.
So ist die vorläufige Sitzverteilung:
Wahlsieger mit 23,4 Prozent der Stimmen ist zwar die CDU. Das bislang mehrheitsfähige öko-linke Bündnis konnte seine knappe Mehrheit jedoch verteidigen. Sie waren bislang mit 32 Sitzen in der Überzahl. Nun, da Piraten und Junge Liste rausfallen, kommen die bisherigen Bündnispartner um Grünen, SPD, SÖS, Linke, Tierschützer, Stadtisten und die Partei auf 29 Sitze. Fünf Einzelstadträte und die auf Anhieb mit zwei Bürgervertretern in den Rat einziehende Partei Volt dürften nun heftig umworben werden bzw. Anschluss suchen. Man wolle sich einer Fraktion anschließen oder eine Fraktionsgemeinschaft bilden, sagte Volt-Spitzenkandidat Tillmann Bollow am Wahlabend der Stuttgarter Zeitung. Die neue Klimaliste könnte derweil Mitglied einer erneuerten Fraktionsgemeinschaft Puls werden. Die bestand bisher aus den Stadtisten, der Jungen Liste, und der Partei.
"Wir wollen mit der FDP und den Freien Wählern zur bürgerlichen Mehrheit zählen, bieten die Zusammenarbeit an", meinte der AfD-Kandidat Michael Mayer gegenüber der StZ. CDU, Freie Wähler und FDP würden aber selbst mit der AfD nur auf 27 der 60 Bürgervertreter stellen. Das öko-linke Bündnis könnte indes über 33 Sitze verfügen. Die Gespräche dürften in den nächsten Tagen in jedem Fall Fahrt aufnehmen.
Wer hat die meisten Zugewinne und Verluste im Vergleich zur Wahl von 2019?
Natürlich die Wahlsieger von der CDU, die ihr Ergebnis um 4 Prozent steigern konnten. Zugelegt haben aber auch die AfD (2,2 Prozent) und Volt (2,8 Prozent) sowie die Klimaliste (1,3 Prozent. Mit einem Minus von 3,4 Prozent haben die Grüne die größten Verluste zu verbuchen. Verloren im Vergleich zur letzten Kommunalwahl haben auch die Freien Wähler (- 0,9 Prozent) und die Linke (- 0,8 Prozent). Der neue Gemeinderat wird am 24. Juli zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen.


