"Heynanny": Kinderbetreuung per Mausklick – zwei Nannys berichten
"Da gibt es mehrere Sachen, die mein Herz erwärmen," beschreibt Anna ihre Arbeit. Sie ist 22, studiert Medizin und arbeitet als Minijobberin bei dem Portal Heynanny, das Kinderbetreuung vermittelt. Bereits seit ihrer Jugend arbeitet sie, meist ehrenamtlich, mit Kindern. Seit sie sich dieses Jahr bei Heynanny registiert hat, betreut sie zwei- bis dreimal im Monat eine Familie mit drei Kindern.
Ihre Freundin Sophia, 24, ebenfalls Studentin, ist schon länger auf der Plattform aktiv. Auf der Suche nach einem Nebenjob in der Kinderbetreuung hat sie sich ganz bewusst für Heynanny als Anbieter entschieden: "Der große Unterschied zu anderen Portalen ist, dass es einen exklusiven Zugang gibt. Die Eltern haben ein Profil, wo sie Informationen zur Familie angeben müssen." Das gebe ihr Sicherheit, dass eine reale Person hinter dem Profil stehe. "Ich habe bisher auch keine merkwürdigen Nachrichten bekommen wie es auf anderen Plattformen passieren kann," ergänzt sie.
Digitale Registrierung
Die Philosophie von Heynanny knüpft an genau diesen Punkten an. Zunächst registrieren sich angehende Nannys oder Eltern, die bei dem Portal mit den grundlegenden Angaben wie Name und Postleitzahl. Letztere sei besonders wichtig, da die Betreuungsoptionen je nach Postleitzahl von einem Algorithmus zugeordnet werden. Diese Registrierung läuft digital ab, was für viele ein weiterer Vorteil zu sein scheint. "Das Geheimnis warum wir so schnell gewachsen sind ist, dass wir eine schnelle Registrierung mobil am Handy anbieten," meint Julia Kahle, Mitgründerin von Heynanny.
Anschließend werden persönliche Daten, Dokumente und Ausweise auf Echtheit überprüft. "Das ist dann noch sicherer und wir wissen am Ende zu Einhundert Prozent, dass die Nannys auch die sind, die sie angeben zu sein." Außerdem müssen die Nannys ein Führungszeugnis sowie ein spezielles Erste Hilfe Zertifikat vorweisen. In der finalen Runde werden sie dann in einem persönlichen Gespräch unter die Lupe genommen: "Dabei geht es uns primär darum, dass die Nannys Lust haben, Menschen zu begleiten und darin einen Mehrwert sehen."
Vorerfahrungen in der Kinderbetreuung
Erfahrungen sollten die Nannys mitbringen, eine Ausbildung sei aber nicht notwendig. So kam auch Sophia zu Heynanny. Sie hatte bereits viele Jahre auf Kinder aufgepasst und ist auf der Plattform sehr aktiv. "Ich habe eine zehn Jahre jüngere Schwester, auf die ich aufgepasst habe und war schon von klein auf eine Puppenmama," beschreibt sie ihre Motivation. Über eine Google-Suche nach einem Nebenjob stieß sie dann auf Heynanny. Neben einem regelmäßigen Betreuungs-Job, bei dem sie bereits seit einem Jahr eine Familie mit drei Kindern unter sechs Jahren betreut, nimmt sie über die Plattform auch häufig einmalige Betreuungen an.
Wie so eine Buchung abläuft? "Die Eltern melden sich über das Portal und schicken eine Nachricht oder Buchungsanfrage. Ich erhalte so alle Informationen, die ich brauche: Uhrzeit, Adresse, usw. Dann bestätige ich den Auftrag und muss pünktlich vor Ort sein, damit die Eltern mich einweisen können. " Sophia hat aber eine klare Tendenz: "Ich liebe regelmäßige Jobs, weil man da die Kinder kennt. Gerade bei kleineren Kindern sieht man wie sie sich entwickeln."
Heynanny möchte alle Lebensphasen abdecken
Eltern können Heynanny nur dann nutzen, wenn ihr Arbeitgeber diese Betreuung als optionales Mitarbeiterangebot zur Verfügung stellt. Dadurch soll das Problem der Vereinbarkeit von Job und Familie in den Vordergrund gerückt und ein Lösungsansatz geliefert werden. Über Heynanny können nicht nur Nannys wie Sophia und Anna, sondern auch Personen für Seniorenbegleitungen und ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher sowie Pflegerinnen und Pfleger gebucht werden. Außerdem bietet das Unternehmen Beratungen über ein pädagogisches Beratungstelefon an. "Wir wollen damit wirklich alle Lebensphasen abdecken, die mit dem Thema Familie und der Vereinbarkeit mit dem Job zusammenhängen," betont Julia Kahle.
Betreuungslücken schließen
Die häufig schwierige Vereinbarkeit von Job und Familie lernt auch Sophia in ihrer Tätigkeit als Nanny kennen. Mit ihren regelmäßigen Jobs könne sie die Familie, vor allem die Mutter, unterstützen, damit sie trotz Kinder ihrer Arbeit nachgehen kann. Oft sei es die Mutter, die sie in der Kinder-Betreuung ablöst. "Es fühlt sich gut an, zu helfen," fasst sie zusammen.
Die Gründerinnen von Heynanny, Anna Schneider und Julia Kahle, wollen mit ihrer Idee eine Betreuungslücke schließen und die Kinderbetreuung für alle Einkommensklassen ermöglichen - unter anderem durch die Möglichkeit der Bezuschussung der Nanny-Dienste durch das jeweilige Unternehmen. Das Angebot erstreckt sich über ganz Deutschland und Österreich und wird auch in ländlichen Gebieten angeboten.




