Stuttgart & Region

Kinderporno-Razzia: Schwere Vorwürfe gegen 61-Jährigen aus dem Raum Stuttgart

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Symbolfoto. © Benjamin Büttner

Bei einem Großeinsatz in sechs Bundesländern sind Ende September sechs Männer festgenommen worden, denen die bandenmäßige Verbreitung kinderpornographischer Inhalte vorgeworfen wird. Der Fall wurde am Dienstag (08.10.) im Rahmen einer Pressekonferenz als "erfolgreicher Schlag gegen Kindesmissbrauch" öffentlich bekanntgegeben. Nun teilen die Ermittler auf unsere Nachfrage mit: Zu den Verdächtigen, die als "mutmaßlich führende Hintermänner" einer Kinderporno-Darknet-Plattform gelten, zählt auch ein 61-Jähriger aus dem Raum Stuttgart.

Kinderpornos im Darknet: "Aktive Nutzer im sechsstelligen Bereich"

Im Zentrum des Ermittlungsverfahrens steht eine Darknet-Plattform, durch die Nutzer weltweit auf kinderpornographisches Material zugreifen konnten. Laut Pressemitteilung der Polizei und der leitenden Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) NRW, hatte die Plattform "aktive Nutzer im mittleren sechsstelligen Bereich". Vom 24. bis zum 28. September führten Einsatzkräfte der Polizei in diesem Zusammenhang Durchsuchungen in sechs Bundesländern durch, darunter auch Baden-Württemberg. Sechs Tatverdächtige im Alter von 43 bis 69 Jahren wurden festgenommen. Sie befinden sich in Untersuchungshaft. 

Verdächtiger aus dem Kreis Böblingen: Was ihm vorgeworfen wird

"In Baden-Württemberg wurde im Landkreis Böblingen ein Objekt durchsucht", so ein Sprecher der ZAC. Dem Verdächtigen 61-Jährigen werde "das bandenmäßige öffentliche Zugänglichmachen kinderpornographischer Inhalte" (§ 184b Abs. 2 StGB.) vorgeworfen. Er soll eine führende Rolle bei der Plattform gespielt haben. Den genauen Wohnort des Mannes wollte der Sprecher unter Verweis auf dessen Persönlichkeitsrechte nicht nennen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Das Ausmaß des Grauens: Millionen Fotos und Kartons voller Videos

Im Zuge der Durchsuchungen wurden Unmengen an möglichem Beweismaterial zusammengetragen. Bei der Razzia im Raum Böblingen waren es dem Sprecher zufolge 30 Asservate, deren Auswertung nun andauere. Um was genau es sich dabei handelt, dazu machte er keine Angaben. Insgesamt wurden laut Pressemitteilung 1517 Asservate sichergestellt, plus 94 Umzugskartons voller Videokassetten und DVDs. "Alleine auf einem Rechner eines Beschuldigten sind 13,5 Terabyte auszuwerten", so die Ermittler. "Bei einem Foto mit einer durchschnittlichen Dateigröße von 4 MB entspricht dies etwa 3,4 Millionen Fotos."

Herbert Reul: "Die Szene hat nun einen Tummelplatz für ihre Widerwärtigkeiten weniger"

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag: "Die Szene hat nun einen Tummelplatz für ihre Widerwärtigkeiten weniger." Wichtiger als die Strafverfolgung sei es aber noch "weiteren Missbrauch zu verhindern und Kinder zu befreien, die sich aktuell noch in den Fängen von Pädophilen befinden". Die sichergestellten Gegenstände, so die Hoffnung, könnten dazu einen Teil beitragen. 

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