Kommen kürzere Wege? Bahn will ewiges Herumgelaufe am Hauptbahnhof Stuttgart reduzieren
Die Wege am Hauptbahnhof in Stuttgart sind lang. Sehr lang sogar. Wer von den Gleisen für den Fern- und Regionalverkehr runter zu den S-Bahnen muss, sollte für den Fußweg eine gute Viertelstunde einplanen. Ist viel los, sogar noch mehr. Die Deutsche Bahn will die Situation nun verbessern.
So ist die aktuelle Lage am Hauptbahnhof Stuttgart
Die Bahn habe Abhilfe versprochen, sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) laut einem Artikel der Stuttgarter Zeitung nach der jüngsten Sitzung des Lenkungskreises der Stuttgart-21-Partner von Bahn, Land, Region und Stadt am 05. Mai. Wie sollen diese Verbesserungen konkret aussehen? Wir haben bei der Pressestelle der Bahn nachgefragt.
„Die seit Frühjahr 2022 um bis zu 150 Meter längeren Wege zwischen Querbahnsteig des Stuttgarter Hauptbahnhofs und der Innenstadt sind aufgrund der Baustellenlogistik für den Bau des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs leider nicht zu vermeiden“, schickt ein Bahnsprecher vorneweg.
Ein Wegeleitkonzept mit farblich markierten Bodenleitlinien soll bei der Orientierung helfen, ebenso zahlreiche Banner und Pläne mit Standortmarkierungen. Auch stehen in regelmäßigen Abständen Mitarbeiternde vom Bahnhofsservice als Ansprechpartner zur Verfügung.
Wie ist die Situation für blinde Menschen?
Sämtliche notwendigen Maßnahmen seien mit den zuständigen Genehmigungsbehörden der Landeshauptstadt sowie mit dem Steuerkreis „Barrierefreies Stuttgart 21“ abgestimmt. Dort steht die Bahn in engem Austausch mit Verbänden für Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist. „Wir sind die Wege mehrmals mit mobilitätseingeschränkten und blinden Menschen abgegangen und haben deren Optimierungsvorschläge umgesetzt“, so der Unternehmenssprecher.

Für Reisende, die Unterstützung benötigen, gibt es nach telefonischer Anmeldung ein Angebot der Mobilitätsservice-Zentrale. „Wie bei Shuttle-Angeboten an Flughäfen üblich, setzen auch wir Golf-Carts ein“, heißt es von der Bahn. Dies sei aufgrund des begrenzten Platzangebotes nicht anders möglich. Informationen zur Mobilitätsservicezentrale der DB finden Reisende hier.
Ein Shuttle soll nach einer Testphase dauerhaft in Betrieb genommen werden
Während einer Testphase können Reisende laut Bahn zudem bereits jetzt ein regelmäßig fahrendes Shuttle nutzen. „Dieses fährt ausschließlich über die überdachte Südspange und verkehrt im Pendelverkehr. Ein- und Ausstieg befinden sich am Bahnhofsvorplatz auf Höhe der Königstraße, sowie am Querbahnsteig auf Höhe von Gleis 16“, sagt ein Bahnsprecher. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Nach der Testphase ist geplant, das Shuttle fest in Betrieb zu nehmen.
Außerdem versuche man gemeinsam mit dem für den Bau der Lichtaugen auf dem Bahnhofsdach beauftragten Unternehmen den Bauablauf so zu gestalten, dass eine Verkürzung der Wegeführung möglich sein könnte. „Einen möglichen Termin dafür können wir derzeit jedoch noch nicht nennen“, heißt es von der Bahn.