Leonberg: Rechtsradikale Parolen ertönen aus Feuerwehr-Auto – Polizei ermittelt
In Leonberg sollen Feuerwehrleute in der Nacht auf Samstag (15.07.) rechtsradikale Parolen über Lautsprecher eines Feuerwehr-Autos skandiert haben. Der Fahrer stand dabei laut Polizei unter Alkohol-Einfluss. Der Oberbürgermeister verurteilt den Vorgang "aufs Schärfste".
Anwohner hören NS-Parolen und rufen die Polizei
Einer aktuellen Pressemitteilung zufolge meldeten mehrere Anwohnerinnen und Anwohner gegen 0.45 Uhr der Polizei, dass sie entsprechende Parolen aus dem Feuerwehr-Auto gehört hätten. Es handelte sich dabei nach unseren Informationen unter anderem um Parolen, die im Dritten Reich skandiert wurden.
"Es stellte sich heraus, dass das Fahrzeug mit fünf Personen besetzt war, die alle der Freiwilligen Feuerwehr Leonberg angehören und mutmaßlich auf der Rückfahrt von einer Veranstaltung waren", so die Polizei. Der 25 Jahre alte Fahrer hatte laut Atemalkoholtest über 0,8 Promille.
Polizei ermittelt gegen Feuerwehrleute wegen Volksverhetzung
Die Ermittler gehen davon aus, dass einer oder mehrere dieser Feuerwehrleute die Lautsprecheranlage für die Verbreitung der rechtsradikalen Parolen nutzte. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg ermittelt nun gegen alle fünf wegen des Verdachts der Volksverhetzung.
Oberbürgermeister Cohn: Feuerwehrmänner vom Dienst suspendiert
„Der Vorfall ist schockierend. Ich bin zutiefst bestürzt und sehr getroffen“, sagte Oberbürgermeister Martin Georg Cohn einer aktuellen Pressemitteilung zufolge. „Im Namen der Stadt Leonberg, aber auch persönlich, distanziere ich mich in aller Deutlichkeit von dieser rechtsradikalen Tat."
Er finde es "tragisch" und "erschreckend", dass ehrenamtliche Feuerwehrmänner solche Parolen ausrufen und damit Menschenwerte mit Füßen treten würden. Gerade ihnen sollte die Verantwortung für die Sicherheit der Gesellschaft bewusst sein, so der Oberbürgermeister. "Feuerwehrkommandant Wolfgang Zimmermann hat daher sofort die beschuldigten fünf Männer vom Feuerwehrdienst suspendiert." Mit den Ermittlungsbehörden arbeite man intensiv zusammen, um den Vorfall aufzuklären.