Nach Hilfseinsatz im Iran: Ausreise des Stuttgarters Serkan Eren nicht geklappt
Stuttgart. Seit einigen Jahren hilft der Stuttgarter Serkan Eren mit seiner Hilfsorganisation „Stelp“ Menschen in Krisengebieten. Noch während des Krieges zwischen Israel und dem Iran hat sich Eren auf den gefährlichen Weg in den Iran gemacht, wo er erneut dank Spendengeldern mitten im Kriegsgebiet helfen konnte. Am 28. Juni hätte er den Iran wieder verlassen sollen, doch das hat laut seiner Organisation nicht geklappt.
Warum Serkan Eren bei der Einreise in den Iran auf Sicherheitsvorkehrungen verzichtete
Als Serkan Eren in Teheran ankommt, fielen noch Bomben. Das erzählte der 41-Jährige unter anderem dem SWR. Er schilderte auch die „unmenschlichen“ Einreisekontrollen, bei denen er sich eigenen Angaben zu Folge komplett nackt ausziehen musste. Die Soldaten hätten das Gewehr daneben im Anschlag gehabt. Um möglichst problemlos die Grenzkontrollen passieren zu können, habe er sich bewusst dazu entschieden, lediglich mit einem Rucksack einzureisen. Besondere Sicherheitsvorkehrungen habe er für den Einsatz nicht getroffen. „Sachen, die Serkans Leben sicherer machen oder helfen, können ihn gleichzeitig in Gefahr bringen. Bei Kontrollen könnte man Serkan fälschlicherweise als Agent oder Saboteur verdächtigen und ihn verhaften. Das wollte der Stuttgarter vermeiden und ließ Weste, Helm und Satelitentelefon zuhause“, schreibt der SWR.
Sein Fokus im Iran lag unter anderem auf der Unterstützung ausreisewilliger Menschen. Um sie über die Grenze zu bringen, habe er ein Netzwerk an Fahrern zusammengestellt. In einer Tagesschau-Schalte erzählte der Stuttgarter, dass dies auch in vielen Fällen problemlos gelungen sei. „Wer das Land verlassen wollte, der konnte dies auch tun.“ Vor allem die ärmere Bevölkerung sei dabei jedoch auf größere Unterstützung angewiesen gewesen. Überprüfen lassen sich diese Informationen und Aussagen aus Kriegsgebieten für Journalisten gewöhnlich schwierig.
Stelp-Team schaltet türkische Behörden ein
Support erhält der Stuttgarter von seinem Team in Deutschland. Sie sollen ihm über aktuelle politische Entwicklungen berichten und betreuen den Instagram-Account der Hilfsorganisation. Die aktuelle Situation stellt das Team vor große Herausforderungen. „Serkan konnte das Land bisher noch nicht verlassen. Die Situation vor Ort ist anspruchsvoll. Wir setzen gerade alles daran, von hier aus zu unterstützen“, hieß es bereits vor einer Woche in einem kurzen Statement. Am Donnerstag (10.07.) teilte sein Team auf Instagram mit, dass aktuell kein direkter Kontakt zu ihm bestehe. Da Eren türkischer Staatsbürger ist, habe sein Team die türkischen Behörden eingeschaltet. Die Zuständigkeit liege bei Ihnen. „Es gibt darüber hinaus aktuell leider keine weiteren Informationen.“