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Nachwuchs bei Riesentukanen in Wilhelma: Warum der Zuchterfolg so besonders ist

KW24a Nachwuchs Riesentukan 11.06.2024 (Bild 01)
Ein Riesentukan füttert einen seiner beiden Jungvögel. © Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Bei den Riesentukanen in der Wilhelma in Stuttgart sind am 11. Juni zwei Jungvögel flügge (also flugfähig) geworden. "Mit etwas Glück und Geduld kann man sie beobachten, wie sie sich in ihrer naturnah gestalteten Außenvoliere zeigen und von ihren Eltern füttern lassen", heißt es am Dienstag (11.06.) in einer Mitteilung. Der Zuchterfolg nach kurzer Zeit - die zwei Riesentukan-Paare sind erst vor wenigen Monaten eingezogen - ist dabei etwas besonderes. 

"Dass es so schnell mit der Brut geklappt hat", so Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin, "beweist, wie wohl sie sich bei uns fühlen". Vogel-Kurator Andreas Frei ergänzt: "Die Zucht von Tukanen ist anspruchsvoll und auch für unsere Mitarbeitenden in der Tierpflege aufwändig. Damit die Eltern ihren Nachwuchs optimal versorgen können, müssen wir den Tukanen mehrmals täglich eine große Schale mit frisch zubereitetem Obstsalat anbieten – garniert mit reichlich viel Insektenlarven für den notwendigen Proteinschub".

Warum haben die Tukane eigentlich so lange Schnäbel?

Mit ihrem rund 60 Zentimeter langen Körper und dem etwa 20 Zentimeter langen Schnabel sind die in Südamerika vorkommenden Riesentukane die größten Vertreter der Familie der Tukane. Die oft auffällig gefärbten Vögel sind weitläufig mit Spechten verwandt. Charakteristisch für alle Tukan-Arten ist ihr gewaltig anmutender, aber fast federleichter, von Luftkammern durchzogener Schnabel. Zum einen dient dieser der Thermoregulation und hilft dem Tukan, sich bei hohen Temperaturen abzukühlen. Zum anderen ist der Schnabel ein nützliches Werkzeug, um Früchte zu pflücken und zu zerquetschen. Bei den Jungvögeln ist der Schnabel im Verhältnis zum Körper noch relativ kurz: Er muss noch wachsen und erreicht im Alter von zwei bis drei Jahre seine volle Länge.

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Gesundheitsscheck am 29. Mai – das Federkleid ist schon weit entwickelt. © Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Wie bei allen Spechtvögeln erfolgt die Brut in Baumhöhlen. Diese kann der Tukan allerdings nicht selbst zimmern. "Er ist aber in der Lage, die Nisthöhle in morschem Holz mit seinem Schnabel auszuformen. Er legt in der Regel zwei bis vier Eie", teilt die Wilhelma mit. Nach einer Brutdauer von 17 bis 18 Tagen schlüpfen die Küken. Diese sind zunächst nackt und blind, wachsen aber rasend schnell. Bereits nach rund sieben Wochen sind sie flügge und verlassen die Bruthöhle.

In der Wilhelma sind aktuell zwei Riesentukan-Paare zu Hause: Eines an den Subtropenterrassen das andere im Bereich der Vogelfreiflugvoliere – wo aktuell die beiden Altvögel mit ihrem Nachwuchs zu bestaunen sind.