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Nachwuchs in der Wilhelma Stuttgart: Gazelle „Peach“ Mitte April geboren

Die ersten Lebenswochen verbringt der Dorcasjungtier Peach versteckt im Stroh des warmen Stallgebäudes.
Die ersten Lebenswochen verbringt der Dorcasjungtier Peach versteckt im Stroh des warmen Stallgebäudes. © Wilhelma Stuttgart

In der „Afrika-WG“ gab es Mitte April einen Neuzugang: Dorcasgazelle „Nadeli“ brachte ein weibliches Jungtier zur Welt, welches von den Pflegern „Peach“ getauft wurde. Das Gehege, welches sich Dorcasgazellen und Grevy-Zebras teilen, befindet sich im oberen Teil der Stuttgarter Wilhelma. Das teilte der Zoologisch-Botanische Garten in einer Pressemitteilung mit.

Gazellen sind sogenannte Ablieger

Noch liegt das kleine Gazellenmädchen die meiste Zeit im Stall. Meist sieht man nur ihre auffällig langen Ohren aus dem Stroh lugen. Die Jungtiere der Gazellen wiegen bei der Geburt nur knapp 1,5 Kilogramm. Sie sind sogenannte Ablieger: Nach der Geburt leckt die Mutter ihr Junges trocken und entfernt sich. In regelmäßigen Abständen kommt sie zurück, säugt das Jungtier und verschwindet wieder. Das sei ein Schutzmechanismus der Natur:  „Da das Jungtier noch keinen Eigengeruch hat, können natürliche Feinde seine Witterung nicht aufnehmen. Bliebe die Mutter in der Nähe, würde sie das wehrlose Jungtier gefährden", heißt es in der Mitteilung. 

Feinde gibt es im Afrikagehege natürlich nicht. Dafür aber die großen, neugierigen Grevy-Zebras. „Die merken natürlich gleich, wenn ein neues Tier da ist, und wollen es kennenlernen“, erklärt Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher. „Deshalb sollte das Jungtier schnell und wendig genug sein, bevor es raus ins Gehege kommt, damit es sich aus dem Staub machen kann, wenn es ihm zu viel wird.“

Wilhelma Stuttgart hält als einziger Zoo in Deutschland Dorcasgazellen

Die Wilhelma ist der einzige Zoo in Deutschland, der Dorcasgazellen hält. Vor 15 Jahren kamen die ersten Tiere aus Spanien nach Stuttgart. Seitdem wurden 17 Jungtiere geboren, die meist an andere Zoos abgegeben wurden. Die Dorcasgazelle stammt aus Nordafrika und Vorderasien, wo sie in Wüsten und Halbwüsten zu Hause ist. 

Vermutlich nach etwa sechs Wochen folgt die kleine „Peach“ ihrer Mutter auf die große Außenanlage und wird dann auch für die Wilhelma-Besucher zu sehen sein. Der genaue Zeitpunkt hängt dabei unter anderem vom Wetter ab. „Es muss draußen warm sein, damit das Jungtier nicht zu lange auf dem kalten Boden liegen muss“, sagt Dr. Ulrike Rademacher.