Stuttgart & Region

Neue Ausstellung im Lindenmuseum: Was Stuttgart und Afghanistan verbindet

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Blick von der Festung Sharan, aufgenommen 1963 während der Stuttgarter Badakhshan-Expedition. © Fotoarchiv Lindenmuseum Stuttgart, Foto: Hermann Schlenker

Eine neue Ausstellung im Lindenmuseum erzählt vom 27. Januar bis zum 28. Juli von den vielschichtigen Verbindungen zwischen Stuttgart, Deutschland und Afghanistan. Sie zeigt historische Objekte, vorislamische und islamische Kunstwerke ebenso wie alltägliche, doch bedeutsame Gegenstände.

So ist die Ausstellung im Lindenmuseum entstanden

Entwickelt wurde die Schau vom Museums-Team gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Entangled. Hierzu haben sich seit 2019 zahlreiche Menschen aus der Region Stuttgart beteiligt, viele davon mit internationaler, auch Afghanistan-bezogener Geschichte, dazu Partner*innen aus dem universitären und künstlerischen Bereich. "Für die Ausstellung haben sie sich konzeptionell, inhaltlich und teilweise sehr persönlich mit Erinnerungen und Gedanken eingebracht", heißt es aus dem Lindenmuseum. Durch die Ausstellung ziehen sich immer Bezüge zur Gegenwart – auch bei historischen Themen. Das geschehe auch durch persönliche und kritische Kommentare oder künstlerische Positionen. 

Das gibt es im Lindenmuseum in Stuttgart zu sehen

Die Ausstellung beginnt mit Jahrtausende zurückreichenden transkontinentalen Beziehungen zum Gebiet des heutigen Afghanistan und einem Einblick in die Anfänge der deutsch-afghanischen Geschichte vor etwas über 100 Jahren. Ausgehend von den Sammlungen des Lindenmuseums zeigt sie Darstellungen des Buddha und großformatige Marmorpaneele aus der Zeit der Ghaznawiden (11./12. Jh.), in Verbindung mit neuen Forschungen und Informationen zur Provenienz. Über Augmented Reality werden sie zudem interaktiv erlebbar.

Einen Schwerpunkt der Ausstellung bildet die Stuttgarter Badakhshan-Expedition 1962/63, die größte und längste Forschungsreise des Lindenmuseums. Sie wird durch Forschung und Beteiligung vieler Akteur*innen zwischen Stuttgart und Afghanistan neu erzählt. Die Ausstellung berichtet auch von Reisen nach Afghanistan und deutschen Familien in Kabul in den 1970er Jahren. In einem weiteren großen Bereich geht es um Dinge und vielfältige Bedeutungen – vor allem im 20. und 21. Jahrhundert – Textilien, Schmuck, Möbel und Geschirr. Ausgewählte Werke von Abdul Ghafur Brechna (1907 bis 1974) begleiten die dargestellten Themen. Brechna war einer der bedeutendsten Künstler Afghanistans. Sein vielseitiges Schaffen als Maler, Komponist, Dichter und Regisseur beeinflusste die Entwicklung und Erneuerung der Kunst und Kultur Afghanistans im 20. Jahrhundert.

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Blick in den Ausstellungsraum. © Lindenmuseum Stuttgart, Foto: Dominik Drasdow

Bücher, Geschichten, Spiele, Musik: Zwei besondere Räume, die „Bibliothek“ und die „Teestube“, laden derweil zum Verweilen, Nachdenken und Mitwirken ein. Ein umfangreiches Programm, das weitere Verbindungen zwischen Stuttgart und Afghanistan aufzeigt und vertieft, begleitet die Ausstellung. In der Ausstellung sind zahlreiche Objekte aus der Sammlung des Museums zu sehen. Sie werden durch Exponate aus deutschen und europäischen Museen ergänzt, insbesondere aus Sammlungen, die auf der Grundlage von archäologischen Kooperationen mit Afghanistan nach Europa gelangten.

Besonderheit: Solidarisches Preismodell in Stuttgart

Das Lindenmuseum möchte möglichst vielen Menschen den Zugang zu Kultur ermöglichen. Daher gibt es für die Ausstellung ein solidarisches Preismodell nach dem Motto „pay what you can“: Man kann also entweder 20 Euro, 12 Euro, 10 Euro oder 1 Euro zahlen. Kinder bis einschließlich 12 Jahre haben freien Eintritt. Der Preis für eine gebuchte Gruppen ab 10 Personen beträgt 10 Euro pro zzgl. Führungsgebühr. Für Schulklassen und Gruppen geflüchteter Menschen gibt es Sonderkonditionen.

Führungsanmeldung für Gruppen: Per Telefon unter +49.711.2022-579 (erreichbar von Dienstag bis Donnerstag von 9.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, in den Ferien nur donnerstags) oder per Mail unter fuehrung@lindenmuseum.de

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