Stuttgart & Region

Neues Anzeigen-System: So will die DB in der Region Stuttgart pünktlicher werden

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Auslastungsanzeige bei der S-Bahn Stuttgart. © Deutsche Bahn

Wer kennt das nicht? Ein dringender Termin steht an oder Sie müssen zur Arbeit, aber die S-Bahn hat wieder einmal Verspätung. Die Deutsche Bahn (DB) will mit einem neuen System in der Region Stuttgart nun Abhilfe schaffen. 

Was plant die Deutsche Bahn? 

Auf ersten Strecken im Regionalverkehr will die Deutsche Bahn „Echtzeit-Auslastungsanzeigen“ einführen. Dabei werden Informationen zur Auslastung der Waggons ermittelt und auf dem Bahnsteig, am Fahrzeug und per App direkt an die Fahrgäste weitergegeben. Das neue System soll dafür sorgen, dass Fahrgäste sich am Bahnsteig besser verteilt und schneller einen Sitzplatz finden.

Dadurch sollen Züge pünktlicher abfahren können. Denn laut DB sind Verzögerungen beim Ein- und Aussteigen der Hauptgrund für Haltezeitüberschreitungen und damit für Verspätungen. Mit den Echtzeig-Anzeigen soll laut Daniela Gerd tom Markotten, Digitalvorständin bei der DB, der Alltag der Fahrgäste spürbar verbessert werden. 

Wie funktioniert das neue Sitzplatz-System? 

Die Auslastungsanzeige am Bahnsteig erfolgt laut DB in dreistufiger Ampellogik oder in Personen-Piktogrammen für die jeweiligen Wagen. Bei der Ampel-Variante bedeutet Rot, dass der Wagen voll ist. Gelb zeigt an, dass es noch einige Plätze gibt. Grün signalisiert, dass es noch ausreichend Platz im Wagen gibt.

So sehen Fahrgäste, wo sie sich am Bahnsteig positionieren können, um besser einen Waggon mit freien Sitzplätzen zu finden.

Die Anzahl der Fahrgäste werde abhängig vom Fahrzeugtyp über verschiedene technische Ansätze gemessen. Eingesetzt werden laut DB beispielsweise Zähler im Türbereich oder Lichtsensoren. Diese scannen die Auslastung in den vorbeifahrenden Wagen. Das System verarbeitet die Daten und gibt sie als Auslastungsinformationen an Reisende weiter. 

Welchen Vorteil hat die Auslastungsanzeige für Fahrgäste? 

Die Auslastungsanzeige via App hilft Reisenden, weniger voll besetzte Züge für ihre Fahrt zu wählen. 

Wann und wo beginnt das Projekt? 

Laut DB werden die Anzeigen zuerst auf Pilotstrecken der S-Bahn-Hamburg und im Stuttgarter S-Bahn-Netz eingesetzt. Im Februar ist der Start für den Regionalverkehr zwischen Hamburg und Lübeck geplant. In Stuttgart verkehren aktuell die Linien S6, S60 und S62 mit Auslastungsanzeigen.

Deutschlandweit werden laut Bahn bis Ende 2024 ein Viertel aller DB-Züge im Regionalverkehr (mehr als 1.500 Wagen von DB Regio) zur Auslastungsanzeige fähig sein. 

Mit welchen Kosten ist das Projekt verbunden? 

„Für die Echtzeit-Auslastungsanzeige können wir das konkret nicht beziffern“, sagte ein Sprecher der DB. Es gebe verschiedene Voraussetzungen. Zum einen bedarf es für die Sichtbarkeit der Anzeige für die Fahrgäste neue Zuginformationsmonitore an den Bahnsteigen. Die hat die Deutsche Bahn im S-Bahn-Netz bereits zwischen 2020 und 2022 installiert, so der Sprecher.

Zum anderen benötigen die Fahrzeuge eine entsprechende technische Ausstattung, die die Bahn im Zusammenhang mit der Modernisierung der Innenausstattung – wie mit dem Verband Region Stuttgart vereinbart ist – einbauen wird.