Neues Kaffeelabel aus Stuttgart: Ellen Hartz (25) gründet "Runar"
Wachmacher, Alltagsbegleiter, der Grund, warum dem einen oder anderen das Aufstehen morgens leichter fällt: Kaffee kann vieles sein. Und dabei ist Kaffee nicht gleich Kaffee. Das weiß auch Ellen Hartz. Die 25-jährige Stuttgarterin hat im September 2023 ihr eigenes Kaffeelabel gegründet und zur Hausmarke der Waranga-Bar gemacht. Wir haben uns mit der Gründerin über ihr Label „Runar“ unterhalten und dabei unter anderem gefragt: Was macht guten Kaffee eigentlich aus und was macht Runar so besonders?
Italienischer Kaffee in Stuttgart
Von Anfang an war klar: Ein klassischer italienischer Kaffee sollte es werden. Nicht zuletzt, weil die Italiener in Sachen Kaffee eine ganz besondere Expertise haben, wie die 25-Jährige weiß, der vor allem auch die Nähe zu Italien gefällt.
Ellen Hartz hat mit 17 Jahren angefangen, im Gastro-Bereich zu arbeiten, wie sie erzählt. Dort habe sie sich früh mit dem Thema Kaffee auseinandersetzen dürfen – später irgendwann auch mit dem Import. Dass das Thema Kaffee ihr besonders am Herzen liegt, merkt man sofort: „Menschen verbringen gerne viel Zeit mit einer guten Tasse Kaffee.“ Deswegen sei es umso wichtiger, dass der Kaffee auch schmeckt.
Seit letztem Jahr arbeitet sie in der Waranga-Bar, wo sie als Creative Director tätig ist. Dort war ihr schnell klar, dass der bisherige Kaffee der Location nicht gerecht wird. So ist die Idee entstanden, einen eigenen zu kreieren. „In Stuttgart wird relativ viel selbst geröstet, wir haben hier eine gute Kaffeebranche, aber der Markt ist nicht überfüllt.“
Von der Idee bis zur Gründung hat es ungefähr 1,5 Monate gedauert. Der Kaffee wird neben dem Waranga auch in anderen Cafés in Stuttgart, wie zum Beispiel im Kaleya, und sogar in einem Bistro in Berlin ausgeschenkt. Im Online-Shop gibt es den Kaffee gemahlen und als ganze Bohnen. Ab Mitte Mai kommt noch eine entkoffeinierte Variante auf den Markt. Außerdem ist Merch geplant.
Runar wird in Florenz geröstet
Runar wird in Florenz geröstet. Durch ihren ehemaligen Arbeitgeber hatte Ellen bereits einen sehr guten Kontakt zu dieser Rösterei. Nach einem Tasting war schnell klar, welche Röstung es werden soll. „Mir hat einfach die Zusammensetzung gut gefallen. Runar-Kaffee besteht zu 80 Prozent aus Arabica- und zu 20 Prozent aus Robusta-Bohnen. „Die Arabica-Bohnen machen den Kaffee weich und lassen ihn nicht so stark werden, die Robusta-Bohnen verleihen dem Kaffee Pep und eine kräftige Note.“
„Ich bin kein Fan von saurem Kaffee“, betont Ellen, sagt aber auch, dass Kaffee immer Geschmackssache sei. „Ich mag es, wenn ich einige Tassen am Tag trinken kann, ohne das Gefühl zu haben, überkoffeiniert zu sein. Er soll ja auch den Zweck erfüllen und wachhalten.“ Runar lasse sich außerdem vielfältig einsetzen und schmeckt als Espresso, aber auch mit Milch. „Ich wollte eine Bohne, die für alles passt. Runar ist am Anfang kräftig, im Abgang weich und enthält Aromen von Kakao und Karamell“, beschreibt die Gründerin ihren selbst kreierten Kaffee.
Was macht guten Kaffee aus?
Aber was macht guten Kaffee eigentlich aus? Die Qualität des Produkts, aber auch die Art der Zubereitung seien entscheidend. Mit welcher Maschine man den Kaffee zubereitet, sei ebenfalls nicht ganz unwichtig. „Es bringt nichts, wenn man eine gute Maschine hat, aber an der Mühle spart.“
Die Verpackung wird in Deutschland hergestellt, ist recycelbar und nachhaltig. „Das war mir extrem wichtig.“ Ellen ist der Meinung: „In der heutigen Zeit ist das ein Aspekt, den man einfach erfüllen muss.“ Die Verpackung ist außerdem wiederverschließbar, damit der Kaffee nicht sein Aroma verliert.
Kaffeelabel aus Stuttgart: Runar bedeutet "Geheimnis"
Der Name „Runar“ kommt aus dem Keltischen und leitet sich vom Wort ‚Rune‘ ab, was übersetzt so viel wie ‚Geheimnis‘ bedeutet. „Für die geheimnisvolle Welt der italienischen Röstkultur finde ich das ganz passend“, so die Kaffee-Expertin. Eine Begegnung mit einem älteren Ehepaar ist ihr in diesem Zusammenhang besonders in Erinnerung geblieben: „Nachdem die beiden in einer Anzeige von Runar gelesen hatten, sind sie ins Waranga gekommen und haben sich als Familie Runar vorgestellt – das war einer der schönsten Begegnungen und hat mich noch einmal mehr motiviert."
Auch wenn bei der Gründung nicht immer alles glatt gelaufen ist, ist Ellen froh, dass sie so viel dabei lernen durfte: „Runar hat mich ein paar Jahre älter gemacht, aber auf eine positive Art“, erzählt die 25-Jährige lachend. „Ich bin schon ein bisschen stolz auf mich.“