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Novum in der Wilhelma Stuttgart: Erstmals Zucht von Geparden geglückt

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Erstmalig Zucht von Geparden in Wilhelma geglückt.
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Erstmalig Zucht von Geparden in Wilhelma geglückt. © Wilhelma Stuttgart

Erstmals in der Geschichte der Wilhelma Stuttgart ist die Zucht von Geparden gelungen. Das gab der Zoologisch-Botanischen Garten in einer Pressemitteilung am Donnerstag bekannt.

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Erstmalig Zucht von Geparden in Wilhelma geglückt. © Wilhelma Stuttgart

Gehalten werden die schnellsten Landtiere der Welt in Stuttgart bereits seit 1967. Doch in verschiedensten Konstellationen hatte es bisher nie Nachwuchs gegeben, heißt es in der Mitteilung. Lange galten sie sogar als „unzüchtbar“. Ende Juni kamen dann auf einer eigens dafür umgebauten Anlage nach 55 Jahren die ersten Jungtiere auf die Welt: Fünflinge. Mit fünf Wochen erkunden sie jetzt das Außengehege und sind für das Publikum immer besser sichtbar.

„Für uns ist das fast wie ein Fünfer im Lotto“, sagt Volker Grün, Leiter der Zoologie in der Wilhelma, „unsere Freude ist aber deshalb besonders groß, weil es gerade kein Lotteriespiel war, sondern das Ergebnis einer gezielten Umstellung der Tierhaltung.“

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Erstmalig Zucht von Geparden in Wilhelma geglückt. © Wilhelma Stuttgart

Gefährdete Art: Nur noch rund 7500 Geparden

Dass diese so schnell erfolgreich war, nährt die Hoffnung für den Artenschutz, mit diesen Erkenntnissen die Zahl der Geparden besser aufrechterhalten zu können. Die Rote Liste der Weltnaturschutzunion stuft deren sinkenden Bestand inzwischen als gefährdet ein. Bei nur noch rund 7500 Tieren sind sie seltener als Löwen und Leoparden.

Der Schlüssel zum Erfolg war die Beobachtung, dass bei Geparden in der Wildnis die Katzen Einzelgängerinnen sind und die in Gruppen auftretenden Kater nur zur Paarung aufsuchen. Seit drei Jahren hat die Wilhelma alle Weichen gestellt, diese Erkenntnis auch bei sich zum Tragen zu bringen.

„Für einen Zoo ist es ungewöhnlich, für dieselbe Tierart an separaten Stellen auf dem Gelände zwei Gehege einzurichten“, sagt Kuratorin Kerstin Ludmann. „Aber Kater und Katze sollen sich nicht permanent sehen, hören und riechen, sonst entwickeln Zuchtpaare eine rein geschwisterliche Beziehung.“ So sei es auch bei dem bekanntesten Geparden-Duo Tana und Twist gewesen, das von 2006 bis 2019 in der Wilhelma lebte, aber kinderlos blieb.