Papageien-Nachwuchs in der Stuttgarter Wilhelma: Kleine Keas auf Erkundungstour
In der Wilhelma in Stuttgart können die Besucher ab sofort drei heranwachsende Keas beobachten. Wie der Zoo am Mittwoch (15.07.) mitteilte, haben die vier Monate alten Jungvögel ihre Bruthöhle verlassen und erkunden nun eifrig ihr Gehege, das die Tierpfleger mit Tennisbällen, Plüschtieren und Pappkartons ausgestattet haben. Für ihre Intelligenz und Neugier sind diese neuseeländischen Papageien bekannt – und in ihrer Heimat sogar berüchtigt
Bei den Keas gibt es laut Mitteilung nur einmal im Jahr ein Gelege, das vom Weibchen für etwa vier Wochen bebrütet wird. Während die Küken heranwachsen, geht vor allem das Männchen auf Nahrungssuche und versorgt seine Familie mit Blättern, Früchten, Wurzeln und Insekten.
Wenn sich die Jungvögel im Alter von drei Monaten das erste Mal aus dem Nest wagen, haben sie laut Mitteilung des Zoologisch-Botanischen Gartens schon fast die Größe ihrer Eltern von etwa 45 Zentimetern erreicht. Ihr dunkel gesäumtes Gefieder weist bereits das typische Olivgrün auf. Erkennen kann man die Zöglinge aber an der gelben Färbung des Unterschnabels, der Augenringe und der Haut um die Nasenlöcher.
In Ihrer Heimat Neuseeland bewohnen die Keas Gebirgsregionen in bis zu 2000 Metern Höhe. Im Gegensatz zu den meisten anderen Papageienarten können sie auch in Schnee und Kälte überwintern. Bis in die 1970er Jahre wurden die Vögel stark bejagt, weil sie dabei beobachtet wurden, wie sie Schafe verwundeten, um an das Fett unter ihrer Wolle zu kommen.
Heute steht die gefährdete Tierart unter Schutz, der Bestand in ihrem Herkunftsgebiet wird auf etwa 4000 Tiere geschätzt. Die Wilhelma engagiert sich mit anderen europäischen Zoos in einem gemeinsamen Zuchtprogramm für den Erhalt der intelligenten Vögel. Mit Erfolg. In Stuttgart sind bisher schon über 70 Jungtiere geschlüpft.


