Stuttgart & Region

Klima-Protest der Letzten Generation: Krankenwagen in Stuttgart behindert

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Symbolfoto. © Gaby Schneider

Bei einer Protest-Aktion der Aktivisten der Gruppierung Letzte Generation wurden am frühen Mittwochabend (06.09.) in Stuttgart der Verkehr am Hauptbahnhof blockiert und dabei laut Polizei auch zwei Krankenwagen behindert. Hintergrund der Aktion war eine nicht genehmigte Demonstration gegen die Präventivmaßnahmen der Münchner Polizei gegenüber Klima-Aktivisten, im Zusammengang mit der dort aktuell stattfindenden Automobilausstellung.

Demo in Stuttgart: Aktivisten waren mit Auflagen und Alternativroute nicht einverstanden

Wie das Polizeipräsidium Stuttgart mitteilte, hatten sich zunächst gegen 18 Uhr 16 Personen auf einem Parkplatz an der Rotebühlstraße versammelt. Geplant war demnach ein nicht angemeldeter Demonstrationszug. "Nach Rücksprache mit der Versammlungsbehörde wurde ein Demonstrationszug auf Hauptverkehrsstraßen nicht genehmigt", heißt es von der Polizei. Nachdem die Aktivisten mit Alternativrouten und Auflagen nicht einverstanden waren löste sich die Gruppe wieder auf.

Gegen 19.36 Uhr setzten sich dann neun Personen des zuvor geplanten Aufzuges auf die Schillerstraße beim Hauptbahnhof und blockierten den Fahrzeugverkehr aus Richtung Wagenburgtunnel in Richtung Arnulf-Klett-Platz. "Neben einer Vielzahl von Autofahrern wurden auch zwei Krankenwagen, die mit Signal auf dem Weg zum Katharinenhospital waren an der Weiterfahrt gehindert", so die Polizei. Beamte leiteten die beiden Krankenwagen letztlich über einen anderen Weg zum Krankenhaus.

Nachdem die Personen nach mehrmaliger Aufforderung die Fahrbahn nicht frei machten wurden diese durch Polizeibeamte von der Fahrbahn getragen. Dabei kam es im Bereich des City-Rings zu leichten Verkehrsbehinderungen, die sich nach wenigen Minuten wieder auflösten. Die Polizei Stuttgart war mit über 70 Beamtinnen und Beamten im Einsatz.

Proteste bei der IAA in München

Die IAA-kritischen Organisationen Attac und Extinction Rebellion hatten am Dienstag (05.09.) kurz hintereinander am Messegelände in München protestiert. Attac zündete rund 150 Meter vom Haupteingang entfernt ein rund eineinhalb Meter großes 1,5-Grad-Zeichen an, um gegen die klimaschädlichen Auswirkungen des Autoverkehrs zu protestieren. Zwei Aktivisten mit Masken stellten dabei Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und die deutschen Autokonzerne dar, die das 1,5-Grad-Symbol in Brand setzten. Begleitet wurden sie von Aktivisten mit einem Plakat «Dont burn our Future: Verkehrswende jetzt.»

Nur kurz darauf und ganz in der Nähe, startete Extinction Rebellion unmittelbar vor dem Haupteingang der Messe eine weitere Aktion, die im Gegensatz zu der von Attac nicht angemeldet war. Sieben Aktivisten stiegen in eines der großen Wasserbecken und ließen schwarzen Rauch aufsteigen. Die teils mit schwarzer Farbe beschmierten Aktivisten forderten auf ihren Plakaten unter anderem, die IAA abzuwracken oder zu blockieren. Zudem kritisierten sie unter anderem den Abbau von Lithium und tonnenschwere SUVs. Die Polizei war zwar vor Ort, ließ die Aktivisten aber weitgehend gewähren.

Die IAA Mobility ist umstritten, verschiedene Klima- und Umweltorganisationen kritisieren die Veranstaltung und werfen ihr Autolobbyismus vor. Wie schon vor zwei Jahren wird sie von Protesten begleitet. Ein weiterer Schwerpunkt wird zum Ende der Woche hin erwartet. Die Messe wurde am Dienstag offiziell eröffnet und soll bis Sonntag dauern.