Schmuck-Manufaktur aus Stuttgart: Workshops und Events bei "Maki"
„Maki Schmuckmanufaktur“: Wie die Holztafeln über der Tür schon erahnen lassen, gibt es in dem Eckladen in Stuttgart-West handgefertigten Schmuck. Aber nicht nur: Atelier, Kreativraum und Werkstatt verschiedener Künstler sind hier in der Bismarckstraße 47 unter einem Dach. Neben Schmuck werden auch andere selbstgemachte Produkte angeboten. Verschiedene Workshops vor Ort laden dazu ein, selbst kreativ zu werden. Was bietet die Schmuckmanufaktur an und was wird im Laden sonst noch verkauft? Wir haben uns vor Ort umgesehen und mit den Inhabern gesprochen.
Das Ehepaar Frederike Endejan und Camilo Arcila Velasquez sind die Hauptmieter. Vom ersten bis zum letzten Schritt stellen sie ihren Schmuck in der hauseigenen Werkstatt her. Der Schmuck besteht aus den Edelmetallen Gold, Silber und Platin und wird recycelt. „Hier wird noch alles Old School geschmelzt, und dann mit einer Walze weiterverarbeitet, poliert, graviert aber auch selbst designt“, erzählt Frederike.
Was macht die Schmuckmanufaktur "Maki"?
Vor Ort im Laden können fertige Schmuckstücke gekauft werden. Man kann sich aber auch eine Spezialanfertigung nach eigenen Wünschen produzieren oder seinen Lieblingsschmuck nachmachen lassen. Wem sein alter Schmuck nicht mehr gefällt, kann diesen einschmelzen und sich daraus etwas Neues anfertigen lassen. Auch für Reperaturen kann man sich an das Team wenden.
Ohrringe, Ketten und Armbänder aus bunten Steinchen, mit Makramee und Draht, aber auch filigraner Gold- und Silberschmuck sind im Sortiment – Männer werden hier ebenfalls fündig. Die Steine kommen aus Indien und werden von dem Ehepaar selbst vor Ort ausgesucht. „Die Trends variieren von Land zu Land“, erzählt Frederike. In Kolumbien zum Beispiel, Camilos Heimatland, mag man es groß und auffällig, in Stuttgart sind eher die minimalistischen und filigranen Teile gefragt. Das ändere sich allerdings gerade: "Der Trend geht vermehrt zu klobigerem Schmuck."
Als Praktikant bei einem Juwelier und Goldschmied in Kolumbien gearbeitet
Bevor sie den Laden vor rund 1,5 Jahren eröffneten, begann ihre Geschichte in Südamerika. Camilo, der aus Medellín in Kolumbien kommt, ist in einer kreativen Familie aufgewachsen. Seine Eltern hatten ein eigenes Unternehmen, in dem sie Kirchenfenster anfertigten. Weil das Geld schon immer knapp war, wollte sich Camilo neben seinem Studium etwas dazuverdienen. Aus Glasresten der Kirchenfenster und Draht fertigte er kurzerhand Ohrringe an. Irgendwann habe ihm das aber nicht mehr gereicht und er wollte professioneller werden: Als Praktikant arbeitete er bei einem Juwelier und Goldschmied in Kolumbien. Hier lernte er das Handwerk kennen und sammelte Erfahrungen, bevor er sich dazu entschied zu reisen.
So lernten sich die beiden in Peru kennen, wo sie im gleichen Hostel arbeiteten und ihr gemeinsames Hobby sie näherbrachten. Frederike, die aus Stuttgart kommt, hatte vorher ein Auslandsemester in Peru gemacht, bevor sie ganz auswanderte: Schon länger gestaltete sie hobbymäßig Makramee-Schmuck. Auch Camilo arbeitete auf seinen Reisen viel mit Makramee und Draht, weil er sein Equipment zum Schmieden nicht auf Reisen mitnehmen konnte.
Reisen durch selbstgemachten Schmuck finanziert
Die beiden wurden ein Paar und als Camilo weiterreisen wollte, entschloss sich Frederike ihn zu begleiten. Ihre Reisen durch Südamerika finanzierten sie durch selbstgemachten Schmuck, den sie unterwegs auf Märkten oder am Straßenrand verkauften. „Es kam auch vor, dass ich ein Armband gegen ein Frühstück getauscht habe“, erzählt Frederike lachend. Weil es so gut lief, gründeten sie ihre Marke „Maki“ und später auch einen Etsy-Shop. Mit dem Wunsch irgendwann anzukommen, ließen sich die beiden dann nach ihren gemeinsamen Reisen in Stuttgart nieder und fanden kurze Zeit später die für sie passenden Räume in der Bismarckstraße.
Verschiedene Workshops in Stuttgart: Schmuck, Makramee, Kerzen und Stoffe färben
Neben dem Laden, bieten die Künstler im Kreativraum auch verschiedene Workshops an. So kann man nicht nur Schmuck gestalten, sondern auch Kerzen gießen, Makramee-Schmuck knüpfen und Stoffe wie T-Shirts oder Tücher natürlich färben. Weil das viel zu aufwendig wäre, wird bei den Schmuck-Workshops nicht geschmiedet oder gelötet, wie Frederike erzählt. Es gehe vor allem darum, Metalle besser kennenzulernen und zu erfahren, wie so ein Schmuckstück überhaupt entsteht. Teilnehmer dürfen zwischen einem Anhänger und einem Armreif wählen und diesen gestalten. Das Material dafür liegt schon bereit. Mit einem Metallstempel kann dann eine beliebige Gravur in das Metall eingeschlagen bzw. eingestanzt werden.
Bei den Kursen kann man sich als Gruppe oder Einzelperson anmelden. Vor allem für Junggessellenabschiede oder Geburtstage seien die Workshops sehr gefragt. Für die Schmuckworkshops liegen die Kosten pro Person bei 60 Euro. Je nach Größe des ausgewählten Schmuckstücks kommen dann noch zwischen 10 und 50 Euro Materialkosten hinzu. Ein besonderes Highlight seien außerdem die privaten Trauringe-Kurse. Hier können Paare ihre eigenen Ringe selbst schmieden. Bis Ende des Jahres sind die Schmuck-Workshops bereits ausgebucht, im kommenden Jahr ist aber wieder einiges geplant, verrät Frederike. Wer einen Workshop verschenken möchte, kann auch einen Gutschein kaufen. Infos und Termine findet man auf deren Instagram-Seite.
Maki in Stuttgart: Öffnungszeiten, Termine und Events
Geöffnet ist der Laden von Mittwoch bis Freitag von 12 bis 19 Uhr und am Samstag von 10 bis 14 Uhr. Dienstags können Termine vereinbart werden. Außerdem ist die Schmuckmanufaktur auch immer wieder auf Events und Märkten unterwegs. So zum Beispiel beim Kunstkaufhaus in den Wagenhallen am 21. Und 22. Dezember. Vom 29. November bis 21. Dezember sind die Künstler vom Maki mit einem Gemeinschaftsstand beim "Wouahou Winterdorf" auf dem Marienplatz vertreten.





