Wie zwei Mittelalter-Fans einen Themen-Park in der Region Stuttgart planen
Geht es nach den Plänen von Christoph Schlude und Ariane Fingerle, dann entsteht in der Region Stuttgart in naher Zukunft ein Mittelalterpark mit einem Bogenschießbereich, einem Kampfplatz, Spielburgen, Felsenverstecken mit Wasserfällen sowie einem Räuberwald mit Drachen und Baumhäusern. Bis zur Realisierung des Projekts in Markgröningen müssen jedoch noch einige Hürden genommen werden. Die Pläne der Mittelalter-Enthusiasten sind aber schon erstaunlich ausgereift.
Das Mittelalter mit all seinen Facetten hat Schulde und Fingerle schon immer fasziniert. Besuche von Mittelaltermärkten, Freizeitparks und Museen mit den Kindern ließen eine erste Vision eines Mittelalterparks entstehen. Und dafür, dass noch überhaupt nicht klar ist, ob ihre Pläne jemals in die Tat umgesetzt werden können, sind diese schon äußerst konkret.
Was in Markgröningen entstehen könnte
So gibt es bereits eine eigene Website zum „Mittelalterpark Markgröningen“. Dort haben Fingerle und Schulde ihr Konzept erläutert. „Der Fokus liegt dabei auf authentischen Erlebnissen ohne elektrische Fahrgeschäfte“, heißt es dort. In Markgröningen soll ein Themenpark mit vier Bereichen aus dem Boden gestampft werden. Entstehen soll ein Park im Freien, eine Art Stadtmauer mit mittelalterlichem Dorf. Hier soll es Handwerksstätten, eine Schmiede, ein Backhaus, eine Ortsmitte für kleine Feste, eine Schenke sowie einen Rittersaal für Veranstaltungen und eine Kapelle geben.
Nicht fehlen darf auch ein Schauplatz mit einer Tribüne für verschiedene Shows, Turniere und Veranstaltungen. „Auch Ritterturniere oder Jedermann-Wettkämpfe sind denkbar“, schreiben die Planer. Unerlässlich für einen Mittelalterpark ist selbstverständlich eine echte Burg. Hier soll mit einem großen Indoor-Spielplatz für die kalte Jahreszeit vorgesorgt sein. Geplant ist abschließend noch eine Taverne, die auch unabhängig vom Park-Eintritt genutzt werden kann. Im Biergarten oder drinnen bei flackerndem Kerzenschein könne man dann „leckere Speisen genießen, Getränke aus tönernen Krügen trinken und für einen Abend in eine vergangene Welt eintauchen“.
Pläne für Mittelalterpark: Einige Hürden müssen noch genommen werden
So weit die Vorstellungen der beiden Mittelalter-Fans. Bevor die Planungen aber die nächste Stufe nehmen können, muss nun vor allem ein geeignetes Gelände gefunden werden. Und natürlich das nötige Kleingeld. Schlude kalkuliert mit einem zweistelligen Millionenbetrag, die Kosten seien aber nicht das Problem, erklärte er gegenüber der Stuttgarter Zeitung. Erste Gespräche mit Sponsoren liefen schon. Darüber hinaus müssen aber noch weitere Hürden genommen werden – vor allem administrative. Benötigt werden Genehmigungen von der Stadt und der Region Stuttgart.
Jens Hübner, Bürgermeister von Markgröningen ist im regelmäßigen Austausch mit den Parkplanern. Der städtische Wirtschaftsförderer Andreas Huth hob jedoch bereits den mahnenden Zeigefinger. Der StZ sagte er: „Wir müssen sorgsam mit unseren Flächen haushalten und Konflikte mit der Landwirtschaft vermeiden.“ Dennoch könnten Stadt und Umland vom Park profitieren – auch wirtschaftlich. Bis die ersten Mittelalter-Fans den Park besuchen können, wird es also noch eine Weile dauern. Die Pläne liegen allerdings griffbereit in der Schublade.



