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Wilhelma Stuttgart: Freude über Nachwuchs bei hoch bedrohten Somali-Wildeseln

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Nachwuchs bei den seltenen Somali-Wildeseln in der Wilhelma in Stuttgart. Seit kurzem ist das Fohlen draußen zu sehen. © Wilhelma Stuttgart / Inga Dauter

Seite dem 16. Juli bereichert ein kleiner Hengst namens Robert die Familie der Somali-Wildesel in der Wilhelma Stuttgart. Das gab der Zoologisch-Botanischen Garten in einer Pressemitteilung am Dienstag (03.08.) bekannt. Robert ist bereits das 14. Jungtier in der Wilhelma.

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Nachwuchs bei den seltenen Somali-Wildeseln in der Wilhelma in Stuttgart. Seit kurzem ist das Fohlen draußen zu sehen. © Wilhelma Stuttgart / Inga Dauter

Toben, schlafen, trinken – das sind im Moment die wichtigsten Dinge im jungen Leben des kleinen Somali-Wildesels, der mittlerweile knapp drei Wochen alt ist. Die erste Zeit durften Mama Sina und der kleine Robert noch im geschützten Stall und im Vorgehege verbringen, bevor es vergangene Woche zum ersten Mal auf die Außenanlage ging. „Zur Sicherheit haben wir den Wassergraben im Gehege zur Hälfte abgelassen“, berichtet Tierpfleger Jürgen Spetzler. „Wie alle unsere Fohlen ist der Kleine nämlich erstmal ins Wasserbecken geplumpst, konnte aber direkt wieder sicher stehen.“

Somali-Wildesel: einer der am stärksten bedrohten Säugetiere weltweit

Robert darf als festes Mitglied der Herde nun erst einmal in Ruhe seine Kindheit genießen und heranwachsen. „Bis zu anderthalb Jahre kann er bei uns und in der Gruppe bleiben“, erklärt Tierpfleger Jürgen Spetzler. „Spätestens wenn er die Stuten decken möchte, müssen wir ihn natürlich trennen und an einen anderen Zoo vermitteln.“ Bis dahin ist aus dem Fohlen aber längst ein ausgewachsener Junghengst geworden, der sein eigenes Revier sicherlich zu schätzen wissen wird.

Für den Erhalt seiner Art ist Robert übrigens ein echter Schatz, denn der Somali-Wildesel gehört zu den am stärksten bedrohten Säugetieren weltweit.

Diese letzte überlebende Unterart des Afrikanischen Wildesels besiedelte ursprünglich weite Teile Ostafrikas, heute beschränkt sich das Verbreitungsgebiet nur noch auf die Savannen und Halbwüsten Somalias, Eritreas und Äthiopiens, heißt es in der Mitteilung.

Bestand der Somali-Wildesel auf maximal 600 Tiere geschätzt

Die größte Bedrohung für die Tiere ist – wie so oft – der Mensch: Die Wildesel werden für ihr Fleisch gejagt und müssen mit den Nutztieren der Bevölkerung um Wasser und Weideland konkurrieren. Der Bestand wird auf maximal 600 Tiere geschätzt, womit der Somali-Wildesel unmittelbar an der Schwelle zum Aussterben steht.

200 der seltenen Esel leben in zoologischen Einrichtungen weltweit. Fast alle davon stammen über mehrere Generationen von Wildfängen ab, die in den 1970er Jahren nach Basel und Israel importiert wurden.