Weihnachtsmenü: Mediterranes Grillmenü

Zu Gast im „Merlin Restaurant Club“ in Backnang

mediteranes Grillmenue im Merlin Backnang
Küchenchef Kiriakos Filaktos mit den köstlichen Lamm-Kebaps. © Heiko Potthoff

Schon wieder Raclette? Alle Jahre wiederein aufwendiges Gänse-Festmahl? Oder kommt wieder der Fonduetopf aufn Tisch? Wir hätten da eine ganz andere Idee: Grillen! Bringt Spaß, Genuss und Abwechslung

Wie wäre es dieses Weihnachten mal mit saftigem Lammfleisch vom Grill? Davor ein cremiges Feta-Gemüse-Päckchen in Alufolie gegart und zum Abschluss eine fruchtige Ananas mit feinen Grill-Röstaromen? Wer einen Grill hat, muss bei diesem Menü nicht lang überlegen …

„Kebap“ – kennt jeder. Gemeint ist – na klar! – der „Döner“, das knusprige Schweinefleisch vom Drehspieß. Unser Koch vom „Merlin Restaurant Club“ in Backnang hat den Spieß im wahren Wortsinne mal umgedreht: Kiriakos Filaktos grillt das Fleisch nicht aufeinandergestapelt, senkrecht und im Kreis herum, sondern er legt es auf dem Grill aus, direkt auf die Glut. Von den Wüstenvölkern der Beduinen ist bekannt, dass sie ihre „Kebaps“ nach demselben Verfahren machen – in deren Wüstenzelten brutzeln Lammspieße ebenfalls auf dem großen Grill.

Und hier? Bei uns liegt Wintergrillen voll im Trend. Laut dem Onlineportal Statista gehört Grillen im Sommer zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen. Laut einer von Statista zitierten Untersuchung zur Häufigkeit des Grillens in Deutschland 2021 greifen in der Saison 39,19 Prozent der Verbraucher alle zwei Wochen zum Grill.

Wir grillen das ganze Jahr – warum nicht auch zum Fest?

Warum also nicht auch an Weihnachten? Zumal, wenn das Ergebnis auf der Festtafel so köstlich duftet wie in der Küche des leidenschaftlichen Küchenchefs. Wir durften ihm bei der Zubereitung eines Spezial-Grill-Menüs zuschauen und es auch kosten – und wir finden: Raclette oder Fondue können eindeutig mal Pause machen. Dieses Jahr wird gegrillt!

Es macht allen Spaß, es ist etwas Geselliges und findet im Freien statt. Statt den ganzen Abend um einen Tisch herum zu sitzen, kommt man automatisch bei jedem Nachschöpfen und bei jedem neuen Gang an die frische Luft, vertritt sich ein wenig die Beine und bleibt damit zumindest ein Stück weit in Bewegung, was während der erfahrungsgemäß üppigeren Feiertage ja kein Fehler ist.

Gutes aus der mediterran griechischen Küche

Fürs Weihnachtsmagazin und für unsere Gewinner des Weihnachts-Gewinnspiels hat sich der kreative Küchenchef vom „Merlin“ auf unseren Wunsch ein mediterran-griechisches Grillmenü einfallen lassen. Lecker und raffiniert – und einfach machbar für wirklich jeden, der schon mal am Grill stand und mit den „Basics“ des Kochens vertraut ist.

Die Hälfte aller griechischen Gerichte kommt vom Grill

Die griechische Küche ist prädestiniert fürs Grillen, erklärt Taki Kiroglou, Inhaber und Betreiber der Backnanger Location „Merlin“. „Grillen ist aus der griechischen Küche überhaupt nicht wegzudenken. Egal wohin Sie in Griechenland gehen, die Hälfte aller Rezepte kommen vom Grill“, sagt er. „Bestellen Sie Gemüse – egal wo, es ist Grillgemüse.“

Suvlaki, Bifteki, Zuzukakia – immer gegrillt. Auch in seiner Gastronomieküche wird der Grill quasi nie kalt – vor allem am Wochenende entstehen 80 Prozent der Gerichte auf diese ursprünglichste Art und Weise von uns Menschen, unsere Lebensmittel zuzubereiten.

Spannend: Schaut man in die Heimat von Taki Kiroglou und seinen Kollegen, dann gibt es eine Zeit im Jahr, in der die Grills zur Ausnahme mal kalt bleiben – und zwar ausgerechnet an Weihnachten. „An den Festtagen wird der Schmortopf rausgeholt“, berichtet er. Doch auch „Schmorgericht“ ist für Griechen ein weites Feld: Schweinefleisch im Backofen. Lamm im Braten-Style. Spinat mit Reis. Griechische Nudeln mit Rinderwürfeln und, und, und …

Weihnachtsessen sind von Region zu Region verschieden

Auf die Frage, welche Art von Schmorgericht bei ihm und den Kollegen traditionell auf die Weihnachtstafel kommt, entbrennt sogleich eine lebhafte und heitere Diskussion in der Gastronomieküche. Der eine ruft „Stifado“ – ein Schmorgericht mit Rind in Tomatensoße. Der andere schüttelt den Kopf: Bei ihnen ist’s „Kokkinisto“ –

ebenfalls ein Rinderschmortopf, aber abgewandelt mit Bohnen. „Was gegessen wird, ist stark regional, je nachdem, in welcher Region jemand aufgewachsen ist, kennt er andere Bräuche“, erläutert Taki. Er selbst kennt die Geschichten nur vom Hörensagen – von seinen Kollegen. „Ich habe noch nie in Griechenland Weihnachten gefeiert“, sagt er lachend. Seit 1968 lebt er hier, als 16-Jähriger hat er schon in Deutschland in der Gastronomie Fuß gefasst. Wohl aber weiß er, wie seine Verwandten feiern und gefeiert haben – und er pflegt diese Bräuche eben in seiner deutschen Heimat. Heiligabend mit Baum und Kirche, dann heim, Geschenke, dann verlagert sich alles an den Tisch und das Familiengericht ist Schweinefleisch aus dem Backofen im Braten-Style.

Am ersten Weihnachtstag gehen Griechen dann „auf die Gass’“. „Das ist unser Ausgehtag, da gehen die Leute richtig feiern, alle Generationen treffen sich in Restaurants, es gibt Livemusik, fast überall ist die griechische Mandoline Bouzouki zu hören, man trinkt Retsina mit Cola und auf dem Tisch steht eine riesige Platte mit allem drauf, was die Küche hergibt. „Jeder nimmt sich kleine Teller und dann wird den ganzen Abend immer wieder eine Essenspause eingelegt, dazwischen getanzt und gesungen.“ Man bleibt zusammen bis zum finalen Schnaps, der übrigens kein Ouzo ist. „Ouzo trinkt kein Mensch“, lacht Taki. Ein üppiges Mahl wird mit einem Tzipouro „begossen“ – ein traditioneller griechischer Tresterbrand, der mit und ohne Anis erhältlich ist.

Tipp

Grillprofis können es auch mit einer Feuerzangenbowle aus dem Topf vom Grill probieren. Damit lässt sich die Glut ideal ausnutzen - und die „Feuerzange“ macht ihrem Namen dann über dem offenen Feuer wahrlich alle Ehre.

Text: Heidrun Gehrke

Hinweis der Redaktion

Wer das leckere Weihnachts-Grillmenü im „Merlin“ essen möchte, soll sich vorher verbindlich anmelden. Die Speisen gibt es nicht à la carte, nur auf Vorbestellung. Inhaber „Taki“ empfiehlt, einen Tag während der Woche zu wählen, da am Wochenende oft Events stattfinden und die Stimmung während der Woche besser zu einem ruhigen Dinnerabend passt.