VfB Stuttgart

4:1 gegen Bochum: Wie der VfB Stuttgart zum Sieg im Kellerduell kam

Fußball VfB Stuttgart vs. VfL Bochum
Jubel in Stuttgart: Der VfB holte sich gegen Bochum den ersten Sieg in dieser Bundesliga-Saison. © Pressefoto Baumann

Im ersten Spiel nach der Entlassung von Trainer Pellegrino Matarazzo hat der VfB Stuttgart einen wichtigen Sieg im Kellerduell gegen den VfL Bochum eingefahren. Wie die Schwaben am Samstagnachmittag (15.10.) zu ihrem ersten Bundesliga-Dreier in dieser Saison kamen, erfahren Sie hier:

Wie das Spiel gelaufen ist

Aufstellung: Interimscoach Michael Wimmer hatte die Stuttgarter Startelf im Vergleich zur 0:1-Pleite gegen Union Berlin auf drei Positionen verändert. Für die gesperrten Serhou Guirassy (Gelb-Rot) und Atakan Karazor (fünfte Gelbe Karte) rückten Luca Pfeiffer und Enzo Millot in die Anfangsformation, zudem spielte Borna Sosa für Hiroki Ito. 

1. Halbzeit: Der VfB erwischte den perfekten Start ins Kellerduell und führte bereits nach drei Minuten mit 1:0. Silas hatte einen Elfmeter herausgeholt und anschießend sicher verwandelt. In der Folge spielten die Hausherren jedoch nicht druckvoll weiter, sondern ließen die Gäste ins Spiel kommen. Dennoch fiel das 2:0 durch Naouirou Ahamada, der einen Patzer von VfL-Keeper Riemann nutzte (22.). Da die Stuttgarter Defensive zu keinem Zeitpunkt sicher stand, kam Bochum durch Simon Zoller zum Anschlusstreffer (29.). Unter dem Strich sahen die 45.400 Zuschauer ein Spiel auf dürftigem Bundesliga-Niveau.

2. Halbzeit: Auch in den zweiten 45 Minuten war es ein zähes Ringen - mit einem mitunter unerklärlich passiven VfB. So verhinderte Florian Müller stark gegen Holtmann das 2:2 (60.). Der VfL hatte mehr vom Spiel, doch dann schlug der VfB durch Silas eiskalt zu (64.). Die Initiative übernahmen die Weiß-Roten im Nachgang zwar nicht, aber Kapitän Wataru Endo war nach einer Unachtsamkeit der Bochumer Hintermannschaft zur Stelle und sorgte für die Vorentscheidung (71.). Der umtriebige Silas verpasste kurz vor Schluss sogar seinen dritten Treffer (87.). Sein gefühlvoller Schlenzer klatschte ans Kreuzeck.

Analyse und Ausblick

Mit viel Schwung und angestachelt von einer prächtigen Choreo wollte der VfB direkt das Momentum auf seine Seite ziehen. Zielspieler war immer wieder der quirlige Silas, der auf der rechten Außenbahn viel Betrieb machte - seine Defensivaufgaben aber häufig vernachlässigte. Insgesamt war die VfB-Viererkette auf Sicherheit bedacht, im Zweifel wurden die Bälle lang nach vorne oder auf die Tribüne geschlagen. 

Gegen fußballerisch limitierte Gäste aus dem Pott spielte der VfB zu selten sauber von hinten raus, dadurch mangelte es der Wimmer-Elf an Spielkontrolle. Der eigentlich spielstarke Enzo Millot auf der Acht kam nur selten zur Entfaltung. Daraus resultierte ein zäher Kick, den die Schwaben lediglich aufgrund ihrer Effizienz vor dem gegnerischen Tor für sich entscheiden konnten. Über weite Strecken präsentierte sich die Mannschaft weiter verunsichert und zu passiv. Immerhin stimmte an diesem Spieltag das Ergebnis - das aber deutlich zu hoch ausfiel.

Für den VfB geht es am Mittwoch (19.10.) im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten Arminia Bielefeld weiter. Angepfiffen wird die Partie in der Mercedes-Benz-Arena um 20.45 Uhr, in der Liga wartet anschließend eine Auswärtspartie in Dortmund auf die Stuttgarter (22.10.). Die Bochumer spielen in der 2. Pokalrunde beim SV Elversberg, am 11. Spieltag empfängt der VfL dann den FC Union Berlin im Ruhrstadion.

Die Stimmen zum Spiel

VfB-Interimstrainer Michael Wimmer: „Wir sind richtig gut ins Spiel reingekommen, gehen auch verdient mit 2:0 in Führung. Danach sind wir etwas zu passiv geworden und Bochum erzielt in dieser Phase verdient den 2:1-Anschlusstreffer. In der Pause haben wir uns etwas vorgenommen, wollten direkt hoch pressen – das hat jedoch zunächst nicht gut geklappt. Bochum war zu dem Zeitpunkt besser. Dann erzielen wir etwas aus dem Nichts das 3:1 und spielen die Partie zielstrebig zu Ende.“

Thomas Letsch, Cheftrainer VfL Bochum: „Glückwunsch an den VfB. Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht, gehen dann aber mit einem 1:2-Rückstand in die Pause. Viele Dinge waren heute ordentlichen. In den entscheidenden und gefährlichen Zonen waren wir heute jedoch schlechter als der VfB.“

VfB Stuttgart - VfL Bochum 4:1 (2:1)

Stuttgart: Müller - Sosa, Zagadou, Anton, Mavropanos (75. Ito) - Endo - Ahamada (51. Führich), Millot (75. Nartey) - Tomas (75. Perea), Silas - Pfeiffer (84. Stenzel)

Bochum: Riemann - Gamboa, Masovic, Ordets, Soares - Losilla (70. Ganvoula) - Stöger, Förster (90. Lampropoulus) - Zoller (46. Antwi-Adjei), Holtmann (78. Osterhage) - Hofmann (90. Osei-Tutu)

Tore: 1:0 Silas (3./FE), 2:0 Ahamada (22.), 2:1 Zoller (29.), 3:1 Silas (64.), 4:1 Endo (71.)

Schiedsrichter: Christian Dingert (Gries)

Zuschauer: 45.400

Gelbe Karten: Förster, Esteban