Al-Dakhil debütiert, Münst trifft: So lief das VfB-Testspiel gegen den SSV Ulm
Ein Test ohne allzu großen sportlichen Wert war das aus organisatorischen Gründen nicht-öffentliche Freundschaftsspiel des VfB Stuttgart gegen den SSV Ulm am Donnerstag (10.10.). Ohne 14 Nationalspieler war das Team von Trainer Sebastian Hoeneß angetreten. Folglich füllten zahlreiche Talente aus dem Nachwuchs Kader und Startelf auf. Auch Yannik Keitel, der angesichts der Konkurrenzsituation im Mittelfeld derzeit kaum Einsatzchancen bekommt, sammelte ein paar Spielminuten. Derweil durfte Neuzugang Ameen Al-Dakhil beim 1:1 (0:1) zum ersten Mal im Trikot mit dem roten Brustring auflaufen.
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Nach neunmonatiger Zwangspause: Al-Dakhil nach erstem Pflichtspiel sehr glücklich
Im Sommer war der Belgier mit irakischen Wurzeln vom FC Burnley verpflichtet worden. Eine langwierige Oberschenkelverletzung hatte den 22 Jahre alten Innenverteidiger in den vergangenen Monaten ausgebremst. Inzwischen ist der Abwehrspieler mit dem feinen Aufbauspiel und den schnellen Füßen allerdings auf dem besten Weg dauerhaft zurück auf den Platz. Gegen Ulm reichte es bereits für 40 Minuten. Aus seinem ersten Einsatz im VfB-Dress in einem Freundschaftsspiel gegen eine Ulmer B-Elf Schlüsse auf seinen tatsächlichen Leistungsstand zu ziehen, verbietet sich jedoch. Als Alternative für die immer noch angespannte Personalsituation in der Stuttgarter Defensive wird er jedoch schon bald zur Verfügung stehen. Erst dann wird sich zeigen, inwieweit Al-Dakhil eine tatsächliche Verstärkung für Liga, Pokal und Champions League sein kann.
Nach seinem VfB-Debüt strahlte er jedenfalls, als er sich in Badelatschen noch Zeit für die anwesenden Journalisten nahm. "Ich bin sehr glücklich", so Al-Dakhil nach seinem ersten Pflichtspiel nach neunmonatiger Zwangspause. Er fühle sich "von Tag zu Tag besser". Auch wenn seine Kraft aktuell noch nicht für 90 Minuten reicht. In zwei bis drei Wochen will er wieder bei einhundert Prozent sein. Ein Einsatz im nächsten Bundesliga-Spiel beim Rekordmeister in München (19.10.) kommt also noch zu früh. Im Team sei er dennoch schon "sehr gut angekommen", berichtete Trainer Hoeneß von seinem spielstarken und flexibel einsetzbaren Verteidiger: "Er ist ein feiner Kerl."
Mit dem Auftritt seiner Not-Elf war der Coach ebenfalls zufrieden: "Der Einsatz war von Beginn an vorhanden, wir haben als Mannschaft gut gepresst und speziell in der zweiten Halbzeit mehrere Torchancen kreiert. Insgesamt stand das Testspiel unter den Vorzeichen, sowohl die Belastung angemessen zu dosieren als auch mehrere Talente aus der U21 auf diesem Niveau zu sehen."
Luca Raimund verletzt: Kein Angreifer aus dem Profikader beim Ulm-Test
Ruhepausen mit Blick auf die kommenden intensiven Wochen – sieben Spiele im nächsten Block bis zur nächsten Abstellungsperiode im November – bekamen Jeff Chabot und Josha Vagnoman. Chabot saß als Notnagel immerhin auf der Bank. Vagnoman durfte komplett die Füße hochlegen. Zeigen durfte sich gegen Ulm eine komplett improvisierte Stuttgarter Offensivreihe. Da sich Luca Raimund am Wochenende eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen hat (mehrere Wochen Pause) und Undav, Demirovic und Co. im Länderspieleinsatz sind, stand Chefcoach Hoeneß kein Angreifer aus dem Profikader zur Verfügung.

Dementsprechend unrund lief das Angriffsspiel der Schwaben über weite Strecken der Partie. In Durchgang eins musste Ulm-Keeper Niclas Thiede keine brenzlige Situation überstehen. Der SSV mit VfB-Leihgabe Laurin Ulrich auf dem Platz wiederum nutzte seine erste Abschlusssituation. Aaron Keller traf von der Strafraumkante sehenswert zum 1:0 (25.). In Halbzeit zwei sorgte Leonhard Münst nach einer scharfen Stenzel-Flanke für den 1:1-Endstand (62.).
So hat der VfB Stuttgart gegen den SSV Ulm gespielt:
Bredlow (61. Drljaca) - Hendricks, Al-Dakhil (40. Chase), Rouault, Stenzel - Keitel (85. Simnica), Di Benedetto (56. Korkut) - Penna, Münst, Boakye (79. Kaufmann) - Kastanaras (58. Faghir)