VfB Stuttgart

Das VfB-Motto nach dem Traumstart: Punkten bis die Welle bricht

Fußball VfB Stuttgart vs. SV Darmstadt 98
Weiter, immer weiter: Gegen Darmstadt erzielte VfB-Stürmer Serhou Guirassy seine Saisontore neun und zehn - wohlgemerkt am fünften Spieltag. © Pressefoto Baumann

Der VfB Stuttgart surft in der Bundesliga weiter auf einer lange nicht mehr erlebten Euphorie-Welle. Auch nach dem 3:1-Heimsieg gegen Aufsteiger Darmstadt steht dabei Stürmer Serhou Guirassy im Mittelpunkt. Mit zehn Toren an den ersten fünf Spieltagen befeuert der Goalgetter aus Guinea den fast schon unheimlichen Lauf der Schwaben. Und nach zwei Jahren Abstiegskampf genießen selbst die größten Bruddler den aktuellen Höhenflug.

Diese Aufgabe hat VfB-Trainer Hoeneß jetzt

„Spitzenreiter! Spitzenreiter!“, schallte es nach dem Schlusspfiff der Flutlichtpartie durch die MHP-Arena. Diese Euphorie ist natürlich auch beim Cheftrainer angekommen. „Natürlich freuen wir uns“, sagt Sebastian Hoeneß. Er habe nun aber vor allem die Aufgabe, „im richtigen Moment den Fokus zu stellen. Wir haben jetzt gerade einen Lauf und daraus müssen wir so viele Punkte wie möglich ziehen.“ Schließlich ist der Weg zum Saisonziel Klassenerhalt noch ein weiter, 29 Spieltage um genau zu sein. Also lautet das VfB-Motto für die kommenden Wochen: Punkten bis die Welle bricht.

„Den guten Start können wir jetzt nicht mehr wegdiskutieren“, muss inzwischen auch Sportdirektor Fabian Wohlgemuth mit einem Schmunzeln eingestehen. Vielmehr wollen die Schwaben den Traumstart in eine möglichst sorgenfreie Spielzeit ummünzen. „Das Trainerteam sorgt dafür, dass niemand abhebt“, verspricht Wohlgemuth. Und Chefcoach Hoeneß ergänzt: „So einen Lauf musst du dir Woche für Woche erarbeiten.“

Der VfB hat den Charaktertest gegen Darmstadt bestanden

Das war auch am Freitagabend (22.09.) zu sehen. Gegen die tiefgestaffelten Gäste aus Südhessen taten sich die Hausherren zunächst schwer, gerieten durch ein Eigentor von Dan-Axel Zagadou sogar überraschend ins Hintertreffen (17.). „Es war ein Charaktertest – und den haben wir auf gewisse Art bestanden, weil wir einen Rückstand weggemacht haben“, befand Wohlgemuth.

Der VfB ist deutlich stabiler als in der Vorsaison. Dort hatte quasi jeder noch so kleine Rückschlag das Stuttgarter Kartenhaus zum Einsturz gebracht. Mittlerweile ist das Selbstvertrauen der Stuttgarter gewachsen, der Glaube an die eigenen Stärken wieder da. Und dann wäre da ja noch dieser Serhou Guirassy, dem aktuell schlicht und ergreifend alles gelingt.

Gegen Darmstadt legte er zunächst den Ausgleichstreffer von Enzo Millot auf (22.), ehe er selbst zu Tat schritt und die bunte Plastikkugel aus 17 Metern unwiderstehlich in die Maschen jagte (32.). „Er ist in Topform, er ist überragend, von Woche zu Woche macht er einfach weiter“, lobt Flügelmann Chris Führich.

Besonders sehenswert war auch sein zweites Tor an diesem Abend, als er den bulligen Darmstädter Keeper Marcel Schuhen technisch anspruchsvoll überlupfte (90. +3). „Heute hat er wieder die komplette Palette gezeigt“, so sein Trainer im Nachgang: „Wir hoffen, dass das so bleibt.“ Wie auch die euphorisierten Fans, die nach zwei Spielzeiten voller Pleiten, Pech und Pannen ihr Glück kaum fassen können. 

VG WORT Zahlpixel