VfB Stuttgart

DFB-Kader für Heim-EM: Warum Bundestrainer Nagelsmann auf ein VfB-Quintett setzt

GNsubLWXUAAEW-r
Fünf Stuttgarter für eine erfolgreiche Heim-EM: Waldemar Anton, Deniz Undav, Maximilian Mittelstädt, Alexander Nübel und Chris Führich stehen im DFB-Aufgebot. © VfB Stuttgart

Große Ehre für fünf Profis des VfB Stuttgart - und eine Belohung für eine fulminante Bundesliga-Saison: Bundestrainer Julian Nagelsmann hat Waldemar Anton, Chris Führich, Maximilian Mittelstädt, Deniz Undav und Alexander Nübel in den vorläufigen Kader für die Heim-Europameisterschaft berufen. 

Während Führich, Mittelstädt und Undav bereits in den letzten Tagen via Social-Media-Aktionen bekannt gegeben worden waren, folgte am Donnerstag (16.05.) auf der offiziellen Nominierungs-Pressekonferenz in Berlin die letzten Verkündungen. Und mit der Berufung von Stuttgarts Stammtorhüter Alexander Nübel auch eine kleine Überraschung - wenn auch bereits am Mittwoch (15.05.) vom Kicker berichtet worden war, dass der 27-Jährige anstelle von Bernd Leno ins deutsche Aufgebot rücken wird. Der Fulham-Keeper fällt wegen Schulterproblemen aus. 

Warum sich Nagelsmann für VfB-Keeper Alexander Nübel entschieden

„Wir werden mit vier Torhütern in die EM gehen“, sagte Julian Nagelsmann über das Gespann um die Nummer eins Manuel Neuer. Nübel habe sich die Nominierung verdient, „weil er eine sehr stabile Saison spielt und sportlich genau das verkörpert, was wir brauchen.“ Zudem sei er „außergewöhnlich gut mit dem Fuß“. In dieser Saison gehörte Nübel zu den Leistungsträgern des Bundesliga-Dritten.

Der Torwart absolvierte 33 Pflichtspiele und blieb dabei beeindruckende 13 Mal ohne Gegentor. Erst im April hatten sich die Verantwortlichen der Bayern und der Stuttgarter darauf verständigt, das Leihgeschäft um zwei weitere Jahre zu verlängern. Nübel kam bislang 17 Mal für die U21-Auswahl des DFB zum Einsatz. Für die A-Nationalmannschaft war er noch nicht berufen worden. 

„Es ist immer noch surreal“, fasste Maximilian Mittelstädt seine ersten Emotionen zusammen. Der gebürtige Berliner sei „defensiv extrem gereift“, so Nagelsmann. „Maxi ist einer, der sehr viel marschiert, offensiv viel macht und defensiv kaum Fehler macht.“ Waldemar Anton betonte derweil die große Vorfreude - vor allem auf das Gruppenspiel gegen Schottland (19. Juni) in der heimischen MHP-Arena. „Das ist etwas sehr Besonderes, in Stuttgart zu spielen“, sagte Anton. Er dürfte seinen Teamkollegen bei der Nationalelf in den kommenden Tagen einiges berichten von der Atmosphäre: „Viele wissen gar nicht, wie besonders es ist, hier in dem Stadion zu spielen. Das gibt nochmal einen Push für jeden von uns.“ Es sei „auch ein Erfolg des VfB, dass so viele von uns dabei sind“, so der Stuttgarter Kapitän. Derweil will Deniz Undav jeden Moment genießen: „Es gibt nichts Größeres als eine Heim-EM. Ich hoffe, ich mache die Fans und das Land froh.“

„Tolle Auszeichnung“: So reagiert VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth

„Dass fünf VfB-Spieler für den vorläufigen Kader der deutschen Nationalmannschaft für die EM im eigenen Land nominiert wurden, ist eine tolle Auszeichnung für jeden einzelnen Spieler und gleichzeitig für den VfB“, sagt VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth, „wir freuen uns sehr, mit so einer Anzahl an Spielern bei der Heim-EM vertreten zu sein und drücken unseren Jungs sowie natürlich dem gesamten DFB-Team die Daumen für einen erfolgreichen Verlauf der EM.“

Da im vorläufigen EM-Aufgebot von Nagelsmann 27 Spieler stehen, aber „nur“ 26 mit zum Turnier dürfen und vier Plätze bereits für das Keeper-Quartett belegt sind, werden ergo 22 Feldspieler bei der Heim-EM dabei sein. Der finale EM-Kader muss bis zum 7. Juni (24 Uhr) der UEFA gemeldet werden.

Das ist der DFB-Kader für die EM:

Nagelsmann versammelt dieses Aufgebot am 26. Mai in Blankenhain. Den ersten Teil der EM-Vorbereitung in Thüringen werden aber die Champions-League-Finalisten von Real Madrid und Borussia Dortmund komplett verpassen. Am 3. Juni bestreitet die Nationalmannschaft ein Testspiel in Nürnberg gegen die Ukraine. Die EM-Generalprobe folgt vier Tage darauf in Mönchengladbach gegen Griechenland. Weitere Gruppengegner des DFB-Teams neben Schottland sind Ungarn am 19. Juni in Stuttgart und die Schweiz am 23. Juni in Frankfurt.

Stuttgarter EM-Fahrer: Die Vorgänger von Führich, Nübel, Undav, Mittelstädt und Anton

  • EM 1980 in Italien: Bernd Förster, Karlheinz Förster, Hansi Müller.
  • EM 1984 in Frankreich: Guido Buchwald, Bernd Förster, Karlheinz Förster, Helmut Roleder.
  • EM 1988 in Deutschland: Guido Buchwald, Eike Immel, Jürgen Klinsmann.
  • EM 1992 in Schweden: Guido Buchwald, Matthias Sammer.
  • EM 1996 in England: Fredi Bobic.
  • EM 2004 in Portugal: Timo Hildebrand, Andreas Hinkel, Kevin Kuranyi, Philipp Lahm.
  • EM 2008 in der Schweiz und Österreich: Mario Gomez, Thomas Hitzlsperger.

VG WORT Zahlpixel