Egloff und Haraguchi treffen: Wie der VfB-Test gegen Nürnberg gelaufen ist
Grau, Daueregen, 9 Grad – und dennoch rund 700 Zuschauer: Das Freundschaftsspiel des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Nürnberg war am Donnerstagnachmittag (16.11.) trotz widriger Wetterbedingungen gut besucht. Einzig das Geschehen auf dem Hybrid-Rasen im Robert-Schlienzstadion trug zunächst nur bedingt zum Wohlfühlen bei. Zwar dominierte das Team von Trainer Sebastian Hoeneß den Zweitligisten aus Franken, doch die Überlegenheit auf dem Platz bekamen die Schwaben zumindest in Halbzeit eins nicht in Zählbares umgemünzt. Erst in Durchgang zwei brach der Damm und der Favorit schoss sich einen verdienten 2:0-Sieg heraus.
So ordnet VfB-Coach Sebastian Hoeneß den Sieg ein
Zur Freude vom Chefcoach: "Zu Beginn der ersten und der zweiten Halbzeit waren wir relativ dominant, aber gegen einen tiefstehenden Gegner noch nicht wirklich präzise und klar im letzten Drittel. Ein bisschen mehr Gier und Siegeswillen habe ich schon sehen wollen - und dann haben wir das Spiel auch auf unsere Seite gezogen." Alles in allem sei er mit dem Auftritt seiner Jungs "sehr zufrieden gewesen". Man habe relativ wenig zugelassen und kein Gegentor kassiert. "Und auch die jungen Spieler, die dann reinkamen, haben gute Sachen gezeigt. Das war positiv."
Leweling vergibt zwei Großchancen, Haraguchi mit der Führung
Ohne die Nationalspieler, aber mit einer respektablen ersten Elf war der aktuell Dritte der Bundesliga in den Test gegen den aktuell Achten aus dem Unterhaus gegangen. Sprich: Bis Lilian Egloff, Fabian Bredlow sowie Youngster Luca Raimund startete eine potentielle Liga-Startelf in der bewährten 4-2-3-1-Grundordnung. Stammkeeper Alexander Nübel wurde geschont, Chris Führich und Dan-Axel Zagadou kurierten ihre Erkältungen aus und blieben ebenfalls im Warmen.
Die besten Chancen auf die Führung vergab Flügelspieler Jamie Leweling, der gleich zweimal FCN-Keeper Carl Klaus scheiterte (20./47.). Erst der eingewechselte Genki Haraguchi traf nach einer Leweling-Flanke per Kopfball ins Schwarze (48.). Zuvor hatte auch der Zweitligist eine gute Gelegenheit, als Christoph Daferner knapp am Tor von Bredlow vorbeizielte (31.).
VfB tritt in Halbzeit zwei wieder fester aufs Gaspedal
Mit der Führung im Rücken trat der VfB wieder fester aufs Gaspedal. Der Ball lief gut durch die eigenen Reihen, der Druck auf die FCN-Defensive nahm zu und Egloff scheiterte aus kurzer Distanz am aufmerksamen Klaus (53.). Kurze Zeit später war der 21 Jahre alte Mittelfeldmann dann erfolgreich und schob einen Abstauber über die Linie (56.). "Ich habe ihn jetzt schon länger wieder ein bisschen weiter vorne verortet", so Trainer Hoeneß über Egloffs fließende Positionierung zwischen Sturm und Zehnerraum, "weil ich im Training und in den Testspielen gesehen habe, dass er dort in seine Aktionen kommt."
Anschließend wurde auf beiden Seiten kräftig durchgewechselt. Beim VfB gab unter anderem nach längerer Verletzungspause Nachwuchskeeper Dennis Seimen sein Comeback. "Er hat jetzt zehn Tage voll trainiert, ist zum Glück wieder komplett auskuriert und genesen", sagte Sebastian Hoeneß im Nachgang. Künftig wird der 18 Jahre alte Torhüter also wieder unter der Woche mit den Profis trainieren und am Wochenende bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Spielpraxis sammeln.
Heißer Jahres-Endspurt: So geht es jetzt für die VfB-Profis weiter
Für die Stuttgarter Profis gibt es nach dem Testspielerfolg gegen Nürnberg nun ein freies Wochenende. Erst am kommenden Dienstag (21.11.) bittet Hoeneß seine Schützlinge wieder auf den Trainingsplatz, im Lauf der Woche werden auch die Nationalspieler von ihren Reisen zurückerwartet. In den Blick rückt dann das Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt. Das bildet den Auftakt in einen heißen Jahres-Endspurt - unter anderem mit Spielen gegen Bayern (17.12.) und Leverkusen (10.12.) sowie dem DFB-Pokalachtelfinale gegen den BVB (06.12.). "Auch der letzte Block hatte es schon in sich - und der nächste jetzt auch", sagte Hoeneß, "wir freuen uns auf ein paar richtig schöne Spiele bis zum Winter."
So hat der VfB Stuttgart gegen Nürnberg gespielt:
Bredlow (72. Seimen) - Mittelstädt (77. Hoppe), Rouault (77. Groiß), Anton (60. Reichardt), Vagnoman (46. Stenzel) - Stiller (60. Olivier), Karazor (46. Haraguchi) - Raimund (60. Paula), Egloff (77. Boakye), Leweling (77. Drakas) - Undav (60. Kastanaras)