VfB Stuttgart

Ein Sieg mit Signalwirkung: So hat der VfB Stuttgart den BVB geschlagen

Fußball Borussia Dortmund vs. VfB Stuttgart
Riesenjubel beim VfB: Abwehrboss Jeff Chabot erzielte in Dortmund sein erstes Saisontor. © Julia Rahn

Dortmund. Der VfB Stuttgart hat im Kampf um den erneuten Einzug ins europäische Geschäft einen Sieg mit Signalwirkung eingefahren: Das 2:1 (0:0) gegen Borussia Dortmund am Samstagnachmittag (08.02.) lässt die Schwaben auf den vierten Tabellenplatz klettern. Zum BVB auf dem 11. Rang ist es nun nach 21 Spieltagen ein Sechs-Punkte-Polster.

Wie das Spiel des VfB Stuttgart beim BVB gelaufen ist

Zwei Wechsel hatte Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß im Vergleich zum 1:0-Sieg im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Augsburg vorgenommen: Etwas überraschend war Enzo Millot nach seiner im Duell mit dem FCA erlittenen Bänderzerrung doch spielfit. Der Franzose ersetzte Ermedin Demirovic (Bank), dazu begann Jamie Leweling für den erkrankten Jacob Bruun Larsen. Beim BVB veränderte Neu-Coach Niko Kovac die Anfangsformation im Vergleich zum letzten Spiel, einem 2:1-Sieg auf dem Heidenheimer Schlossberg, lediglich auf einer Position: Karim Adeyemi spielte für Julien Duranville (auf der Bank).

Halbzeit eins: Zwei Teams nicht auf der Höhe ihrer Schaffenskraft

Die Hausherren wählten in ihrem ersten Auftritt unter Kovac wenig überraschend einen auf Sicherheit und Stabilität bedachten Ansatz. Das ermöglichte es auch dem VfB, gut in die Partie zu starten. Die Schwaben waren gegen den Ball meist gut gestaffelt, dafür fehlt in der Offensive wie zuletzt auch die Durchschlagskraft. Unter dem Strich zeigten sich die Weiß-Roten aber deutlich verbessert. Und da dem BVB die Last der letzten Wochen immer noch anzumerken ist, zeigten sich in vielen Aktionen zwei Teams, die derzeit nicht auf der Höhe ihrer Schaffenskraft sind.

Anton und der Ausgerechnet-Moment: Ex-VfB-Kapitän Anton trifft ins eigene Tor

Auch der sonst so stimmungsvolle Dortmunder Fußball-Tempel konnte zunächst keine Wucht entwickeln. Vielmehr stockte den BVB-Fans einmal gewaltig der Atem, als Deniz Undav nach einem Katastrophen-Rückpass von Waldemar Anton allein auf Dortmund-Keeper Gregor Kobel zulief, jedoch den richtigen Moment für den Abschluss verpasste (37.). So ging es torlos in die Pause. Die Dortmunder durften immerhin Feldvorteile (64 Prozent Ballbesitz) und mehr Abschlüsse (5) für sich reklamieren. Stuttgart wiederum gewann mehr direkte Duelle (41:25). Auf erhöhter Betriebstemperatur war das Spiel direkt nach Wiederanpfiff. Adeyemi verpasste zweimal aus aussichtsreicher Position (47./49.). Dann kam der Ausgerechnet-Moment des Nachmittages: Ex-VfB-Kapitän Anton grätschte eine Führich-Flanke ins eigene Tor. Und das vor dem Gästeblock, der den Verteidiger wie schon in der Hinrunde bei jedem Ballkontakt gnadenlos niederpfiff.

Die direkte Folge waren wütende, fast schon trotzige, Dortmunder Angriffe. Es wurde merklich emotionaler auf dem Rasen und den Rängen. Und mitten hinein in diese Phase traf der VfB zum zweiten Mal: Jeff Chabot war mit einer Direktabnahme nach einer butterweichen Leweling-Hereingabe zur Stelle (61.). Die BVB-Defensive komplett unsortiert, der Stuttgarter Abwehrchef stand glockenfrei im Strafraum und nutzte das für seinen ersten Saisontreffer.

Zittern bis zum Schlusspfiff: Julian Brand macht das Spiel noch einmal spannend

Entschieden war das hart umkämpfte Duell damit aber noch lange nicht. Nübel musste mit einer Sensations-Parade gegen Gittens retten (68.). In der Schlussphase warfen die Borussen noch einmal alles in die Waagschale. Daraus resultierte der Anschlusstreffer durch Julian Brandt nach einer Ecke (81.). Auf einmal war auch das Stadion da, es wurde hitzig. Und so mussten die Weiß-Roten bis zuletzt um ihren hart erkämpften Erfolg zittern. Am Ende brachten die leidenschaftlichen Stuttgarter, die ab der 89. Minute in Überzahl (Gelb-Rot für Ryerson) agierten, den Dreier jedoch über die Ziellinie.

Borussia Dortmund -   VfB   Stuttgart 1:2 (0:0)

  • Borussia Dortmund: Kobel - Ryerson, Can, Anton, Bensebaini (85. Svensson) - Sabitzer, Brandt, Groß (85. Reyna) - Adeyemi (71. Beier), Guirassy, Gittens (85. Duranville)
  • VfB Stuttgart: A. Nübel - Stergiou, Chabot, Hendriks, Mittelstädt - Karazor, Stiller - Leweling (86. Woltemade), Millot (77. Keitel), Führich (70. Vagnoman) - Undav (70. Demirovic)
  • Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
  • Zuschauer: 81365 (ausverkauft)
  • Tore: 0:1 Anton (50./Eigentor), 0:2 Chabot (61.), 1:2 Brandt (81.)
  • Gelbe Karten: Can (3), Adeyemi (2), Duranville (3) / Stiller (4), Karazor (5)
  • Gelb-Rote Karten: Ryerson (89./Unsportlichkeit) / -

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