Kiezkicker entern den Wasen: So hat Pauli dem VfB den Jahresabschluss vermiest
Stuttgart. Der VfB Stuttgart hat im letzten Spiel des Jahres gegen den Aufsteiger St. Pauli verloren. Beim 0:1 (0:1) am Samstagnachmittag (21.12.) enttäuschten die Hausherren auf ganzer Linie. Der Stuttgarter Tank ist nach kräftezehrenden Wochen endgültig leer, die Winterpause bitter nötig.
Wie das Spiel des VfB Stuttgart gegen St. Pauli gelaufen ist
Beim VfB gab es eine Bundesliga-Startelf-Premiere: Yannik Keitel ersetzte wie erwartet den erkrankten Kapitän Atakan Karazor - die einzige Veränderung beim Team von Sebastian Hoeneß im Vergleich zum 3:1-Erfolg gegen Heidenheim. Angelo Stiller führte die Schwaben als Captain im letzten Spiel des Jahres auf den Platz. Auch das eine Premiere in der Liga.
Einen letzten Kraftakt für seine Elf hatte Hoeneß im Vorfeld der Partie gegen die abstiegsbedrohten Hamburger prophezeit. Und er sollte recht behalten. Pauli spielte mit viel Herz, dem VfB war die kräftezehrende Runde anzumerken. Eggestein zielte knapp vorbei (8.), dann kamen die ersten Stuttgarter Chancen durch Millot (13./18.) und Keitel (20.). Pauli-Keeper Vasilj war jeweils zur Stelle. Und als viele Heimfans dachten, jetzt habe ihre Elf endgültig das Kommando übernommen, gingen etwas überraschend die Gäste in Führung. Eggestein nutzte eine Fehlerkombination von Rouault, Stiller und Chabot – 1:0 für den Aufsteiger (21.) und wettbewerbsübergreifend bereits das 40. Gegentor für den Königsklassen-Teilnehmer in dieser Saison.
Was dem VfB Stuttgart gegen St. Pauli gefehlt hat
Vor der Pause sorgte lediglich Woltemade per Kopf noch einmal für Gefahr, aber wieder war der hellwache Hamburger Schlussmann auf dem Posten (37.). Auf ihren Torhüter verlassen mussten sich zum Start der zweiten Hälfte auch die Hausherren. Nübel parierte einen schwach geschossenen Eggestein-Strafstoß (54.). Ein Weckruf für seine mitunter bräsigen Vorderleute? Nur bedingt. Viel zu oft fehlten den Stuttgarter Angriffen Struktur, Tiefe und Genauigkeit. Pauli verteidigte leidenschaftlich und blieb nach Kontern gefährlich. Beim VfB hingegen häuften sich Fehler und Ungenauigkeiten – die Kraftreserven scheinen nach etlichen Spielen in Pokal, Liga und Champions League endgültig aufgebraucht.
Der Wille war dem Team allerdings zu keiner Zeit abzusprechen. Und so mühte sich die Hoeneß-Elf weiter. Millot verpasste sogar aus guter Position den Ausgleich (69.). Eine echte Drangphase entwickelte sich jedoch nicht, auch wenn die Pauli-Defensive alles andere als wetterfest war. Auf der Gegenseite verpasste Afolayan gleich zweimal die Vorentscheidung, als er zunächst den Pfosten traf (80.) und wenige Szene später an Nübel scheiterte (82.). Letztlich fiel das aus Sicht der Hamburger aber nicht ins Gewicht, da dem VfB in den letzten Minuten nichts mehr gelingen wollte.