Knappe 1:2-Niederlage: Der VfB erkämpft sich gegen den FC Bayern fast einen Punkt
Der VfB Stuttgart muss sich dem FC Bayern München knapp mit 1:2 (0:1) geschlagen geben. Die Schwaben legten einen ordentlichen und mutigen Auftritt hin, vor allem in der ersten Halbzeit boten sie dem Rekordmeister Paroli. Ein Patzer von Keeper Fabian Bredlow kurz vor der Pause brachte die Gäste dann aber auf die Siegerstraße. Anschließend zogen die Bayern durch Choupo-Moting mit 2:0 davon, Juan Perea machte die Partie mit seinem Anschlusstreffer (88.) nochmal kurz spannnend. Durch die Niederlage rutscht die Labbadia-Elf immer tiefer in den Abstiegs-Sumpf. Mit 19 Zählern ist der VfB nun punktgleich mit dem VfL Bochum und dem FC Schalke 04, die auf den direkten Abstiegsplätzen stehen.
Wie das Spiel gelaufen ist
Aufstellung: Trainer Bruno Labbadia ließ gegen den FC Bayern wenig überraschend mit vier Innenverteidigern in der Viererkette spielen. Waldemar Anton gab wie schon in den letzten Wochen den Rechtsverteidiger, Hiroki Ito ersetzte den gelbgesperrten Borna Sosa auf der Position des Linksverteidigers. Dan-Axel Zagadou und Konstantinos Mavropanos komplettierten die Abwehrreihe, die den Bayern-Sturmlauf stoppen sollte. Ansonsten gab es in der Startelf des VfB keine Veränderungen im Vergleich zur ernüchternden 1:2-Niederlage auf Schalke.
1. Halbzeit: Der VfB Stuttgart legte einen mutigen Beginn hin und lief die Bayern in der Anfangsphase früh an. Nach rund zehn Minuten übernahmen aber die Gäste dann die Spielkontrolle. Der Plan der Schwaben: Tief stehen, solide verteidigen und einzelne Nadelstiche nach vorne setzen. Die Elf von Bruno Labbadia machte es erstaunlich gut gegen dominante Bayern, war giftig in den Zweikämpfen und hellwach im eins gegen eins. In der 37. Minute hatte Mavropanos nach einer Ecke die Chance auf das 1:0, de Ligt rettete aber auf der Linie. In der 40. Minute fällt dann aber das Tor für die Bayern, da so nicht fallen darf: Fabian Bredlow rutschte ein unangenehmer, aber haltbarer Ball durch die Hände. Torwartfehler, 0:1. Mit diesem Nackanklatscher ging es in die Pause - bitter aus Stuttgarter Sicht.
2. Halbzeit: In der zweiten Halbzeit brachte Bruno Labbadia Tanguy Coulibaly für Gil Dias, das Spiel änderte sich dadurch aber nicht. Die Bayern waren weiter dominant und hatten klar mehr Ballbesitz. In der 63. Minute spielten die Gäste dann ihre Dominanz aus und kamen nach schöner Kombination über Musiala und Müller zum 2:0. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Beide Trainer wechselten anschließend mehrfach aus und die Münchner schalteten angesichts des bevorstehenden CL-Duell mit Paris St- Germain zwei Gänge runter. Juan Jose machte das Spiel mit seinem Kopfball-Treffer nochmal spannend (88.), die Bayern verteidigten am Ende aber alle Angriffe solide weg.
Analyse und Ausblick
Die Schwaben zeigten gegen den Rekordmeister aus München eine gute Leistung. Vor allem in den ersten 45 Minuten gingen Wataru Endo und Co. giftig in die Zweikämpfe und hielten die Partie lange offen. Bis zur 40. Minute, als Fabian Bredlow einen haltbaren Distanzschuss von Mathis de Ligt passieren ließ. Der Führungstreffer spielte den Gästen voll in die Karten, die fortan das Spielgeschehen nach Belieben dominierten und bestimmten. So ließ die Nagelsmann-Elf vor allem in der zweiten Halbzeit so gut wie nichts mehr anbrennen und nahm völlig verdient drei Punkte aus Stuttgart mit. Ärgerlich aus Stuttgarter Sicht, dass sie durch Perea erst in der 88. Minute zum Anschlusstreffer kamen - da war es dann schon zu spät.
Nach der Partie war Trainer Bruno Labbadia die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Es wäre nicht unverdient gewesen, das 2:2 zu machen. Für uns sehr schade, wir sind extrem enttäuscht." Denn trotz einer guten Leitung fehlen dem VfB unterm Strich die Punkte - und die Lage im Tabellenkeller wird nun immer prekärer.
Durch den Sieg des FC Schalke stehen die Schwaben nun auf Rang 16, punktgleich mit Bochum (17.) und den Knappen (18.). Am kommenden Samstag geht es für die Labbadia-Elf nach Frankfurt. Sollte der VfB bei der Eintracht erneut keine Punkte einfahren, könnten sich Fabian Bredlow und seine Teamkollegen auf einem direkten Abstiegsplatz wiederfinden. Labbadia und seine Mannschaft müssen also dringend punkten.
VfB Stuttgart - FC Bayern München 1:2 (0:1)
Stuttgart: Müller - Anton, Mavropanos, Zagadou (85. Nartey), Ito - Karazor (85. Millot), Endo, Haraguchi - Führich (74. Tomas), Silas (74. Perea), Dias (46. Coulibaly)
München: Sommer - Stanisic, Upamecano, de Ligt, Davies - Kimmich, Goretzka - Musiala (63. Gnabry), Müller, Coman (63. Sané) - Choupo-Moting (63. Mané)
Tore: 0:1 de Ligt (40.), 0:2 Choupo-Moting (63.), 1:2 Perea (88.)
Schiedsrichter: Christian Dingert (Gries)
Zuschauer: 47.800
Gelbe Karten: -