Kommentar zur VfB-MV: Warum Präsident Claus Vogt im Amt bleibt
Letztlich waren die Gegner des Präsidenten nicht einmal in der Nähe eines Erfolgs. Zwar stimmten am Sonntag (10.09.) auf der Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart immerhin 28,36 Prozent für eine Abwahl von Claus Vogt. Das Quorum von 75 Prozent wurde allerdings klar verfehlt. Den Vogt-Gegnern fehlte es an überzeugenden Argumenten, findet unser Redakteur Danny Galm.
Der Präsident eines Traditionsvereins muss nicht Everybody‘s Darling sein
Kritikpunkte gibt es zuhauf. Immer. Das gehört dazu. Wer einem Traditionsverein mit über 85.000 Mitgliedern vorsteht, kann zwangsläufig nicht Everybody‘s Darling sein – muss er aber auch nicht.
Für eine Abwahl braucht es hingegen gewichtigere Gründe als ein Sammelsurium an Anschuldigungen, die mitunter als Quellenverweis Blogbeiträge in dubiosen Foren aufführen. Oder auf die Einstellung der Printversion der Mitgliederzeitung verweisen. Oder der Vorwurf, Vogt habe die Getränkegutscheine für die Mitgliederversammlung eingestellt.
Insofern war das Votum der VfB-Mitglieder konsequent. Eine breite Front gegen den Präsidenten konnten die Initiatoren der Anträge nicht formieren. Dazu mangelte es schlussendlich auch den Redebeiträgen auf der Veranstaltung in der MHP-Arena an Überzeugungskraft.
Schon die Initiative für eine außerordentliche MV hatte nicht das gewünschte Mobilisierungspotential entfaltet. Vor allem auch, da den Kritikern ein mehrheitsfähiger Gegenentwurf zur aktuellen Führungscrew fehlt. Und womöglich auch ein aussichtsreicher Antipode zum amtierenden Präsidenten. Für Claus Vogt sollten die nun erfolgreich abgewehrten Anträge dennoch ein Warnschuss sein. Dass er im Amt bleiben darf, kommt nicht überraschend. Zu substanzlos waren unter dem Strich die an ihn und die Führungscrew gerichteten Vorwürfe. Leichtes Spiel, sozusagen.
Was die VfB-Führungscrew jetzt beherzigen sollte
Die auf der Mammut-MV vielfach vorgetragene Kritik an der Kommunikation des Klubs und der Unruhe in den Gremien sollten sich die VfB-Verantwortlichen jedoch dringend zu Herzen nehmen. Andernfalls könnte auf der nächsten Mitgliederversammlung erneut der eine oder andere unangenehme Tagesordnungspunkt auf dem Programm stehen.