Last-Minute-Pleite gegen Leverkusen: Heftiger Nackenschlag für den VfB Stuttgart
Stuttgart. Der VfB Stuttgart und Bayer 04 Leverkusen haben sich am Sonntagabend (16.03.) zum Abschluss des 26. Bundesliga-Spieltags einen wilden Schlagabtausch geliefert. Am Ende wurden die Schwaben für ihren großen Einsatz nicht belohnt und mussten sich mit 3:4 (1:0) geschlagen geben. Trotz 2:0- und 3:1-Führung reichte es wieder nicht zum Sieg. Ein heftiger Nackenschlag für die Stuttgarter- und die vierte Heimniederlage in Serie.
So lief das Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Bayer 04 Leverkusen
Trainer Sebastian Hoeneß hatte seine Startelf im Vergleich zum 2:2 beim Aufsteiger Holstein Kiel auf drei Positionen verändert: Für Führich und Undav (beide zunächst auf der Bank) sowie den gesperrten Stergiou rückten Demirovic, Jeltsch und Al-Dakhil in die Mannschaft. Die beiden Letztgenannten bildeten zusammen mit Hendriks eine Dreierkette und sollten das Tempo der zuletzt kriselnden Leverkusener Offensive auffangen. Der laufstarke Demirovic durfte anstelle des glücklosen Undav im Sturmzentrum beginnen – und das wurde belohnt.
Das in ihn gesetzte Vertrauen zahlte der Bosnier direkt zurück. In der 15. Minute stand er nach einem schönen Angriff über den engagierten Mittelstädt und den auffälligen Woltemade goldrichtig und drückte einen Abpraller über die Linie.
Beim VfB stimmten Intensität und Einsatzbereitschaft
Zuvor hatten beide Teams Probleme, in die Partie zu finden. Sowohl Leverkusen als auch der VfB stecken derzeit in einer komplizierten Saisonphase. Ein großes Spektakel blieb zunächst aus – auch nach dem Stuttgarter Führungstreffer. Das Spiel blieb zerfahren, es wurde mehr gearbeitet als gespielt, wobei die Stuttgarter mehr investierten als die Gäste.
Auch die komplett neuformierte VfB-Abwehr stand weitgehend sicher. Intensität und Einsatzbereitschaft stimmten in jedem Fall. Unter dem Strich zeigten die Weiß-Roten eine überaus ordentliche erste Hälfte gegen den amtierenden Double-Sieger aus dem Rheinland, der in der MHP-Arena über weite Strecken enttäuschte. Leverkusen hatte Glück, mit nur einem Gegentreffer in die Kabine zu gehen: Millot und Stiller vergaben kurz vor dem Halbzeitpfiff eine Doppelchance (45.+1).
Woltemade legt für den VfB nach, Frimpong verkürzt für Leverkusen
Keine drei Minuten nach Wiederanpfiff legten die Hausherren nach: Die Bayer-Abwehr war gedanklich noch in der Pause, Millot spielte einen klugen Schnittstellenpass und Woltemade vollstreckte frei vor Hrádecký eiskalt (48.).
Jetzt wachte aber auch die Werkself auf. Frimpong verkürzte für Leverkusen (56.), nachdem die Zuordnung in der VfB-Defensive überhaupt nicht gepasst hatte. Doch nur sechs Minuten später stellte ein Eigentor von Xhaka den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her (62.). Auch an diesem VfB-Tor hatten Woltemade und Demirovic ihren Anteil – die mit Abstand stärksten Stuttgarter an diesem Spieltag.
Patrick Schick krönt die Leverkusener Aufholjagd in der Nachspielzeit
Die Partie wurde nun endgültig zum offenen Schlagabtausch. Hincapié brachte Leverkusen nach einer Ecke wieder heran (67.). Die Visiere waren heruntergeklappt, und die Stuttgarter Hintermannschaft wurde einem gewaltigen Stresstest unterzogen, da die Elf von Xabi Alonso nun mit aller Macht auf den Ausgleich drängte. Ein unglückliches Eigentor von Stiller (88.) sorgte für das 3:3. Doch damit war noch nicht Schluss. Patrick Schick krönte die Leverkusener Aufholjagd in der vierten Minute der Nachspielzeit mit dem 4:3-Siegtreffer für den Meister.
VfB Stuttgart - Bayer Leverkusen 3:4 (1:0)
- VfB Stuttgart: A. Nübel - Jeltsch, Al-Dakhil (77. Chabot), Hendriks, Mittelstädt (89. Führich) - Karazor, Stiller - Leweling (68. Vagnoman), Millot (68. Undav) - Demirovic (77. Touré), Woltemade
- Bayer Leverkusen: Hradecky - Mukiele, Tah, Andrich (74. Arthur), Hincapié - García (57. Adli), Xhaka - Frimpong, Palacios, Grimaldo (57. Boniface) - Schick
- Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
- Zuschauer: 59.000
- Tore: 1:0 Demirovic (15.), 2:0 Woltemade (48.), 2:1 Frimpong (56.), 3:1 Xhaka (62./Eigentor), 3:2 Hincapié (68.), 3:3 Stiller (88./Eigentor), 3:4 Schick (90.+4)
- Gelbe Karten: Karazor (7), Jeltsch (2), Woltemade (3) / Andrich (7), Hincapié (6)