Mangala zu Nottingham: Dienstältester Profi verlässt den VfB - Details des Deals
Der rote Brustring, das Logo des Hauptsponsors und der kleine goldene Stern für die fünf gewonnen Meisterschaften über dem Wappen: Auf dem Trikot, das Orel Mangala am 09. Juni 2017 anlässlich seiner Verpflichtung in die Höhe reckte, hat sich im Vergleich zu heute kaum etwas verändert. Doch die Verantwortlichen, die den damals 19 Jahre alten Mittelfeldspieler flankieren, zeigen deutlich auf, was sich in den vergangenen fünf Jahren beim VfB Stuttgart verändert hat.
Auf dem Foto von damals lächeln Ex-Präsident Wolfgang Dietrich und der damalige Sportvorstand Jan Schindelmeiser in die Kamera. Fünf Jahre später sind beide längst nicht mehr im roten Clubhaus an der Mercedesstraße tätig. Und jetzt wird auch Orel Mangala seinen Spind in Stuttgart räumen.
Am Sonntag (31.07.) wurde der Wechsel zum Premiere-League-Aufsteiger Nottingham Forest offiziell gemacht. „Aus sportlicher Sicht hätten wir Orel natürlich gerne noch länger bei uns gesehen, der wirtschaftliche Aspekt und auch der Wunsch des Spielers nach einer Veränderung haben letztlich dazu geführt, dass wir diesem Transfer zugestimmt haben“, erklärt VfB-Sportdirektor Sven Mislintat.
109 Pflichtspiele für den VfB
Mit dem Belgier verlässt der dienstälteste VfB-Profi das Team. Lediglich unterbrochen von einer Leihe zum HSV (2018/19) stand Mangala in insgesamt 109 Pflichtspielen für die Schwaben auf dem Rasen (drei Tore, zehn Vorlagen). Als er 2017 für rund zwei Millionen Euro vom RSC Anderlecht nach Bad Cannstatt kam, war der ballsichere Box-to-Box-Player ein absoluter Wunschspieler vom damaligen VfB-Coach Hannes Wolf. Der kannte Mangala aus gemeinsamen Tagen beim BVB.
In der vergangenen Runde war Mangala - häufig verletzungsbedingt - keine tragende Säule der Mannschaft. Seinen Platz in der ersten Elf hat er in der diesjährigen Sommer-Vorbereitung endgültig verloren. Vor allem der junge Naouirou Ahamada (20) drängt ins Team - und Mangala ins Abseits. Der 24-jährige hätte sich zum Saisonstart wohl mit einem Platz auf der Reservebank anfreunden müssen - was für den belgischen Nationalspieler, der die Winter-WM in Katar fest im Blick hat, keine Perspektive darstellt.
Es folgt nun also der Schritt auf die Insel, wo er mit Kaderplaner George Syrianos auf einen alten VfB-Gefährten trifft. Der heute 32-Jährige war wie Mangala 2017 zum VfB gestoßen und dort unter Jan Schindelmeiser als „Big-Data-Experte“ im Einsatz. 2021 wechselte der Daten-Spezialist zum damals noch zweitklassigen Klub nahe des berühmten Sherwood Forest.
Die Details des Deals
Und bei den „Tricky Trees“ spielt Geld in Transferverhandlungen nur eine untergeordnete Rolle. Dem Aufsteiger stehen mindestens 200 Millionen Euro TV-Gelder zur Verfügung. Zum Vergleich: In der Bundesliga kassiert der Meister aus München „nur“ rund 95 Millionen Euro aus dem Fernsehtopf.
Mangala ist nach Taiwo Awoniyi (Union Berlin), Moussa Niakhaté (Mainz 05) und Omar Richards (Bayern München) bereits der vierte Spieler, der in diesem Sommer aus der Bundesliga nach Nottingham wechselt. Fabrizio Romano, der in Sachen Transfers wohl best informierteste Reporter der Branche, veröffentlichte einige interessante Details zum Deal zwischen dem VfB und den Engländern.
So soll eine Sockelablösesumme in Höhe von 12,75 Millionen Pfund (etwa 15 Millionen Euro). Hinzukommen können laut Romano Bonuszahlungen in Höhe von 3 bis 4 Millionen Pfund (also zwischen 3,5 und 4,7 Millionen Euro).
Auch soll Mislintat eine Weiterverkaufsbeteiligung von 12 bis 14 Prozent im neuen Vertrag verankert haben. Sprich: Sollte Mangala eines Tages Nottingham Forest verlassen, partizipiert der VfB mit 12 bis 14 Prozent an der Ablösesumme.