Mehr Tore als das magische Dreieck: VfB-Duo Undav/Guirassy auch gegen Leverkusen?
24 der 33 Saisontore des VfB Stuttgart gehen auf das Konto von Serhou Guirassy (16) und Deniz Undav (8) – ein Wahnsinnswert. Damit haben die Schwaben ligaweit die meisten Stürmertore erzielt, so viele gab es laut den Bundesliga-Statistikern nicht einmal zu Zeiten des magischen Dreiecks. Zuletzt durfte das phänomenale Sturmduo zweimal zusammen starten, zweimal wurde es wild für die gegnerische Defensive. Was plant Trainer Sebastian Hoeneß nun für das Spitzenspiel gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen am Sonntag (10.12.)?
Leverkusen seit 14 Jahren ohne Niederlage beim VfB
Die Mannschaft vom spanischen Welt- und Europameister Xabi Alonso hat in dieser Saison noch keine Niederlage kassiert. Mit 35 Punkten und einer Tordifferenz von +27 nach 13 Spieltagen weist die Werkself zudem die zweitbeste Zwischenbilanz der Liga-Geschichte auf. Nur Pep Guardiolas Bayern waren 2015/16 noch besser (37 Punkt). Dass Bayer mit Rückenwind nach Stuttgart fährt, geht also locker als Untertreibung des Jahres durch. Zumal Leverkusen nur eins der letzten 22 Bundesliga-Spiele gegen die Schwaben verloren hat, auswärts in Stuttgart ist Bayer 04 seit fast 14 Jahren bzw. seit elf Bundesliga-Spielen ohne Niederlage.
„Alle Statistiken unterlegen das nochmal: Da kommt eine richtig gute Mannschaft auf uns zu“, sagt deshalb VfB-Trainer Sebastian Hoeneß, „sie spielen einen Fußball, den ich gerne sehe.“ Beide Teams hätten einen spielerischen Ansatz. „Sie haben ja immer viel Kontrolle übers Spiel“, sagt Hoeneß, „aber das haben wir ja auch ganz gerne. Das wird spannend.“
Angst und Bange wird in Bad Cannstatt niemand. Schließlich ist auch der VfB in einer absoluten Top-Verfassung, was auch Bayer-Coach Alonso neidlos anerkennt: „Für mich ist der VfB die beste Mannschaft der Liga. Sie spielen mit viel Qualität.“
Es ist als alles angerichtet für das nächste Fußball-Fest
Mit der aktuellen Bilanz – 30 Punkte aus den ersten 13 Spielen - wäre man in der Bundesliga-Historie in 39 der 60 bisherigen Spielzeiten Tabellenführer gewesen, die Stuttgarter sind damit aber „nur“ Dritter. Aber immerhin der beste der Historie! Und: In den drei Meisterjahren (1984, 1992, 2007) hatte Stuttgart nach 13 Spielen weniger Punkte als jetzt. Es ist als alles angerichtet für das nächste Fußball-Fest in der MHP-Arena.
So weit die Zahlenspiele. Personell kann Hoeneß aus dem Vollen schöpfen. Wobei sich erst am Samstag (09.12.) nach dem Abschlusstraining final entscheiden wird, ob vielleicht doch der eine oder andere Profi angesichts von drei Spielen in neun Tagen nicht bei einhundert Prozent sein kann. „Es gibt jedoch eigentlich keine günstigere englische Woche“, meint Hoeneß mit Blick auf den Samstag-Mittwoch-Sonntag-Rhythmus. Er ist sich jedenfalls sicher: „Wir trauen uns schon zu, zu Hause mit den eigenen Fans im Rücken Leverkusen richtig zu ärgern.“
VfB-Arena ist erneut ausverkauft
Die Stimmung im (erneut) ausverkauften Stadion wird mit Sicherheit passen. „Perfekt“, sagt Hoeneß, „das hilft uns und gibt uns Energie.“ Und die Doppelspitze Undav/Guirassy? „Es ist schon schwer, an den beiden vorbeizukommen“, so Hoeneß, „aber wir tüfteln noch und werden es anschließend final feststellen.“ Sollten die beiden Goalgetter nach dem Pensum der letzten Tage voll belastbar sein, dürften sie aber erneut gemeinsam in der Startelf stehen. Und bei der Bayer-Innenverteidigung für einiges Kopfzerbrechen sorgen.
So könnten die Teams starten:
VfB Stuttgart: Nübel - Vagnoman, Anton, Zagadou, Mittelstädt - Karazor, Millot - Silas, Führich - Guirassy, Undav
Bayer Leverkusen: Hrádecký - Kossounou, Tah, Tapsoba - Frimpong, Palacios, Xhaka, Grimaldo - Hofmann, Wirtz - Boniface