VfB Stuttgart

Meschke muss wohl bei Porsche gehen: Was das für den VfB-Aufsichtsrat bedeutet

Lutz Meschke
Porsche steckt in der Krise: Gleich zwei Vorstände sollen gehen. Mit ihnen werden Gespräche über eine Vertragsauflösung geführt. Einer davon: VfB-Aufsichtsrat Lutz Meschke. © Simeon Kramer

Stuttgart. Die VW-Tochter Porsche will Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen loswerden. Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche sei beauftragt worden, Gespräche mit den zwei Vorständen über ein einvernehmliches vorzeitiges Ausscheiden aus dem Vorstand zu führen, teilte der Sportwagenbauer in Stuttgart in einer Pflichtmitteilung für die Börse mit. Das drohende Aus von Meschke bei Porsche könnte dabei auch Folgen für den VfB Stuttgart haben. Dort sitzt der 58-Jährige seit 2023 im Aufsichtsrat.

Rein formal ist ein Aufsichtsratsmandat beim VfB nicht an eine Rolle bei einem der Anteilseigner gebunden. Gewählt werden die Kontrolleure von der Hauptversammlung der AG. VfB-Präsident Dietmar Allgaier ist derzeit der Vorsitzende des Kontrollgremiums. Die internen Vorgänge bei Porsche will er nicht kommentieren. Sollte sich „eine Veränderung ergeben, die auch deren Vertreter im Aufsichtsrat der VfB-AG betreffen, wäre es Aufgabe der Porsche AG zu entscheiden, ob das Unternehmen einen anderen Vertreter in das Kontrollgremium entsendet“, sagte Allgaier am Montag (03.02.) gegenüber der Stuttgarter Zeitung. „Bis zu einer solchen Entscheidung bleibt es bei der aktuellen Besetzung des Aufsichtsrats der VfB-AG.“

Eine Anfrage unserer Redaktion an Porsche zur künftigen Rolle und Besetzung des VfB-Aufsichtsrates kann zum aktuellen Zeitpunkt nur vage beantwortet werden. Eine Unternehmenssprecherin sagte, dass zunächst Klarheit in der Vorstandsfrage bei Porsche herrschen müsse. In einem zweiten Schritt könne man sich mit der künftigen Besetzung des Aufsichtsrates beim VfB auseinandersetzen. Es erscheint allerdings wenig wahrscheinlich, dass Meschke – sollte er bei Porsche gehen müssen – weiter für den Automobilhersteller im VfB-Aufsichtsrat sitzt. Zumal er gemeinsam mit Präsident Allgaier, Präsidiumsmitglied Andreas Grupp und Mercedes-Vertreter Peter Schymon im Gremium den Präsidialausschuss, also die schnelle Eingreiftruppe, bildet.

Wollte Meschke Vorstandschef Blume bei Porsche beerben?

Hintergrund für die geplante Vertragsauflösung von Porsche-Manager Meschke sind laut der Bild-Zeitung angebliche Ambitionen Meschkes auf den Vorstandsvorsitz bei Porsche. Das Verhältnis zwischen dem 58-Jährigen und Vorstandschef Oliver Blume scheint schon länger angespannt zu sein. Vor allem seit Blume zugleich Chef bei Europas größtem Autobauer Volkswagen ist.

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Nun soll der Finanzvorstand nach Angaben aus Aufsichtsratskreisen wohl auch den Rückhalt der beiden Eigentümer-Familien Porsche und Piëch verloren haben. Meschke ist seit 2009 Mitglied des Vorstands. 2015 wurde der Betriebswirt zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt. Zugleich ist er Vorstand der Porsche Automobil Holding SE mit Zuständigkeit für das Beteiligungsmanagement.

VfB-Aufsichtsrat: Die aktuelle Zusammensetzung

  • Dietmar Allgaier
  • Peter Schymon
  • Franz Reiner
  • Lutz Meschke
  • Albrecht Reimold
  • Andreas Grupp
  • Beate Beck-Deharde
  • Tanja Gönner
  • Alexander Kläger
  • Tobias Röschl

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