Olympia 2024 in Paris: Diese VfB-Athleten haben noch Medaillen-Chancen
Auch der VfB Stuttgart ist mit mehreren Athletinnen und Athleten bei den Olympischen Spielen in Paris vertreten. Der Zehnkämpfer Leo Neugebauer durfte am Wochenende bereits den Gewinn einer Silbermedaille feiern. Und Enzo Millot aus dem Bundesliga-Team von Sebastian Hoeneß hat ebenfalls schon Edelmetall sicher. Wer hat sonst noch Chancen? Hier kommt der Überblick:
Fußball: Enzo Millot hat die Chance auf Gold
Silber sicher, Gold in Reichweite: Der Stuttgarter Profi steht mit der französischen Auswahl im Finale des Olympischen Fußballturniers. Im Endspiel im Pariser Park des Princes trifft Frankreich am Freitag (09.08.) um 18 Uhr auf Spanien.
Beim Halbfinalsieg gegen Ägypten (3:1 n.V.) fehlte der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler der Schwaben aufgrund einer Roten Karte. Die hatte sich Millot während Tumulten im Nachgang an das hitzige Duell mit Argentinien (1:0) abgeholt.
Einen Rüffel gab’s dafür von Nationaltrainer und Stürmer-Legende Thierry Henry: „Eine Rote Karte im Spiel zu sehen, ok. Aber nicht so. Die Szenen nach dem Spiel, das wollen wir nicht sehen.“ Wie lange Millot für sein Vergehen gesperrt wurde, ist nicht bekannt. Zwei Spiele wären es in der Regel aber mindestens. Zum Einsatz kommen wird der VfB’ler also ziemlich sicher nicht mehr, als Olympia-Sieger könnte er dennoch an den Wasen zurückkehren. Dort wird er nach seinem Urlaub erst Ende August erwartet – und sich dann mit einer Olympia-Medaille erst einmal dem Konkurrenzkampf stellen müssen.
Weitsprung: Alina Rotaru-Kottmann steht im Olympia-Finale
Die VfB-Weitspringerin Alina Rotaru-Kottmann hat am Dienstagvormittag (06.08.) das Finale erreicht. In der Qualifikationsrunde sprang sie 6,63 Meter. Das Finale findet am Donnerstag (08.08.) um 20 Uhr statt. Die in Bukarest geborene 31-Jährige wurde vergangenen Sommer WM-Dritte in Budapest und geht seit 2015 für den VfB an den Start. Ihre Bestleistung liegt bei 6,96 Meter.
Zehnkampf: Leo Neugebauer durfte bereits Silber bejubeln
Leo Neugebauer genoss den großen Glücksmoment in den Armen der Eltern und Freunde. „Eine Umarmung von all den Leuten, die du am liebsten hast, zu bekommen, ist schon verrückt“, sagte der 24-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Bei Vater Terence und Mutter Diana kullerten Freudentränen, als ihr Sohn nach einem mitreißenden Zehnkampf überglücklich mit ihnen jubelte. Von Bedauern, dass er als Weltjahresbester nicht Gold gewonnen hatte, war nicht der Hauch einer Spur. Beim Zehnkampf-Showdown im Stade de France feierte er die erste deutsche Medaille in der Königsdisziplin der Leichtathletik seit Frank Busemann 1996 in Atlanta. „Die Silbermedaille ist mir eine Ehre“, sagte der in den USA lebende Neugebauer.
U23-Europameister Markus Rooth aus Norwegen hatte nach reihenweise persönlichen Bestleistungen mit 8.796 Punkten 48 Zähler Vorsprung vor Neugebauer, der alles gegeben hatte. Der steile Aufstieg von Neugebauer, der bei der WM 2023 erstmals ins große Rampenlicht gerückt war, ist imposant. Im vergangenen Jahr knackte er den 39 Jahre alten deutschen Rekord von Zehnkampf-Legende Jürgen Hingsen, in diesem Jahr verbesserte er ihn weiter. Nachdem er bei der WM als Halbzeit-Führender auf Rang fünf zurückgefallen war, hielt der VfB-Athlet nun dem Druck stand und gewann Silber.
Stabhochsprung: Anjuli Knäsche als einzige Deutsche im Finale
Als einzige deutsche Starterin ist die VfB-Athletin Anjuli Knäsche beim Stabhochsprung mit von der Partie. Am Montagabend (05.08.) hat sie sich für das Finale qualifiziert. Die Deutsche Meisterin sprang in der Qualifikation über 4,40m und springt damit am Mittwochabend (07.08.) im Stade de France um eine Medaille. Die Bestleistung der 30-Jährigen, die vor wenigen Wochen bei der Deutschen Meisterschaft in Braunschweig ihren Titel erfolgreich verteidigte, liegt bei Freiluftwettkämpfen bei 4,55 Meter. Seit diesem Jahr startet die gebürtige Holsteinerin für den VfB.
Kugelstoßen: Alina Kenzel startet als letzte VfB-Athletin in die Spiele
Als letzte der vier VfB-Leichtathleten bei den Olympischen Spielen startet Kugelstoßerin Alina Kenzel in den Wettbewerb. Die Qualifikation für die Finalrunde am Freitagabend (09.08.) findet am Donnerstagvormittag (08.08.) statt.
Bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig im Juni errang die 26-Jährige kürzlich die Bronzemedaille und geht als eine von drei deutschen Athletinnen in den Kugelstoß-Wettbewerb. Alina Kenzel startet seit 2023 für den VfB, zuvor war sie für den VfL Waiblingen an den Start gegangen.
Das sagt VfB-Leichtathletik-Chef Dieter Göggel
„Für Alina Kenzel und Anjuli Knäsche sind allein die Teilnahmen ein grandioser Erfolg“, hatte Dieter Göggel, der Leiter der VfB-Leichtathletikabteilung, bereits im Vorfeld verkündet. Insofern können die Schwaben mit dem Abschneiden ihrer Athletinnen und Athleten bereits jetzt vollauf zufrieden sein. „Dass wir vier Sportler zu den Olympischen Spielen schicken sowie drei weitere zu den Paralympics (die Kugelstoßer Niko Kappel, Yannis Fischer und Lara Baars; Anm. d. Red.), gab es so noch nicht – auch nicht in den erfolgreichen Zeiten der 70er- und 80er-Jahre“, freute sich Göggel in einem Interview auf der VfB-Homepage. Das sei auf einer Stufe mit der kürzlich errungenen Vizemeisterschaft der Fußballer anzusiedeln: „In Sachen Leichtathletik sind wir wieder vorn mit dabei.“
Die Wettbewerbs-Zeitpläne der VfB-Athleten im Überblick:
Stabhochsprung (F):
- Mittwoch, 7. August 2024: 19 Uhr (Finale)
Weitsprung (F):
- Donnerstag, 8. August 2024: 20 Uhr (Finale)
Kugelstoßen (F):
- Donnerstag, 8. August 2024: 10.25 Uhr (Qualifikation)
- Freitag, 9. August 2024: 19.40 Uhr (Finale)
Fußball (M)
- Freitag, 9. August: 18 Uhr Frankreich - Spanien (Finale)