VfB Stuttgart

Porsche-Einstieg beim VfB: Verträge unterzeichnet, letzte Details noch in Klärung

Porsche Symbol Symbolbild Symbolfoto (nur redaktionelle Nutzung)
Symbolfoto. © pixabay.com/MarleneBitzer

Ende Juni war das sogenannte „Württemberger Weltmarkenbündnis“ präsentiert worden. Nun sind die Verträge zum Erwerb von Anteilen unterschrieben. Offiziell verkündet wurde der Einstieg von Porsche beim VfB Stuttgart jedoch weiterhin nicht. Letzte Details müssen noch geklärt werden. So fehlt weiter grünes Licht vom Kartellamt und der Deutschen Fußball Liga (DFL). Dabei geht es auch um die Frage, in welcher Höhe sich der Sportwagenbauer aus Zuffenhausen beim Bundesligisten beteiligen darf.

So viel zahlt Porsche für die VfB-Anteile

Auf der Hauptversammlung der AG haben die bisherigen Investoren - die Mercedes Benz AG und die Jako AG - dem Deal formal zugestimmt. Der Weg für die erste Porsche-Tranche ist nun also fast frei. Die soll sich nach übereinstimmenden Medienberichten auf 20 Millionen Euro belaufen und noch in diesem Jahr fließen.

Im Gegenzug bekommt der Autobauer 5,2 Prozent der Anteile. Eine zweite Transaktion in gleicher Höhe soll dann im nächsten Jahr folgen. Dann würde Porsche seine Anteile an der VfB-AG auf 10,4 Prozent aufstocken. Ankerinvestor Mercedes hatte 2017 für damals 11,75 Prozent 41,5 Millionen Euro gezahlt.

Doch noch gibt es zwei Hürden. Zum einen fehlt die Zustimmung des Kartellamts. Der Abschluss des sogenannten Fusionskontrollverfahrens gilt jedoch als Formsache. Aktuell will man sich daher im roten Clubhaus nicht äußern. Ebenso gibt es kein Statement von Porsche zum Vertragsabschluss. Erst rund um das „Closing“ wird es eine offizielle Kommunikation geben. Denn auch die DFL prüft den Deal noch. Hier ist der Sachverhalt etwas komplizierter.

Warum der Aufstieg des FC Ingolstadt zum Problem werden könnte

Im Kern geht es um die Frage, ob Porsche als eigenständiges Unternehmen zu sehen ist oder als Tochterunternehmen von VW. Ein entscheidendes Detail. Hintergrund sind DFL-Regularien, die einen zu starken Einfluss von Investoren verhindern sollen. Und da VW über die Tochtergesellschaft VW Group Services GmbH zu einhundert Prozent Besitzer des VfL Wolfsburg und die VW-Tochter Audi mit 8,33 Prozent beim FC Bayern München beteiligt ist, sind bereits zwei VW-Beteiligungen in der Bundesliga vorhanden.

Mehr als drei Beteiligungen eines Investors in der ersten und zweiten Liga sind allerdings nicht zulässig. Zudem darf ein Konzern nur an einem davon mit zehn oder mehr Prozent beteiligt sein. Sollte also der Drittligist FC Ingolstadt, dessen Kapitalgesellschaft mit 19,9 Prozent der VW-Tochter Audi zuzurechnen ist, eines Tages aufsteigen, könnte das zum Problem werden.

Einstieg beim VfB: So argumentiert Porsche

Porsche argumentiert nun wie folgt: Seit dem Börsengang 2022 sei der Konzern als eigenständiges Unternehmen zu sehen. Folgt die DFL dieser Argumentation, gäbe es keine Einwände. Hat der Ligaverband eine andere Sicht der Dinge, bleibt die Frage, in welchem Umfang Porsche Anteile beim VfB erwerben kann. Schließlich hat VW ja bereits beim VfL Wolfsburg über zehn Prozent der Anteile an einem Bundesligisten. Beim VfB könnte der Sportwagenbauer dann also „nur“ 9,99 Prozent der Anteile übernehmen.

Bis die ersten Porsche-Millionen auf das Konto der Schwaben fließen, wird es also noch ein wenig dauern. Bis Ende des Jahres sollen aber auch die letzten Hürden aus dem Weg geräumt sein. Und der Deal dann auch offiziell verkündet werden.

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