VfB Stuttgart

Proteste gegen DFL-Investoren-Deal: Spielunterbrechung bei VfB-Duell gegen Mainz

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Auch in Stuttgart gab es am Sonntag Proteste gegen den DFL-Investoren-Deal. Nach acht Minuten flogen die ersten Tennisbälle, woraufhin das Spiel unterbrochen wurde. © Danny Galm

Auch beim Heimspiel des VfB Stuttgart gegen den 1. FSV Mainz 05 ist es am Sonntagnachmittag (11.02.) zu Protesten gegen den Investoren-Deal der Deutschen Fußball Liga (DFL) gekommen. Nach rund acht Minuten flogen aus der Cannstatter Kurve zahlreiche Tennisbälle auf den Rasen und verursachten so eine Spielunterbrechung. Die Cannstatter Kurve forderte eine "offene Neuabstimmung" in der Investoren-Frage. Zahlreiche Helfer sammelten die gelben Filzbälle ein, begleitet von „Scheiße DFL“-Gesänge aus der Kurve. Im Mainzer Fan-Block stand geschrieben: "Investoren sind wie Aschermittwoch das ganze Jahr." Schiedsrichter Deniz Aytekin schickte die Teams währenddessen in eine Zwangspause. Nach einer rund 15-minütigen Unterbrechung ging es beim Spielstand von 0:0 wieder weiter.

Hellmann erteilt Neu-Abstimmung über Investoren-Deal eine Absage

Derweil erteilte DFL-Präsidiumsmitglied Axel Hellmann der Forderung der Fanszene nach einer neuen Abstimmung der 36 Erst- und Zweitligisten über den Einstieg eines Investors eine klare Absage. "Wir haben eine gültige Stimmrechtsvertretung von Martin Kind gehabt. Wir können gar nicht, weil der Beschluss dadurch rechtsgültig geworden ist, einfach sagen, wir stimmen neu ab. Das würde alle anderen Clubs, die daran beteiligt waren, eine rechtliche Möglichkeit geben, gegen eine mögliche Neuabstimmung vorzugehen", sagte Hellmann am Sonntag in der Sendung Bild Sport bei Welt TV.

Bei der Abstimmung über den milliardenschweren Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga hatten im Dezember des Vorjahres 24 der 36 Profivereine mit Ja gestimmt. Damit war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit denkbar knapp erreicht worden. Besonders in den Fokus geraten war dabei Hannovers Mehrheitsgesellschafter Martin Kind, der vom Stammverein angewiesen worden war, dagegen zu stimmen. Ob er dies getan hat, ist unklar. Laut Hellmann sei Kinds Votum "die 24. Stimme" gewesen.

 "Wir müssen das Votum der Clubs ernst nehmen"

Unabhängig davon äußerte Hellmann sein Unverständnis darüber, dass es zuletzt auch aus der Bundesliga Rufe nach einer neuen Abstimmung gegeben hatte. "Keiner der 36 Vereine hat während der Anfechtungsfrist eine Schrift eingereicht, wonach die Abstimmung nicht rechtswirksam gewesen ist. Es hat auch keiner der 36 Vereine widersprochen, als es um die geheime Abstimmung ging. Wir müssen das Votum der Clubs ernst nehmen", forderte der Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt. 

Die seit Wochen anhaltenden Proteste der Fans gehen seiner Ansicht nach über die Ablehnung eines Investors hinaus. "Es ist ein Kampf, der ein paar grundsätzliche Fragen im Fußball auf den Punkt bringt. Das, was sich in den vergangenen Jahren oder sogar Jahrzehnten aus Sicht der aktiven Fanszene an Druck im kommerzialisierten Fußball aufgebaut hat, bricht jetzt heraus", sagte Hellmann. 

Die DFL werde sich davon jedoch nicht unter Druck setzen lassen. "Wenn das bedeutet, dass wir auf einen Spielabbruch zulaufen, dann wird es den geben und dann wird der auch sanktioniert werden müssen. Denn wir können Spielabbrüche im Sinne der Einheitlichkeit, der Wettbewerbsfähigkeit und der Integrität des Fußballs nicht zulassen", bekräftigte der 50-Jährige.

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