Rekord-Deal für Undav: Fehlt dem VfB jetzt Geld für einen neuen Verteidiger?
Der VfB Stuttgart bekommt seinen Wunschstürmer: Deniz Undav wechselt an den Neckar und erhält einen Dreijahresvertrag bis 2027. Für den Angreifer stemmen die Schwaben ein Gesamtpaket im Wert von rund 50 Millionen Euro - mit Abstand der Rekord-Transfer beim VfB. Damit fehlt aber Geld für eine weitere wichtige Planstelle: die des Innenverteidigers. Was macht Fabian Wohlgemuth jetzt? Ist überhaupt noch genug Geld für einen Neuzugang auf dem Konto? Wie sich der Undav-Deal auf die Kaderplanungen des Sportvorstands auswirkt.
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50 Millionen für Deniz Undav: Die Kassen beim VfB Stuttgart sind leer
Monatelang haben sich die Verhandlungen mit Brighton & Hove Albion hingezogen. Der englische Leihclub von Deniz Undav verhandelte knallhart und ignorierte Angebote aus dem roten Clubhaus teilweise komplett. Doch am Mittwochvormittag (07.08.) absolvierte der EM-Fahrer den obligatorischen Medizincheck, am Nachmittag war er bereits auf dem Clubgelände an der Mercedesstraße. Die Vereine haben sich geeinigt, der VfB bekommt seinen Wunschstürmer.
Für den Deal müssen die Schwaben allerdings tief in die Taschen greifen. Über 30 Millionen Euro (inklusive Boni) kostet Undav, die Sockelablöse dürfte rund 27 Millionen Euro betragen. Mit Spielergehalt, Handgeld und Beraterkosten dürften die Kosten auf rund 50 Millionen Euro ansteigen. Ein irres Gesamtpaket, dass die Schwaben für den EM-Fahrer schnüren - mit finanziell enorm großer Fallhöhe. Der VfB könnte für seinen Mut belohnt, für das Risiko aber auch bestraft werden. Es ist eine finanzielle Gratwanderung - und der Undav-Deal macht sich schon jetzt bemerkbar: Der VfB Stuttgart hat kein Geld mehr, um in dieser Transferperiode nochmal groß aktiv zu werden.
VfB braucht neuen Innenverteidiger: Warum nur noch eine Leihe möglich ist
Dabei bräuchte es dringend noch einen Ersatz für Waldemar Anton. Nach dessen Abgang zum BVB ist die Planstelle auf der rechten Innenverteidigerposition noch offen. Nur mit Anthony Rouault und Ersatz Ramon Hendriks in die Saison zu gehen, wäre zu riskant. Obwohl es Rouault stark macht, braucht es noch einen Rechtsfuß - im Optimalfall mit internationalem Format. Das Problem ist jedoch: Die VfB-Kassen sind nun geleert. Damit ist die Option vom Tisch, einen neuen Spieler fest zu verpflichten. Schon gar nicht in der Preisklasse, in der sich die Schwaben eigentlich umschauen wollten.
Fabian Wohlgemuth bleibt somit nur noch eine Möglichkeit: die einer Leihe. Das ist aktuell die einzige Chance für den VfB, um sich auf der Position des rechten Innenverteidigers noch verstärken zu können. So soll der Sportvorstand ein Auge auf Armel Bella-Kotchap vom FC Southampton geworfen haben. Der 22-Jährige schloss sich im Sommer 2022 dem englischen Erstligisten an und wurde nur ein Jahr später an den PSV Eindhoven verliehen.
Bella-Kotchap, Solat und Omari: Diese Anton-Nachfolger sind im Gespräch
Eine Rückkehr nach Southampton gilt als nahezu ausgeschlossen, da die Engländer bereits anderweitig auf der Innenverteidiger-Position planen. Der Club von Ex-Trainer Hasenhüttl will den Abwehrspieler also abgeben. Die Frage ist jedoch: Kann sich der Premier-League-Club eine erneute Leihe vorstellen? Es liegt also an Fabian Wohlgemuth, alle Möglichkeiten auszuloten und mit Southampton über eine Leihe zu verhandeln. Doch Armel Bella-Kotchap dürfte nicht der einzige Pfeil im Köcher des Sportvorstands sein. Es ist also nicht auszuschließen, dass Wohlgemuth noch einen unbekannten Mr. X aus dem Hut zaubert. Auch die Namen Oumar Solet (22, Salzburg) und Warmed Omari (24, Stades Rennes) werden nach wie vor gehandelt.
Fest steht nur: Eine Leihe ist Plan A im roten Clubhaus. Sollte das aber - aus finanziellen oder sportlichen Gründen - nicht realisierbar sein, greift Plan B: Mit Dan-Axel Zagadou kehrt eine potenzielle Stammkraft zurück. Der Franzose ist allerdings - wie auch Youngster Maximilian Herwerth - ein Linksfuß. Nicht optimal für die rechte IV-Position, aber besser als eine Notlösung auf dem Transfermarkt. Und wenn alle Stricke reißen, steht mit Anrie Chase der nächste Youngster parat: Der Japaner ist Rechtsfuß und stand bereits in der abgelaufenen Saison immer wieder im Profi-Kader.