VfB Stuttgart

So lief das VfB-Abschlusstraining vor dem Europa-League-Auftakt gegen Celta Vigo

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VfB-Trainer Sebastian Hoeneß will mit seiner Mannschaft einen erfolgreichen Start in die Europa-League-Saison schaffen. © Danny Schöckle

Stuttgart. Zehn Grad, Nieselregen, nasse Socken. Auf dem Rasen des Robert-Schlienz-Stadions schiebt sich der VfB Stuttgart in den Mittwochvormittag (24.09.) hinein, als sei der Herbst über Nacht gekommen. 25 Feldspieler und drei Torhüter drehen ihre Runden, das Europa-League-Auftaktspiel gegen Celta de Vigo (Donnerstag, 21 Uhr/RTL) im Kopf, den Regen im Nacken. So ist das Abschlusstraining gelaufen.

Die Personalnot ist überschaubar, die Geschichten liegen im Detail. Deniz Undav, gerade erst vom Innenbandanriss zurück, absolviert ein individuelles Programm, ab und zu mit Ball, aber natürlich noch ohne jede Option für den Kader. Silas, Nikolas Nartey und Pascal Stenzel mischen im Training mit, auch wenn sie nicht im Aufgebot stehen. Yannik Keitel und Noah Darvich fehlen ganz. Im Tor arbeiten Alexander Nübel, Dominik Draband und Fabian Bredlow routiniert ihre Einheiten ab. Es ist ein Training ohne Dramatik, aber mit dem Geruch von europäischer Bühne.

Das ist der erste Gegner des VfB Stuttgart in der Europa-League

Und diese Bühne heißt Celta de Vigo, was selbst für erfahrene Fußballtouristen nach Seitenstraße klingt. Wer an Spanien denkt, denkt an Madrid, Barcelona, vielleicht noch an Atlético, Sevilla oder Valencia. Vigo dagegen ist eine Randnotiz – und doch taucht da plötzlich eine Verbindung auf, fast vergessen: Sommer 2000, UI-Cup-Finale. Der VfB gewinnt gegen Auxerre, Vigo gegen Zenit. Beide ziehen in den UEFA-Cup ein. Februar 2001, Achtelfinale: 0:0 in Stuttgart, 1:2 in Galicien, Aus für die Schwaben, Mostowoj in der 85. Minute, Schiedsrichter Collina, eine Abseitsfahne, die nicht hochging. Einen Tag später ist Ralf Rangnick weg.

Seitdem ist Zeit vergangen, Vigo geblieben. 2003/04 Champions League, danach Abstieg, seit 2011 wieder La Liga, drei verlorene Pokalfinals (zuletzt 2001 gegen Real Zaragoza). Titel? Keine. Aber Stabilität: sieben Jahre kein galicisches Derby mehr, weil Deportivo La Coruña in den Niederungen verschwunden ist.

Vigo in Galicien - Hafenstadt an den Rías Baixas

Vigo selbst – 300.000 Einwohner, Hafenstadt an den Rías Baixas, große Werft, große Automobilfabrik. Stellantis baut dort seit 1958 französische Autos. Und jetzt also wieder Stuttgart. 24 Jahre nach Collina, Mostowoj und einem jener Abende, an denen der VfB lernte, dass Europa oft in den letzten Minuten entschieden wird. Donnerstagabend, Flutlicht im Neckarstadion. Zehn Grad, vielleicht Regen. Und ein Gegner, der leiser klingt, als er spielt.

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