Spektakel an der Alten Försterei: Wildes 4:4 zwischen dem VfB und Union Berlin
Berlin. Der VfB Stuttgart hat in einem wilden Spiel gegen Union Berlin 4:4 (4:4) gespielt. In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer an der Alten Försterei ein wahres Spektakel: Acht Tore schossen die beiden Teams vor dem Pausenpfiff - Bundesliga-Rekord. Mal erzielten die Profis auf dem Rasen absolute Traumtore, dann leisteten sich die Abwehrreihen große Fehler. Da beide Teams in der zweiten Halbzeit mehr Wert aufs Verteidigen legten, fiel kein Treffer mehr. Für den VfB Stuttgart beträgt der Abstand auf die Champions- und Europa-League-Ränge nun acht beziehungsweise sieben Punkte. Bei noch vier verbleibenden Ligaspielen müssen die Schwaben wohl den Pokal gewinnen, um noch in die Europa League einziehen zu können.
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VfB Stuttgart gegen Union Berlin: So lief das Bundesliga-Spiel
Der VfB Stuttgart reiste mit einem Negativrekord in den Koffern nach Berlin: Sechs Tage vor der Partie bei Union Berlin mussten die Schwaben eine bittere 1:2-Niederlage gegen Werder Bremen einstecken - die fünfte Bundesliga-Heimpleite in Folge. Noch nie hat der VfB im heimischen Stadion fünf Ligaspiele in Folge verloren. Der ein oder andere Fan wird sich angesichts dieser Statistik gedacht haben: Zum Glück spielt die Hoeneß-Elf an der Alten Försterei.
Doch der VfB hat alles andere als gute Erinnerungen an das Stadion im Berliner Stadtteil Köpenick. Im Mai 2019 verloren die Stuttgarter hier das Rückspiel der Relegation und mussten den bitteren Gang in die zweite Liga antreten. Inzwischen hat sich das Blatt zwar gewendet, doch der VfB war als Vizemeister und Pokalfinal-Teilnehmer nicht der Favorit. Zu wechselhaft präsentierten sich die schwäbischen Profis in den vergangenen Wochen, der Europapokal kann vermutlich nur noch über den Pokalsieg erreicht werden. Doch um mit einem guten Gefühl in das Endspiel am 24. Mai reisen zu können, bedarf es in der Liga Siege - am besten bei Union, der zweitschlechtesten Offensive der Liga.
Irrer Schlagabtausch: VfB und Union Berlin mit acht Toren in einer Halbzeit
Doch die Gäste wurden zum Start kalt erwischt: Bereits nach fünf Minuten stand es 1:0 für die Berliner. Nach einer Ecke konnte Jeff Chabot nicht richtig klären, Union-Stürmer Ilic drückte den Ball zur Führung über die Linie. Nur ein paar Minuten später hätte Ermedin Demirovic ausgleichen müssen, doch der Stürmer scheiterte kläglich vor Union-Keeper Rönnow. In der 19. Minute kam es dann noch dicker: Wieder schaffte es der VfB nicht, einen Standard zu verteidigen - Diego Leite köpfte zum 2:0 für Union ein. Doch wie die Schwaben zurück ins Spiel fanden, war beeindruckend.
Zuerst sorgte Deniz Undav für den Anschlusstreffer. Der Angreifer traf trocken zum 1:2 ins linke Toreck (23.). Und nur fünf Minuten später erzielte Enzo Millot das 2:2: Traumhaft schlenzte der Franzose den Ball aus rund 23 Metern ins Tor. Der Ausgleich war mittlerweile mehr als verdient, denn die Schwaben hatten deutlich mehr vom Spiel. Die Partie fand fast ausschließlich in der Unioner Hälfte statt. Als wäre das Spiel am Samstagabend nicht schon verrückt genug, stand es plötzlich 3:2 für die Berliner. Aus rund 35 Metern hielt Leopold Querfeld - hauptberuflich Innenverteidiger - einfach mal drauf, der Ball senkte sich unhaltbar in den rechten Winkel. Kategorie Tor des Jahres.
Kein Tor in Halbzeit zwei: VfB muss mit einem Punkt leben
Doch damit war die erste Halbzeit noch lange nicht vorbei: Zuerst erzielte Jeff Chabot nach einem Freistoß das 3:3 (43.), der Abwehrmann nickte sehenswert ein. Nur drei Minuten später legte Chris Führich ein sehenswertes Solo hin, der Angreifer traf zum 4:3. Und wieder vier Minuten später nickte Andrej Ilic zum 4:4 ein. Es war das Ende einer verrückten ersten Halbzeit, die in die Geschichte der Bundesliga eingeht: Noch nie fielen in einer ersten Halbzeit acht Tore.
In den zweiten 45 Minuten geizten die beiden Teams dann aber mit Toren. Obwohl fast ausschließlich der VfB den Ball hatte, kamen die Schwaben kaum noch gefährlich vors Tor. Union Berlin verteidigte clever, auch die Hoeneß-Elf konnten die Konter der Berliner im Keim ersticken. Somit blieb es beim unterm Strich leistungsgerechten 4:4.