Tausende Feyenoord-Fans erwartet: Polizei mit Großaufgebot rund um VfB-Spiel
Stuttgart. Der VfB Stuttgart empfängt Feyenoord Rotterdam – und diesmal ist nicht nur auf dem Rasen mit Intensität zu rechnen. Für das Europa-League-Spiel am Donnerstagabend (21 Uhr) in der MHP-Arena hat das Polizeipräsidium Stuttgart einen Großeinsatz vorbereitet. Es ist ein Hochrisikospiel, so nennt man Partien, bei denen die Emotionen erfahrungsgemäß schneller hochkochen als die Stadionlautsprecher.
Mehrere hundert Beamte werden im Einsatz sein – unterstützt von der Bereitschaftspolizei, Reiterstaffeln und der Bundespolizei, heißt es in einer Mitteilung vorab. Schon am Mittwoch soll die Polizei in der Innenstadt und in Bad Cannstatt deutlich sichtbar Präsenz zeigen. Das Ziel: deeskalieren, bevor etwas eskaliert.
Das sagt Polizei-Einsatzleiter Carsten Höfler
„Wir wollen mit allen friedlichen Fans dafür sorgen, dass der Fußball verbindet – auf dem Spielfeld und außerhalb“, sagt Einsatzleiter Carsten Höfler, Polizeivizepräsident in Stuttgart. Und er fügt einen Satz hinzu, der auch in den Kabinen gut hängen bleiben würde: „Wer das Spiel zum Anlass nimmt, um sich an Ausschreitungen zu beteiligen, den nehmen wir aus dem Spiel – nach dem Motto: Wer überzieht, sieht rot.“
Dass man in Stuttgart vorsichtig ist, hat Gründe. Teile der Fans des niederländischen Traditionsklubs gelten als heißblütig, teils gar als gewaltbereit. Immer wieder kam es im Vorfeld von Feyenoord-Partien in den Innenstädten zu Krawallen. Im Januar dieses Jahres ging Frankreich so weit, den Feyenoord-Fans die Einreise zum Champions-League-Spiel in Lille zu untersagen – das Innenministerium begründete den Schritt damals mit „regelmäßigen Gewalttaten“ und einer „Gefährdung der öffentlichen Ordnung“.
Ein Einreiseverbot gibt es für das Spiel in Stuttgart zwar nicht – die Verantwortlichen sind aber sensibilisiert. Erwartet werden mehrere Tausend Anhänger des niederländischen Meisters. Der VfB hat laut Stuttgarter Zeitung rund 3300 Tickets an Feyenoord-Fans vergeben – und damit die vorgeschriebenen fünf Prozent der Gesamtkapazität sogar leicht überschritten. Das hat nichts mit Großzügigkeit zu tun, sondern mit Geometrie: Die Blockaufteilung in der Arena erlaubt eine klarere Fan-Trennung. Schon beim Champions-League-Heimspiel gegen Atalanta Bergamo in der Vorsaison hatte sich dieses Verfahren bewährt.
MHP-Arena öffnet um 19 Uhr ihre Tore
In den sozialen Medien wirbt die Polizei derweil mit mehreren Videobotschaften dafür, dass der Fußball Menschen zusammenbringen soll – und nicht trennt. Für die Besucher der Stuttgarter Arena gibt es derweil eine klassische Empfehlung, die an diesem Abend klüger ist als jede taktische Variante auf dem Platz: früh losfahren, Geduld mitbringen – und am besten die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen. Das Stadion öffnet seine Tore um 19 Uhr.



