VfB Stuttgart

Update zum Ärger im VfB-Aufsichtsrat: Was wird aus Finanzchef Thomas Ignatzi?

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VfB-Finanzvorstand Thomas Ignatzi. © Danny Schöckle (Archiv)

Stuttgart. Still und heimlich war der Vertrag von Thomas Ignatzi Ende 2023 um ein Jahr verlängert worden – mit neuer Laufzeit bis zum 15. August 2026. Nun soll der Finanzvorstand des VfB Stuttgart allerdings vorzeitig gehen. Laut dem Kicker führt der e.V.-Präsident und Aufsichtsratsvorsitzende Dietmar Allgaier derzeit Gespräche über eine Auflösung des Arbeitspapiers. Bislang jedoch ohne kommuniziertes Ergebnis – und mit jeder Menge Nebengeräusche.

Am vergangenen Samstag (22.06.) ist Beate Beck-Deharde aus dem Aufsichtsrat zurückgetreten. Die Unternehmerin aus Frickenhausen gehörte dem Gremium seit 2022 an. Zuvor hatte der Kicker über ihren Rücktritt berichtet und aus dem Rücktrittsschreiben zitiert. Demnach sei bei Beck-Deharde „der Eindruck entstanden, dass der Vorstand zunehmend versucht, den Aufsichtsrat zu beeinflussen und in eine von ihm gewollte Richtung zu lenken.“ Sie verwies laut Kicker darauf, dass aus ihrer Sicht die 50+1-Regelung beim VfB Stuttgart „inzwischen nur noch auf dem Papier“ existiere, und bemängelte die Intransparenz.

Stille Strukturreform im VfB-Vorstand?

Inhaltlich verwahre sich der Klub „in aller Klarheit gegen die getroffenen falschen Aussagen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende und Vereinspräsident Dietmar Allgaier laut Vereinsmitteilung. „Die 50+1-Regel ist und bleibt beim VfB Stuttgart vollumfänglich gewahrt. Getroffene Feststellungen sind substanz- und haltlos und greifen die Integrität der Gremien, Ämter und Personen an.“

Warum aber all der Krach? Der Verdacht: Eine stille Strukturreform. Sollte es zur Trennung von Finanzchef Ignatzi kommen, dürfte der Vorstand des Pokalsiegers verschlankt werden. Wie der Kicker in seiner Donnerstagsausgabe (26.06.) berichtet, gilt es nach wie vor als „wahrscheinlichste Option“, dass Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle auch das Finanzressort übernehmen würde. Das wäre eine Machtverschiebung. Und die wird beim VfB traditionell nicht leise abgehandelt.

Auch eine für Mittwoch (25.06.) angesetzte außerordentliche Aufsichtsratssitzung brachte noch keine Einigung – zumindest keine öffentlich kommunizierte. Und so schwelt im Schatten der sonst so geruhsamen Sommerpause weiter Unruhe am Wasen.