VfB-Abschlusstraining vor Spiel gegen Tel Aviv: Demirovic zurück auf dem Platz
Stuttgart. Am Tag vor dem Europa-League-Spiel gegen Maccabi Tel Aviv (Donnerstag, 18.45 Uhr/RTL+) hat VfB Stuttgart sein Abschlusstraining im Robert-Schlienz-Stadion absolviert. Die Mannschaft arbeitet an Abläufen, die Presseleute frieren ein wenig – und Ermedin Demirovic läuft. Das ist die kleine Nachricht dieses Mittwochs: Der Stürmer dreht wieder schmerzfrei seine Runden, gemeinsam mit Athletiktrainer Martin Franz. Mehr nicht. Kein Ball, keine Sprints, kein Comeback. Noch.
Cheftrainer Sebastian Hoeneß bleibt vorsichtig. Ein Einsatz noch 2025? „Nicht ausgeschlossen“, sagte er zuletzt, aber realistisch sei ein Start im Januar, wenn die Mannschaft nach Weihnachten wieder zusammenkommt. Zwei Monate fehlt Demirovic inzwischen, seit die Ärzte eine beginnende Fraktur an der Fußwurzel feststellten. Während Stuttgart also halb auf Hoeneß, halb auf die Physioabteilung schaut, arbeitet Maccabi Tel Aviv in anderen Zeitzonen. Der israelische Rekordmeister trainierte am Mittwochmorgen um neun in Israel, stieg danach in den Flieger und wird in Stuttgart engmaschig von der Polizei begleitet. Ein Klub mit großer Geschichte, aber erstaunlich wenig Bekanntheit.
Maccabi Tel Aviv: Ein großer Name ohne große Namen
Maccabi Tel Aviv ist der erfolgreichste Fußballverein Israels: 26 Meisterschaften, 24 Pokalsiege, zwei asiatische Klubtitel aus Zeiten vor dem UEFA-Beitritt. Trainer von Rang gab es viele – Paulo Sousa, Mladen Krstajic, Peter Bosz, Robbie Keane. Spieler von internationalem Gewicht dagegen weniger. Immerhin: Nach Europa exportiert Maccabi regelmäßig Talente. Bayern-Torwart Daniel Peretz stammt aus der Jugend, ebenso der frühere Hoffenheimer Munas Dabbur. Oscar Gloukh, eines der größten Talente Israels, wechselte im Sommer zu Ajax und spielt dort Champions League.
Dass Maccabi Tel Aviv in der Europa League bei vier Niederlagen aus fünf Spielen steht, hat auch viel mit Geografie zu tun. Die Heimspiele finden wegen der politischen Lage nicht in Israel, sondern im serbischen Backa Topola statt. Dort verliert Maccabi gegen Dinamo Zagreb (1:3), Midtjylland (0:3) und zuletzt heftig gegen Lyon (0:6). Nur ein Punkt – das 0:0 bei PAOK Saloniki – steht auf der Habenseite.
So geht Maccabi Tel Aviv seine Spiele an
Der VfB wiederum kann sich auf seine Arena verlassen. In der Bundesliga nur eine Heimniederlage, gegen den FC Bayern. In der Europa League zwei Spiele, zwei Siege: gegen Celta Vigo und Feyenoord Rotterdam. Trotz der Ergebnisse kommt kein Fallobst nach Stuttgart. Maccabi spielt fast immer ein 4-2-3-1, mit Dor Peretz als Lenker auf der Zehn. Dahinter eine Viererkette aus Tyrese Asante, Hector, Mohamed Camara und Roy Revivo. Camara, Nationalspieler Guineas, war zuletzt verletzt, ist aber zurück. Im defensiven Mittelfeld kämpfen gleich fünf Spieler um zwei Plätze, offensiv sind Kervin Andrade und Osher Davida erste Wahl. Mittelstürmer Elad Madmon besetzt die einzige Spitze. Fehlen wird Sagiv Jehezkel nach Gelb-Rot.



