VfB-Coach 1000 Tage im Amt: Matarazzo sitzt fest auf dem einstigen Schleudersitz
Wenn Pellegrino Matarazzo am Montagnachmittag (26.09.) die Profis des VfB Stuttgart zur nächsten Trainingseinheit bittet, liegt hinter dem Coach der Schwaben ein Meilenstein: Der Dienstbeginn an der Mercedesstraße markiert seinen 1001 Tag in seinem Amt als Cheftrainer am Cannstatter Wasen. Eine beachtliche Leistung. Vor allem, wenn man die Amtszeit des Italo-Amerikaners mit der seiner Kollegen in der Bundesliga und besonders der seiner Vorgänger beim VfB vergleicht:
Seit seinem Dienstbeginn in Stuttgart am 30. Dezember 2019 gab es 45 Trainerwechsel in der Bundesliga – nur Christian Streich (SC Freiburg, 3923 Tage) und Urs Fischer (1. FC Union Berlin, 1547 Tage) sind länger bei ihren jeweiligen Vereinen im Amt. Und in der ewigen VfB-Rangliste stehen nur noch Trainerlegenden wie Felix Magath (1183 Tage), Christoph Daum (1113), Helmut Benthaus (1095), Jürgen Sundermann (1094) und Armin Veh (1017) vor Matarazzo:
„Es ist viel geschehen – viele Höhen und Tiefen. Der Aufstieg 2020 war großartig. Im ersten Bundesliga-Jahr haben wir guten Fußball gespielt. Die Euphorie um den Verein war und ist groß. Dann haben wir sicherlich ein schwieriges zweites Jahr in der Bundesliga erlebt – mit einem großartigen Finish“, blickt Matarazzo auf seine bisherige Zeit zurück. 1000 Tage im Trainergeschäft seien „schon eine lange Zeit. Viele Sonnenuntergänge“, sagt Matarazzo, „allerdings fühlt es sich auch ehrlich gesagt nicht so lange an. Es ist sehr kurzweilig hier.“
Ein ganz wunderbarer Euphemismus für das turbulente Arbeitsumfeld an der Mercedesstraße 109. Auf dem einstigen Schleudersitz hält sich der 44-Jährige seit nunmehr fast drei Jahren. Und auch wenn das Team nach sieben Spieltagen in der neuen Bundesliga-Saison noch ohne Sieg da steht und aktuell nur den 16. Rang einnimmt, sitzt Matarazzo fest auf dem weiß-roten Recaro-Sitz an der Seitenlinie. Die Rückendeckung der Bosse hat er.
Dass er dieses Vertrauen aber schnellstmöglich wieder mit Punkten unterfüttern sollte, dürfte Matarazzo klar sein. Andernfalls gibt es kein weiteres Dienstjubiläum für den studierten Mathematiker. Und Helmut Benthaus (1093) bleibt weiterhin die Nummer fünf in der ewigen Trainer-Rangliste der Schwaben.