VfB-Niederlage in der Champions League: Warum Bergamo eine Nummer zu groß war
Während in den USA Donald Trump erneut ins Weiße Haus gewählt wurde und in Berlin die Ampel zerbrach, lieferten sich der VfB Stuttgart und Atalanta Bergamo am Mittwochabend (06.11.) im Schatten der politischen Beben ein überaus unterhaltsames Duell in der Champions League. Letztlich holten die taktisch hervorragend eingestellten Italiener in der ausverkauften MHP-Arena einen souveränen 2:0-Sieg. Zwar hielten die Schwaben über weite Strecken der Partie gut mit, doch der amtierende Europa-League-Sieger war dann doch eine Nummer zu groß für den Königsklassen-Neuling.
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Wie das Champions-League-Spiel des VfB Stuttgart gegen Atalanta Bergamo gelaufen ist
Im Vergleich zum 0:0 in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen hatte VfB-Coach Sebastian Hoeneß seine erste Elf lediglich auf einer Position verändert. Für den verletzten Jamie Leweling (Oberschenkelverletzung) startete Chris Führich auf dem linken Flügel. Abwehrchef Jeff Chabot war nicht rechtzeitig fit geworden, für ihn verteidigte Anrie Chase an der Seite von Anthony Rouault. Bergamo-Trainer Gian Piero Gasperini wechselte nach dem 3:0 in Neapel vom Sonntag doppelt: Bellanova und Retegui begannen für Ruggeri und de Ketelaere (beide zunächst auf der Bank).
So lief die 1. Halbzeit: Riesenstresstest für den VfB gegen Bergamo
Dieser Königsklassen-Abend unter Flutlicht war vom Anpfiff weg etwas für Fußball-Feinschmecker. Bergamo spielte seine spektakuläre Manndeckung fast über den gesamten Platz. Unter diesem massiven Gegnerdruck wurde das gepflegte Spiel der Schwaben einem Riesenstresstest unterzogen. Gegen den Ball staffelte sich die Stuttgarter Defensive situativ sogar in einer Fünferkette, um den brandgefährlichen Lookman einzubremsen. Das bedeutete vor allem für die VfB-Außenbahnspieler Führich und Vagnoman Schwerstarbeit. Dazu wurde die Doppelsechs Karazor/Stiller von der stets aufmerksamen Atalanta-Deckung quasi aus dem Spiel genommen. In der Folge gab es immer wieder lange Bälle in Richtung des hochmotivierten Toure, die dieser aber nur selten sichern konnte.
VfB-Verteidiger Mittelstädt rettet in höchster Not vor Pasalic
Die besten Torchancen: Pasalic zielte aus 16 Metern knapp vorbei (8.), Rouault köpfte aus fünf Metern drüber (11.) und Undav verpasste aus spitzem Winkel (45.). Die schönste Grätsche: Mittelstädt in höchster Not vor Pasalic (31.). Ein gerechtes Remis zur Pause und die nicht neue Erkenntnis: Der VfB kann auf europäischem Top-Niveau dagegenhalten.
2. Halbzeit: Lookman schießt Atalanta in Führung
Unvermindert intensiv ging es auch im zweiten Durchgang weiter. Und in der 51. Minute kombinierten sich die Gäste nach einer Balleroberung durch die VfB-Defensive und gingen in Führung. Lookman traf nach starker Vorarbeit des kurz zuvor eingewechselten de Ketelaere. Der VfB reagierte mit wütenden Gegenangriffen. Djimsiti klärte vor Demirovic (56.), der für den angeschlagenen Undav in die Partie gekommen war.
VfB-Youngster Malanga trifft nur das Außennetz
Mit der Führung im Rücken verteidigte die Gasperini-Elf konzentriert und diszipliniert. Die Hausherren kamen jetzt kaum noch durch die hervorragend organisierten Atalanta-Reihen. Eng wurde es noch einmal, als Youngster Malanga nur das Außennetz traf (83.). Am Ende sorgte Joker Zaniolo für die Entscheidung (88.).