VfB rutscht immer tiefer in den Abstiegskampf: Ernüchterndes 0:2 gegen Bremen
Der VfB Stuttgart hat sein Heimspiel gegen Werder Bremen mit 0:2 (0:0) verloren. Obwohl die Schwaben zu Beginn der Partie gute Torchancen hatten und unterm Strich spielbestimmender waren, reichte den Gästen ein biederer Auftritt und zwei Chancen zum Auswärtssieg. Die Labbadia-Elf kassierte damit im 31. Heimspiel in Folge mindestens einen Gegentreffer und blieb in der Offensive erneut viel zu harmlos. Durch die Niederlage rutscht der VfB immer tiefer in den Abstiegskampf und steht vor dem Auswärtsspiel in Freiburg mit dem Rücken zur Wand. Spätestens nach diesem Spiel sollte allen Fans klar sein: Der Weg zum Klassenerhalt wird lang und schwer.
Wie das Spiel gelaufen ist
Aufstellung: Bruno Labbadia nahm im Vergleich zum 2:1-Pokalsieg beim SC Paderborn keine großen Veränderungen vor. Neuzugang Genki Haraguchi durfte in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena sein Startelf-Debüt feiern und startete auf der rechten Achter-Position. Auf der linken Verteidigerposition bekam Nikolas Nartey den Vorzug vor Josha Vagnoman. Auch auf der Ersatzbank setzte Labbadia zwei Ausrufezeichen: Enzo Millot und Tanguy Coulibaly schafften es nicht in den Spieltagskader.
1. Halbzeit: Die Partie startete wie erwartet: Bremen bot eine Fünfer-Kette und ein eng gestaffeltes Mittelfeld auf, der VfB war viel im Ballbesitz. Die Schwaben konnten sich in der Anfangsphase aber ungewohnt leicht vors Tor kombinieren, Guirassy und zweimal Führich scheiterten aus aussichtsreicher Position. Nach diesen ersten Chancen flachte das Spiel aber ab, Bremen kam besser ins Spiel. Es entwickelte sich eine zähe Partie mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld. Bitter für den VfB: Nach rund 25 Minuten musste Angreifer Serhou Guirassy angeschlagen vom Feld. Die Verletzung lähmte den VfB im Angriff spürbar, nach vorne ging kaum mehr etwas. Kurz vor der Pause klingelte es nach einem Nartey-Patzer dann fast im Stuttgarter Kasten, Müller musste aber nicht hinter sich greifen. Mit 0:0 ging es in die Pause.
2. Halbzeit: Um mehr Schwung in die Offensive zu bringen, brachte Trainer Bruno Labbadia Neuzugang Gil Dias in der zweiten Halbzeit auf den Rasen. Wie in den ersten 45 Minuten starteten die Schwaben besser ins Spiel, wirklich gefährlich wurde es aber erneut nicht. In der 59. Minute gingen die Bremer dann aber aus dem Nichts in Führung: Nach einer unglücklichen Abwehraktion von Mavropanos landete der Ball am Strafraum bei Jens Stage, der den Ball per Dropkick in den linken Winkel schweißte. Der Nachmittag wurde für die Stuttgarter aber noch schlimmer: In der 77. Minute stellte Marvin Ducksch auf 0:2 - damit war das Spiel entschieden.
Analyse und Ausblick
Der VfB schaffte es in der starken Anfangsphase nicht, in Führung zu gehen. Führich und Guirassy scheiterten trotz guter Chancen, nach rund 15 Minuten passten sich Bremen und der VfB an. Viele Zweikämpfe, ein nasser Rasen und technische Fehler sorgten für ein weitestgehend unansehliches Fußballspiel. Der VfB schaffte es nach der Guirassy-Verletzung zudem nicht, gefährlich vors Tor zu kommen. Offensiv ist bei den Schwaben weiter Sand im Getriebe.
Da Bremen selbst auf defensive Stabilität ausgerichtet war und nur gelegentlich ein paar Akzente nach vorne setzte, gab es kaum Torraumszenen. Das 0:1 von Stage kam zwar aus dem Nichts, die Schwaben agierten bei der Entstehung des Treffers aber wieder mindestens unglücklich - das passt ins aktuelle Bild. Die letzten 30 Minuten rannten die VfB-Profis wie wild an und erarbeiteten sich ein paar Torchancen - richtig zwingend wurde es aber nicht. Marvin Ducksch setzte mit einem traumhaften Schlenzer den Schlusspunkt (77.). Dass Bremen gegen den VfB mit einer biederen und unspektakulären Leistung gewinnen konnte, sagt alles über den aktuellen Zustand des VfB aus.
Der VfB rutscht nach der Niederlage nun immer tiefer in den Abstiegskampf. Durch die Siege von Augsburg und Bochum sowie dem Punktgewinn von Schalke stehen die Schwaben mit 16 Punkten auf dem Relegationsplatz. Der VfB hat nun seit 31 Heimspielen nicht mehr zu Null gespielt, der Druck auf die Labbadia-Elf wird immer größer. Am kommenden Samstag (11.02.) geht es nach Freiburg - und der VfB steht mit dem Rücken zur Wand.
VfB Stuttgart - Werder Bremen 0:2 (0:0)
Stuttgart: Müller – Anton, Ito, Mavropanos, Nartey (70. Sosa) - Karazor, Endo, Haraguchi - Führich (70. Kastanaras), Guirassy (25. Pfeiffer), Perea (46. Dias)
Bremen: Pavlenka - Friedl, Stark, Pieper (79. Veljkovic) - Jung, Groß, Bittencourt - Stage, Schmidt (70. Gruev) - Ducksch (79. Dinkci), Füllkrug
Tore: 0:1 Stage (59.), 0:2 Ducksch (77.)
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)
Zuschauer: 47.700
Gelbe Karten: Anton, Nartey / Groß, Pieper, Bittencourt, Friedl, Stage