VfB Stuttgart

VfB Stuttgart gewinnt 5:2 gegen Hiroshima: So lief das letzte Testspiel in Japan

Angelo Stiller
VfB-Profi Angelo Stiller. © Danny Galm

Der VfB Stuttgart hat das Testspiel gegen Sanfrecce Hiroshima mit 5:2 gewonnen. Die Partie fand unter dem Motto "Peace Match" statt und markierte den letzten Auftritt der Schwaben in Japan. Für den VfB trafen Angelo Stiller, Ömer Beyaz, Thomas Kastanaras, Nick Woltemade und Moussa Cissé. Wir erklären, wie die Partie gegen den japanische Club von Trainer Michael Skibbe ablief.

35 Grad und Botschaft des Friedens: VfB spielt mit Startelf in Hiroshima

Wie schon in den Tagen zuvor erwartete den VfB im Süden Japans eine enorme Hitze. Obwohl das Spiel um 18.30 Uhr Ortszeit stattfand, hatte es im neuen "Edion Peace Wing Stadium" über 35 Grad. Die Rahmenbedingungen waren aber nicht nur aufgrund der hohen Temperaturen besonders: Das Testspiel wurde als "Peace Match" ausgetragen und sollte die Botschaft des Friedens von Hiroshima in die ganze Welt hinaustragen.

Hintergrund: Am 6. August 1945 warfen die US-Amerikaner über der Großstadt eine Atombombe ab und erzwangen so die Kapitulation der japanischen Streitkräfte während des 2. Weltkrieges. Mehrere 10.000 Menschen starben auf der Stelle, die Stadt wurde ausradiert. Unter den Opfern waren vor allem Zivilisten. In fünf Tagen jährt sich die Katastrophe zum 79. Mal. Vor dem Spiel äußerten sich die beiden Mannschaftskapitäne daher am Stadon-Mikrofon und bekannten sich zu Frieden in der Welt. Außerdem wurde nach einer Schweigeminute die "Hiroshima Peace Glocke" geschlagen.

Nach den emotionalen Szenen vor dem Anpfiff ging es dann auf dem Platz zur Sache. VfB-Trainer Sebastian Hoeneß schickte eine mögliche Startelf auf den Rasen: Im Tor startete Alexander Nübel, in der Abwehrkette spielten wenig überraschend Frans Krätzig, Jeff Chabot, Anthony Rouault und Pascal Stenzel. Auch im zentralen Mittelfeld durften Angelo Stiller und Kapitän Atakan Karazor von Beginn an ran. Eine kleine Überraschung gab es in der Offensive: Hoeneß bot die beiden pfeilschnellen Angreifer Silas und Justin Diehl auf den Außenbahnen auf, dafür rückte Jamie Leweling ins Zentrum. In der Spitze stürmte Neuzugang Ermedin Demirovic.

Angelo Stiller erzielt das 1:0: Schöner Treffer des VfB Stuttgart

In der 16. Minuten wurde es dann zum ersten Mal brenzlig: Hiroshima-Neuzugang und Ex-Bundesligaspieler Tolgay Arslan schickte Takaaki Shichi auf die Reise, der Linksverteidiger scheiterte aber am reaktionsschnellen Alexander Nübel. Der VfB-Keeper klärte per Fußabwehr. Nur drei Minuten später führte der VfB dann mit 1:0: Jamie Leweling wurde halbrechts im Strafraum freigespielt und legte quer. Rund sechs Meter vor dem Tor schob Angelo Stiller clever ins kurze Eck ein (19.). In der 29. Minute liefen Silas und Diehl nach einer Hiroshima-Ecke zu zweit auf einen Abwehrspieler zu, der Kongolese verpasste aber das Abspiel - das hätte das 2:0 sein müssen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit nahm Sebastian Hoeneß gleich fünf Veränderungen vor: Fabian Bredlow, Moussa Cissé, Yannik Keitel, Christopher Olivier und Woo-yeong Jeong kamen in die Partie. Die vielen Wechsel veränderten die Statik des Spiels und Hiroshima hatte plötzlich Oberwasser. In der 55. Minute erzielte der 18-jährige Yotaro Nakajima den verdienten und schön herausgespielten Ausgleich. Direkt nach dem Tor wechselte Hoeneß erneut: Anrie Chase, Samuele di Benedetto, Nick Woltemade, Thomas Kastanaras, Ramon Hendriks und Ömer Beyaz durften noch rund 30 Minuten ran. Damit tauschte der VfB-Trainer seine komplette Startelf aus.

In der 63. Minute stellte Ömer Beyaz dann wieder die Ein-Tore-Führung her: Per schönem Linksschuss aus rund 20 Metern traf der junge Türke zum 2:1 ins lange Eck. Nur fünf Minuten später führte der VfB dann mit 3:1. Nick Woltemade steckte auf Thomas Kastanaras durch, der den Hiroshima-Keeper umkurvte und aus rund 25 Metern nur noch einschieben musste. Da hätte der Torwart nicht rauskommen müssen. Es entwickelte sich nun ein wildes Spiel mit vielen Offensvaktionen. Per sehenswertem Freistoß traf Marcos Junior zum 2:3-Anschlusstreffer (76.), ehe Nick Woltemade auf 4:2 stellte (79.). Zum Abschluss der Partie kamen noch Maximilian Herwerth und Efe Korkut aufs Feld, Moussa Cissé beendete das Spiel mit seinem Treffer zum 5:2 (90.+2).

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