Wechselt FCA-Stürmer Demirovic zum VfB Stuttgart? Das ist der aktuelle Stand
Der VfB Stuttgart erlebt bislang einen wilden Transfersommer. Drei hochkarätige Abgänge stehen bereits fest, auch mehrere Neuzugänge wurden bereits vermeldet. Nun könnte ein weiterer Spieler dazukommen: Ermedin Demirovic. Der Stürmer vom FC Augsburg wird in Bad Cannstatt als Guirassy-Nachfolger gehandelt. Doch aktuell hakt es am Geld und an der Ablösesumme, eine Einigung ist noch nicht in Sicht. Wechselt Demirovic also wirklich an den Neckar? Das ist der aktuelle Stand.
Transfer von Torjäger Ermedin Demirovic zum VfB Stuttgart: Was ist dran?
Serhou Guirassy ist weg. Der Stürmer wird die Schwaben noch in dieser Transferperiode verlassen. Der 28-Tore-Mann informierte die Verantwortlichen im roten Clubhaus bereits in der vergangenen Woche über seine Wechselabsichten, sein Ziel heißt Borussia Dortmund. Offiziell ist der Wechsel zum BVB noch nicht, Sportvorstand Fabian Wohlgemuth hat aber bereits seine Fühler nach einem Ersatz ausgestreckt - und ist auf Ermedin Demirovic vom FC Augsburg aufmerksam geworden. Der dortige Angreifer und Kapitän hat mit seinen Leistungen in der vergangenen Saison für Furore gesorgt. 15 Tore erzielte der Stürmer, dazu legte er zehn weitere Treffer auf.
Mit dieser Statistik ist der 26-Jährige der torgefährlichste Angreifer in der Augsburger Clubhistorie. In Stuttgart soll der FCA-Kapitän die Nachfolge von Serhou Guirassy antreten, erste Gespräche haben bereits stattgefunden. Fakt ist: Demirovic will die Augsburger verlassen. Der Stürmer soll nicht abgeneigt sein, mit dem VfB in der neuen Spielzeit in der Champions League zu spielen. Zudem sind der bosnische Nationalspieler und Deniz Undav privat gut befreundet, beide waren schon mehrmals bei YouTuber und Freund Diyar Acer in der Sendung "Find the pro" zu Gast. Stürmen die beiden Freunde also bald zusammen in Stuttgart?
Das hängt von gleich mehreren Faktoren ab. Faktor Nummer eins: die Ablösesumme. Ermedin Demirovic hat seinen Marktwert in der abgelaufenen Saison beträchtlich gesteigert. Dieser beläuft sich auf rund 28 Millionen Euro. Da der Stürmer in Augsburg keine Ausstiegsklausel besitzt, können die Fuggerstädter frei verhandeln. Rund 20 Millionen Euro (inklusive Boni) müssten die Schwaben für den Angreifer wohl hinblättern, heißt es aus Augsburg. Viel Geld für den Stürmer - daher wollen die Schwaben die Ablösesumme nach unten drücken. 15 Millionen Euro erscheinen aus VfB-Sicht realistisch.
Gute Nachricht für den VfB: Der FC Augsburg will Demirovic abgeben
Faktor Nummer zwei: der FC Augsburg. Da Ermedin Demirovic keine Ausstiegsklausel besitzt, hat der FCA bei einem möglichen Transfer alle Karten in der eigenen Hand. Doch es gibt gute Nachrichten für den VfB: Dass die Augsburger ihren Angreifer abgeben wollen, gilt laut der Augsburger Allgemeinen inzwischen "als sicher". Die Fuggerstädter brauchen selbst Geld, um die Transfers von Keven Schlotterbeck oder Kristijan Jakic zu finanzieren. Außerdem wurde mit Stürmer Samuel Essende (FC Vizela) bereits ein potenzieller Nachfolger verpflichtet. Soll heißen: Die Augsburger werden einem Demirovic-Transfer nicht im Weg stehen - wenn die Ablöse passt.
Faktor Nummer drei: die finanzielle Lage beim VfB. Die Ablöse wird mit Blick aufs Stuttgarter Festgeldkonto aber alles andere als leicht zu stemmen. Die Schwaben sind finanziell nach wie vor nicht auf Rosen gebettet. Warum nicht? Weil die bereits angekündigten BVB-Transfers von Waldemar Anton und Serhou Guirassy noch nicht fix sind - das Geld ist noch nicht geflossen. Der VfB muss also erst die rund 40 Millionen Euro für Anton und Guirassy einnehmen, um sich Demirovic leisten zu können. Denn: Durch die bereits getätigten Transfers von Leweling, Rouault, Stergiou, Chabot und Hendriks sind die Ito-Millionen auf dem Konto schon mächtig geschrumpft.
50 Millionen Euro für Demirovic und Undav: Finanziell ein großes Risiko
Faktor Nummer vier: der Undav-Deal. Sollten sich der VfB und Brighton in dem irren Transferpoker endlich auf einen Wechsel einigen, müssten die Schwaben für den EM-Fahrer tief in die Tasche greifen. Auf die Kaufoption von rund 20 Millionen Euro muss der VfB nochmal mehrere Millionen draufpacken - sonst zieht Brighton die Rückkaufoption und der Undav-Deal platzt. Für Undav und Demirovic zusammen müssten die Schwaben demnach rund 50 Millionen Euro hinblättern - eine irre Summe. Damit würde der VfB in nie dagewesen finanzielle Dimensionen vorstoßen. Im roten Clubhaus müssen die Verantwortlichen daher gut abwägen, ob aus finanzieller Sicht beide Stürmer stemmbar sind.
Einordnung: Der Wechsel von Ermedin Demirovic zum VfB Stuttgart gilt als wahrscheinlich. Mit dem 26-Jährigen bekommen die Schwaben einen torgefährlichen Stürmer, der sich in der Bundesliga bereits bewiesen hat. Demirovic selbst würde mit einem VfB-Wechsel den nächsten Karriereschritt gehen, der FC Augsburg würde den Torjäger für die passende Ablöse ziehen lassen. Allerdings wird sich der Deal mit dem VfB noch hinziehen, da die Schwaben aktuell kein Geld haben, um sich den Stürmer zu leisten. Und die Verantwortlichen im roten Clubhaus werden das finanzielle Risiko für Demirovic und Undav eingehen müssen, um nach dem Guirassy-Abgang auch für die Champions League wettbewerbsfähig zu sein. Soll heißen: Demirovic und Undav könnten bald zusammen beim VfB Stuttgart stürmen.