Waiblingen

Neue Ausstellung der Künstlergruppe Waiblingen im Zeitungsverlag eröffnet

Vernissage
Mehr als 160 Besucher kamen zur Vernissage der Waiblinger Künstlergruppe in den Zeitungsverlag Waiblingen und lauschten unter anderem der Begrüßung von OB Sebastian Wolf. © Gabriel Habermann

Waiblingen. Mit mehr als 160 Besuchern war die Vernissage zur Ausstellung der Künstlergruppe Waiblingen gut besucht. Die ersten Werke der zehn ausstellenden Künstler fanden direkt einen neuen Besitzer wie etwa das großformatige Porträt von Sophie Scholl des Künstlers Jan F. Welker . Aber auch das im Sommer in Hamburg entstandene Ölbild von Sibylle Bross mit dem Titel "Ich sehe was" wird den Besitzer wechseln wie auch beispielsweise das Werk von Gerhard Hezel "Pokal und Schlangenvase".

Kein Einheitsbrei, hier lebt jeder Künstler sein Wirken individuell aus

In ihrer Begrüßung hat ZVW-Geschäftsführerin Dr. Ruth Betz die Besonderheit der Ausstellung betont: "Denn hier werden heute nicht die Werke eines einzelnen Künstlers oder einer Künstlerin gezeigt oder Werke, die zu einem Thema gruppiert wurden, sondern Werke von Künstlern, die eine gemeinsame Idee haben oder einen gemeinsamen Auftrag: Kunstschaffen fördern!" Mit dieser Idee haben sich Künstler in Waiblingen bereits vor 64 Jahren zusammengeschlossen und stellen seit 25 Jahren im Zeitungsverlag aus. Dabei lebe jeder Künstler seine künstlerische Freiheit aus, wie es der Künstler Gerhard Hezel ihr gegenüber in der Vorbereitung zur Ausstellung formuliert habe: "Malen ist ein Abenteuer. Da ist etwas in mir, das nach außen drängt und anfängt zu gestalten!" Diese Art des Schaffens und eben diese Freiheit wolle der Verlag als Ausstellungsort unterstützen, wo eben genau dieses präsentiert werde. Eine Freiheit, die in Teilen bedroht sei. Ruth Betz nennt als Beispiel die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischen Verdachtsfall geführte AFD, die im Landtag von Sachsen-Anhalt eine kritische Auseinandersetzung mit dem Bauhaus gefordert habe. "Das Bauhaus sei ein Irrtum der Moderne, habe für Traditionsvernichtung gestanden und sei eine historische Verirrung", zitiert Betz den Antrag der AFD.

Die Werke von Jan F. Welker im Eingangsbereich des Verlagsgebäudes unterstreichen diese Freiheit. Neben dem Porträt, das die Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus Sophie Scholl zeigt, hängt ein Porträt mit Billie Eilish. Eine Modeikone, die bekannt für ihren unkonventionellen Modestil ist und sich selbst als queer identifiziere.

Oberbürgermeister Sebastian Wolf: Kunst verbindet und gibt Kraft

"Kunst verbindet, schafft Begegnungen und gibt Kraft, selbst dann - oder gerade dann, wenn die Umstände widrig sind", betonte Oberbürgermeister Sebastian Wolf in seinem Grußwort. Dabei spielte er auf die aktuellen Umstände an, wobei das Gefühl immer stärker werde, die Welt könne aus den Fugen geraten: "Konflikte, soziale Spannungen, ökologische Krisen und nicht zuletzt wirtschaftliche Unwägbarkeiten sind auch in Waiblingen spürbar. "Doch gerade in solchen Zeiten dürfen wir Kunst und Kultur nicht aus den Augen verlieren!", betonte Oberbürgermeister Wolf. "Sie sind kein Luxus, den wir uns nur in guten Zeiten leisten sollten, sondern ein unverzichtbarer Teil unserer Gemeinschaft und des gesellschaftlichen und sozialen Miteinanders!", sagte er.

Vernissage
Besucher nutzten nach der Eröffnung die Gelegenheit, um miteinander und über Kunst ins Gespräch zu kommen. © Gabriel Habermann

Künstlergruppe Waiblingen ist älteste Gruppierung in Baden-Württemberg

Dr. Ilonka Czerny, Fachbereichsleiterin des Bereichs Kunst in der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart ging in ihrer Ansprache auf die einzelnen Künstler ein. Czerny, die sich während ihrer Promotion mit Künstlergruppierungen beschäftigte, betonte, dass es sich bei der Künstlergruppe Waiblingen um die älteste Gruppierung in ganz Baden-Württemberg handele. "Dieser lange Zusammenhalt ist keiner Gemeinschaft, von der ich Kenntnis habe, gelungen", sagte sie. Dies spreche für die Gruppe, die Qualität der Kunst und den Mehrwert, den sie für ihre Mitglieder vorweise.

Im Anschluss nutzten die Besucher die Gelegenheit, um bei Wein, Wasser, Säften sowie dem beliebten Gebäck Damenschenkel unter anderem über Kunst miteinander und den Künstlern ins Gespräch zu kommen.

Öffnungszeiten und Termine

Kunst trifft Kulinarik heißt es am Montag, 16. Dezember. Von 18 Uhr an sind die Künstler vor Ort und stellen ihre Werke vor. Zur Verkostung und Verkauf gibt es Wein, Pralinen und Schokolade. Sie werden von Ulli's Confiserie und dem Weingut Heid präsentiert.

Die Ausstellung ist von montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr geöffnet.

Die Ausstellung endet am Freitag, 24. Januar. Eine Finissage findet am Mittwoch, 22. Januar statt. Beginn ist um 16 Uhr.

VG WORT Zahlpixel