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Crowdfunding: Kollektiv aus Stuttgart will sich gegen Rammstein-Anwälte wehren

The Sirens Collective
Kim und Lise: Die Gründerinnen von "The Sirens Collective. © The Sirens Collective

„The Sirens Collective" aus Stuttgart hat sich mit einer Petition für die Pausierung der Rammstein-Konzerte eingesetzt. Mit einer Unterlassungserklärung wollen die Anwälte von Till Lindemann nun offenbar erzwingen, dass die Petition gelöscht wird. Kim Hoss und Lise van Wersch haben sich dazu entschieden, die Unterlassungserklärung nicht zu unterschreiben – und ein Crowdfunding gestartet.

Petition gegen Rammstein-Konzerte

“The Sirens Collective” engagiert sich gegen Missbrauch und sexualisierte Gewalt. Anlässlich der schweren Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann hatte das Kollektiv im Juni 2023 eine Petition gestartet. Darin forderten die Aktivistinnen Kim Hoss und Lise van Wersch, alle geplanten Rammstein-Konzerte auf Eis zu legen. Die Konzerte fanden trotzdem statt. „Bereits in ein paar Monaten stehen wieder Konzerte an und wir müssen uns überlegen, wie wir weiter vorgehen", so das Kollektiv. Insgesamt sind bereits rund 33.000 Unterschriften zusammengekommen.

Kim Hoss und Lise van Wersch starten Crowdfunding

Die Petitionsstarterinnen haben nach eigenen Angaben Post von Lindemanns Anwälte mit einer Unterlassungsaufforderung erhalten. Kim Hoss und Lise van Wersch haben sich entschieden, die Unterlassungserklärung nicht zu unterschreiben. Stattdessen starten sie ein Crowdfunding. Damit sollen mögliche Gerichts-, Prozess- und Anwaltskosten finanziert werden. Als Privatpersonen mussten sich Hoss und van Wersch juristischen Beistand suchen, um für die nächsten Schritte gewappnet zu sein. Im Crowdfunding-Text heißt es: "Man stelle sich vor, es dürften nur noch die sprechen, die Geld haben. Das wäre der Abgrund für alle feministischen Kämpfe, die wir schon gewonnen haben. Wir geben nicht auf!"

Bisher sind 21.589 € zusammengekommen. „Um sicher alle Kosten - wie beispielsweise auch die Transaktionskosten dieser Plattform - begleichen zu können, lassen wir diese Sammlung bis ca. 50.000 Euro laufen", heißt es in dem Crowdfunding-Text. 

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