Lange Nacht der Museen Stuttgart: 20.000 Besucher, Termin für 2024 steht
Mit der Taschenlampe das Naturkundemuseum erkunden, durch die prächtigen Räume im Neuen Schloss flanieren oder einmal in die geheimnisvolle Bunkerwelt unter dem Marktplatz abtauchen: Trotz eher herbstlichem Wetter war die Lange Nacht der Museen in Stuttgart am Samstagabend (25.03.) ein Publikumsmagnet. Was die Highlights waren, wie viele Besucher kamen und wann das Event nächstes Jahr stattfinden soll:
Über 60 Einrichtungen haben ihre Türen geöffnet
63 Museen, Galerien, historische Gebäude und Industriedenkmäler hatten für eine Nacht ihre Türen geöffnet. Auf dem Programm standen von 18 Uhr bis nach Mitternacht Führungen, Bands und Performances. Der komplette Kessel wurde zur Bühne, alles verbunden durch extra eingerichtete Shuttlebus-Linien. „Eine einzigartige Nacht voller Kunst, Kultur und Wissenswertem“, so die Veranstalter.
Die Eintrittskarte (22 Euro) fungierte dabei auch als Fahrkarte. Bequem konnte man also zunächst ein Viertele bei der Tour-Wein in den Stadtteilen Untertürkheim und Uhlbach schlotzen, einen Blick in den Sekt-Keller der Weinmanufaktur in einem alten Luftschutzbunker oder das Weinbaumuseum werfen und sich anschließend auf eine abendliche Runde durch den Stuttgarter Hafen begeben.

Das in Grün und Rot illuminierte Rosensteinmuseum mit seinen neugestalteten Ausstellungsräumen war ein möglicher Zwischenhalt auf dem Weg in die Innenstadt, wo man quasi von einem Spot in den nächsten stolperte: 27 teilnehmende Einrichtungen - unter anderem Kunstwürfel, Neues Schloss und Landesmuseum - konnten ab dem Schlossplatz, Charlottenplatz oder Karlsplatz gut zu Fuß erreicht werden.
Ausstellung zum geplanten neuen Stadtteil „Stuttgart Rosenstein“
Ein kleines Highlight etwas versteckt hinter dem Rathaus: Die Ausstellung zum geplanten neuen Stadtquartier „Stuttgart Rosenstein“. Die zeigt den aktuellen Stand des derzeit größten Stadtentwicklungsprojekts der Landeshauptstadt.
Der Plan: Sollte Stuttgart 21 in den nächsten Jahren tatsächlich in Betrieb gehen, werden die Bahngleise zurückgebaut - und auf den freigewordenen Flächen soll dann ein neuer Stadtteil entstehen. Wie der aussehen könnte und wie das Projekt entwickelt wird, illustriert ein riesiges interaktives Modell (weitere Informationen finden Sie auf der Projekt-Homepage).

Laut den Veranstaltern gehörten darüber hinaus die Wagenhallen, das Haus der Geschichte und zahlreiche Galerien zu den besonderen Anziehungspunkten der Nacht.
Wo es die längste Schlange gab
Die längste Schlange bildete sich dabei fast schon traditionell vor dem Eingang zum Bunker unter dem Marktplatz. Wer über die Fläche vor dem Rathaus läuft, ahnt meist nicht, dass wenige Meter unter seinen Füßen ein Bunkerhotel im Dornröschenschlaf liegt. Rund 3.000 Schutzsuchende fanden hier im Zweiten Weltkrieg einen Schlafplatz, später war der Bunker als skurriles Hotel auch bei Prominenten beliebt. Nach 1983 wurde das Bunkerhotel dann ein begehbares Museum.
So viele Besucher kamen 2023
Die Kultur-Nacht wird vom Stuttgart-Magazin „Lift“ organisiert. Im vergangenen Jahr war das Event nach einer zweijährigen Corona-Zwangspause zurückgekehrt. Im Mai 2022 kamen rund 13.000 Besucher, dieses Jahr waren es laut Angaben der Veranstalter rund 20.000.
Lange Nacht der Museen 2024: Termin steht
"Das große Besucherinteresse zeigt nach Corona, dass in und um Stuttgart wieder ein sehr starkes Bedürfnis nach Kunst, Kultur und Unterhaltung besteht", so das positive Fazit. Und die nächste Lange Nacht der Museen ist auch schon in Planung. Sie findet voraussichtlich am 16. März 2024 statt.