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Nach Ballweg-Interview: "Letzte Generation" erteilt "Querdenken" eine Absage

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Ein Button der Stuttgarter Initiative "Querdenken 711". © Benjamin Büttner

Die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" haben "Querdenken 711"-Oberhaupt Michael Ballweg eine Absage erteilt. Der frisch aus der U-Haft entlassene Stuttgarter hatte in einem Interview mit dem SWR angedeutet, es gebe "Überschneidungen" bei den Forderungen beider Organisationen. Er habe sich deshalb mit einem Brief an die "Letzte Generation" gewandt. Einer Kooperation stehe nichts im Weg.

"Letzte Generation" nimmt Stellung: Keine Kooperation mit Ballweg & Co.

Die "Letzte Generation" sieht das anders. "Wir haben keinen Brief von Michael Ballweg erhalten", sagte Sprecherin Carla Rochel auf Nachfrage. Man stehe auf dem Boden der demokratischen Verfassung, und fordere die Einhaltung gültiger Gesetze auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. "Wir arbeiten selbstverständlich nicht mit der Querdenken-Bewegung zusammen, die rechten und verschwörungstheoretischen Kreisen zuzuordnen ist."

Querdenken: Ein Fall für den Verfassungsschutz

"Querdenken 711" wird in Baden-Württemberg bereits seit Ende 2020 vom Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet. Die Initiative und ihre Untergruppen seien durch das Verbreiten extremistischer Narrative aufgefallen, die auch aus dem Organisationsteam verbreitet würden, hieß es damals zur Begründung. Auch eine Nähe zur Reichsbürger-Szene wurde "Querdenken" attestiert.

Anklage im Fall Ballweg: Was dem Querdenker vorgeworfen wird

Michael Ballweg war am Dienstag (04.04.) nach mehr als neun Monaten Untersuchungshaft aus der JVA in Stuttgart-Stammheim entlassen worden. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte gegen ihn nach monatelangen Ermittlungen Ende März Anklage erhoben. Ihm werden versuchter Betrug, Geldwäsche und "diverse Steuerstraftaten" vorgeworfen.

Ballweg und seine Anwälte haben die Vorwürfe stets zurückgewiesen und von einem politisch motivierten Verfahren gesprochen. Nach seiner Entlassung aus der U-Haft kündigte der "Querdenken 711"-Gründer an, dass seine Initiative nun weiter Demos veranstalten will.

Michael Ballweg: Auch Brief an Fridays for Future?

Die "Letzte Generation" ist nicht die einzige Organisation, mit der er sich dabei eine Kooperation vorstellen könnte, sagte Ballweg dem SWR. Auch an die Klima-Aktivisten von "Fridays for Foture" (FFF) wolle er schreiben. Wir haben FFF Deutschland um eine Stellungnahme dazu gebeten. Eine Antwort steht noch aus.

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